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Die AfD, die „Alternative für Deutschland“, zeigt mit ihrem Parteiprogramm, dass sie alles andere als eine Alternative zum bestehenden, durch und durch verkommenen, merkantilen System ist. Sie setzt weiter auf Atomkraft, auf Globalisierung und Freihandel, auch wenn sie bei TTIP gegenwärtig noch herumeiert, sie will Deutschland wieder militarisieren und die Wehrpflicht wieder einführen, sie will in der Nato bleiben und auch in Fragen der Zuwanderung will sie weiter Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen, wenn auch nur solche, die der Wirtschaft Vorteile versprechen. Dass der AfD auch das unbeschränkte Rasen auf deutschen Autobahnen sakrosankt zu sein scheint, nur nebenbei. Und die AfD will die Erbschaftssteuer abschaffen, dies in einer Zeit, in der Billionen an Vermögen vererbt werden. Auch die Gewerbesteuer soll weg, wie sollen sich dann die Kommunen finanzieren? Die AfD ist eine Interessenvertretung der Vermögenden, die von Anfang an publizistisch vom Mainstream gepowert wird. Erinnert ihr euch? Von einem Tag auf den anderen waren die Titelseiten aller Zeitungen voll, obwohl damals noch niemand wußte, was sich dahinter den drei Buchstaben verbirgt. Andere Parteineugründungen werden dagegen totgeschwiegen. Heute nutzt die AfD populistisch die Massenmigration und die völlige Unfähigkeit der EU, um nach oben zu kommen und der Bevölkerung als die „Denkzettelpartei“ zu erscheinen. Dass die AfD rechtsnational sein soll, glaube ich nicht, wenn gleich ich nicht daran zweifle, dass sie auch das werden könnte, denn bekanntlich ist Faschismus ja nur ein Aggregatzustand des Kapitalismus. Dass die AfD die Probleme dieses Landes lösen wird, ist ungefähr so wahrscheinlich, wie die Armut abzuschaffen und gleichzeitig den Reichtum zu fördern. Ich habe es schon einmal hier in einem Forum geschrieben, die AfD ist der Rettungsanker für dieses politische Krämersystem, wenn die „alternativlose“ Merkel und die rückgratlosen „Gabriels“ völlig abgewirtschaftet und ihren Ruf auch bei den unbedarftesten Wählern ruiniert haben, die dann meinen, die AfD wird alles besser machen, nur weil sich der Durchfall dieses verkommenen Systems farblich ein wenig ändert...
Die AfD redet zudem gerne von unseren jüdisch-christlichen Wurzeln und sie steht zu Israel und zum „Westen“, was immer das heißen mag. Wie bei Pegida oder Austrias „Freiheitlichen“ hört man nie auch nur eine Silbe gegen die Schlüsselrolle Israels bei den aktuellen Konlikten im muslimischen Raum, sondern nur dieselbe Hetze gegen den Islam, wie man es aus Israel kennt. Mir war zwar selber schon aufgefallen, dass man selbst bei investigativen „Wahrheitsseiten“ im Netz nie Kritik an Israel findet, auch entsprechende Leserkommentare wurden nicht abgedruckt, früher, als diese Seiten Kommentare noch zuließen. Heute wollen manche dieser Seiten gar nicht mehr wissen, was Leser denken, sie unterscheiden sich damit nicht von den Organen, die sie als Lügenpresse einstufen. Erst als ich, weiß leider nicht mehr wo, diesen Zusammenhang als fundierte „Verschwörungstheorie“ las, ergab einiges mit einem Male Sinn.

Den Euro will die AfD abschaffen, die EU in eine reine Wirtschaftsgemeinschaft zurückverwandeln, die Familien stärken, ein wenig Volksabstimmungen einführen, was ja erst einmal nicht schlecht klingt. Aber ich verwette meine Brotzeit beim nächsten Wandertag, dass man auch hier nur leere Nüsse finden wird, wenn man genauer nachgräbt.

Die AfD gilt als eine konservative Partei, ein bewährter Etikettenschwindel, denn tatsächlich sind sie strukturkonservativ (meist verbunden mit blinder Fortschrittsgläubigkeit), was beinah immer das Gegenteil von „wertkonservativ“ ist, also von "echte Werte" bewahrend, z.B. die Vielfalt des Lebens auf diesem Planeten, unsere Landschaften, Luft und Wasser, Regionalität, Individualität, gewachsene Lebensweisen. Strukturkonservative aber wollen nur die Macht-, Vermögens- und Einkommensverhältnisse bewahren, "christliches" Zeremoniell und Gebräuch, am besten solches, mit dem sich Geld verdienen lässt. Die AfD ist zudem halt auch noch eine Partei, und Parteien sind parteiisch und gehen den Weg, den alle Parteien gehen. Was selbst aus vielversprechenden Parteigründungen wird, kann man bei den Grünen nachverfolgen. Sobald sich Parteien zu etablieren beginnen, beginnt die negative Auslese, ziehen sie den immergleichen Menschenschlag an und ihre geistigen Väter ziehen sich entnervt zurück, weil sie die Spießigkeit, Bigotterie, Karrieregeilheit, endlose Statutendebatten und Vereinsmeierei nicht aushalten. (Nicht anders bei Religionen und Vereinen). Übrig bleibt ein bestimmter Menschentyp. Erst recht wenn sich die Sache auch noch richtig zu lohnen beginnt, kommt oft Käuflichkeit ins Spiel, nicht immer nur durch Geld und Karriere, es gibt auch die „soziale Korruption“, also Spezlwirtschaft und eine öffentliche Bühne zur Selbstdarstellung zu haben usw. Irgendwann ehren sich die mit den stabilsten Hosenböden gegenseitig und schließen die Reihen gegen jeden, der irgendwas zu hinterfragen versucht.

Ende des Fragments. Man möge mich berichtigen, wo ich falsch liege.