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07.12.19 An den Menschen vorbei

zu Ist das Auto auch morgen noch des Deutschen liebstes Kind?

Auf den Autoseiten meiner Tageszeitung wurde ein neuer Porsche vorgestellt, dem man jetzt hundert PS mehr unter die Haube packte, ich glaube es waren jetzt 650 PS.
Die deutsche Autoindustrie ist partiell verrückt geworden und die Politik, die solche Geschosse auf öffentliche Straßen loslässt, ebenso. Überhaupt, auf den erwähnten Autoseiten der Tageszeitung habe ich noch nie ein Auto gesehen, das ich mir hätte leisten können, ohne mich in lebenslange Zinsknechtschaft der Banken zu begeben. Die Wagen sind zu teuer, die Anschaffungspreise in DM umzurechnen, würden gar Herzattacken auslösen. Kein Rentner kann sich solche Autos leisten und auch kein Normalverdiener, was hier an Markt geschaffen wurde, ist nicht von dieser Welt. Nun habe ich einmal ganz gut verdient, doch etwas anderes als ein praktisches französisches Auto konnte ich mir nie leisten. Und die waren nicht schlecht, ich bin in Jahrzehnten nie irgendwo liegengeblieben, was mir aber heute mit einem deutschen Modell schon wiederholt passiert ist. Die Kisten sind heute voller Elektronik, die kein Mensch mehr reparieren kann und auf die ich liebend gerne verzichten würde. Ich habe ein zuverlässiges, sparsames und praktisches Auto gebraucht, ohne jeden Schnickschnack und mit möglichst viel Stauraum und eines, das ich mir tatsächlich auch leisten konnte ohne schlaflos zu werden.

Meiner Meinung nach hat die deutsche Autoindustrie versagt. Sie schreit nach immer neuen Freihandelsverträgen wegen "Typisierung und Standartisieren" (eine freche Lüge) und bringt es nicht einmal firmenintern fertig zu standardisieren und dadurch die Reparaturen günstiger zu machen. Aber das ist ja überhaupt nicht gewollt, man verzettelt sich mit immer mehr Modellen um einem nicht vorhandenen Markt zu gefallen, wie die gigantischen Halden an unverkäuflichen Luxusschlitten beweisen. Doch statt einfachere und bezahlbarere Modelle zu bauen, hat man sich verabredet das Problem durch global inszenierte Abwrackpolitik und Vergällung der Verbrenner zu lösen und mit der Elektromobilität neue Ufer des Gewinns anzusteuern. Mit den Ölscheichs und dem Umfeld der neureichen Oligarchen in aller Welt als Käufer kann man auf Dauer einfach nicht überleben. Deshalb muss man hier vor Ort neue Märkte erschließen, mit Hilfe von permanent geschlagenen Angsttrommeln und kirre gemachten Klimaaktivisten.