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06.03.17 Zauberwort„Exzeptionalismus“ 

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 1.3.17 "Bush verurteilt Trumps Angriffe auf Journalisten"

(Kommentar wurde nicht abgedruckt...)

„Wir brauchen die Medien, damit sie Leute wie mich zur Rechenschaft ziehen“, meldete sich George Bush der Jüngere zu Wort, und wer möchte ihm da widersprechen. Leider ist die mediale Kritik an ihm erst zum Ende seiner Amtszeit gekommen, als Afghanistan und der Irak, die mit 9/11 nachweislich nichts zu tun hatten, in Schutt und Asche lagen und die Zahl der Kriegstoten bereits unüberschaubar war. Deshalb wünscht man sich neben kritischen Medien halt auch eine Strafverfolgung von offensichtlichen Kriegsverbrechern, die Angriffskriege gegen das Völkerrecht vom Zaun brechen. Doch beim internationalen Strafgerichtshof in Den Haag landen nur Kriegsverlierer, dort müssen sich weder Clinton, Bush, Rumsfeld, Cheney, Blair oder Obama verantworten, ja nicht einmal Schröder, Scharping oder Fischer, die Deutschland grundgesetz- und völkerrechtswidrig Serbien haben bombardieren lassen. Der ehemalige Kanzler hat in einer Talkshow mittlerweile auch eingeräumt, dass der Überfall auf Jugoslawien völkerrechtswidrig war. Das Zauberwort für solche Narrenfreiheit heißt “Exzeptionalismus“, die amerikanische Hausideologie, die bedeutet, dass die USA auf Grund ihrer Einzigartigkeit sich an internationale Verträge nur zu halten brauchen, wenn sie ihnen nützen.

Nicht verschwiegen sollte auch werden, dass der vom Westen zum Dämon gemachte Milosevic im vergangenen Jahr posthum in Den Haag rehabilitiert wurde und das Gaddafis Libyen im Vergleich zum heutigen Chaos ein Hort der Ordnung und des Wohlstandes war.