06.02.22 Teil
des Krieges gegen Kleinbauern und Selbstversorger
zu Discounter-Druck auf Milchbauern:
Anbindehaltung – ein Auslaufmodell? Mir scheint es gibt eine Schnittmenge von Zeitgenossen, die die
Anbindehaltung bei Tieren verdammen, aber nichts gegen das Einsperren von
Menschen haben. Man stelle sich vor, man würde den Tieren das freie Atmen
verbieten oder sie mit experimentellen Spritzen quälen! Da wär aber was los, zu
Recht wie ich meine. Nun sollten diese Tierfreunde aber auch ein wenig an die
Menschen denken, an die Kinder, die Alten. Gewiss tun dies auch viele von
ihnen, meine kleine Polemik hatte nicht sie als Adressaten. Aber ich rate, diese Regeln gegen die Anbindehaltung bei denen festzumachen,
von denen sie wirklich stammen, nämlich bei den Interessengruppen, die mit
immer neuen Vorschriften, natürlich tierschützerisch verbrämt - alle kleinen
Bauern verdrängen wollen. Ihr „Kriegsziel“ (und es ist ein Krieg, der schon
sehr weit fortgeschritten ist): das Zerstören jeglicher Selbstversorgung. Durch
schleichende Enteignung, erst aller Kleinbauern (lange mit der Hilfe der
größeren Bauern) und am Ende die Übernahme aller Familienbetriebe durch die
Finanzwirtschaft. (Wie sonst wären die US-Oligarchen zu den größten
Ackerlandbesitzern geworden?) Aber wieder zum „Auslaufmodell“ Anbindehaltung. Wäre ich ein Rindvieh würde ich unendlich lieber mit Hörnern in einem
kleinen Familienbetrieb im Stall stehen, wo ich einen Wert darstelle, wo ich
die „Liesl“ bin, wo man mich hegt und pflegt und alles tut, dass ich über zehn
Jahre, ja möglichst noch viel länger, gesund bleibe, Kälber kriege und Milch
erzeuge. Die überzüchteten Kühe in der Massentierhaltung, mit Eutern bis zum Boden,
die oft nur durch Dauermedikamentierung ihr Schlachtalter von drei Jahren
erreichen, und ihr "Freilaufen" nie genießen können, sind unendlich
bemitleidenswerte Wesen. In unserer Gegend hat man die Kühe immer nach dem zweiten Grasschnitt bis
zum Winterbeginn auf die Weide getrieben, vermutlich um den Zuwachs an Gras
nicht mit dieselfressender Maschinenkraft ernten zu müssen und die Tiere gesund
zu halten. Kälber, auch Ochsen, dagegen verbrachten den Sommer auf Waldweiden. Wir sollten akzeptieren, dass Tierhaltung kein Takatuka-Zeitvertreib ist, sondern unser Überleben sichern soll. Die Besiedlung nördlicher, höher gelegener, rauer Gegenden, in denen kaum oder gar kein Ackerbau möglich ist, war alleine durch die Nutztierhaltung möglich, die für den Menschen unverdauliche Stoffe wie Gras, Flechten, Blätter und Rinde in Milch und Fleisch verwandeln. Nur im tropischen und subtropischen Paradies kann der Mensch von Früchten leben.
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