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26.02.20 Alte Haustierrassen retten!

zu Das große Aussterben

Möchte nur mal wieder an ein gewichtiges Teilproblem der Artenvernichtung erinnern, an das Aussterben alter Haustierrassen, die unsere Art Jahrtausende haben überleben lassen, auch in kalten und bergigen Regionen. Die industrielle Landwirtschaft und ihre Steigbügelhalter in der Industrie und der EU, fördern und verlangen nicht nur die gerade Gurken und bestimmte Obstgrößen, sie predigten über Jahrzehnte das Credo vom Wachsen oder Weichen, was die kleinen Familienbetriebe in Mitteleuropa weitgehend ausgerottet hat und die Selbstversorgerlandwirtschaft nur noch in homöopathischen Dosen existiert. Alleine das blinde Vorschreiben von bürokratischen Vorgaben, die für Großbetriebe sinnvoll sein mögen, für kleine Bestände nur Schikane sind, wird wohl auch den letzten Tierhaltern den Garaus machen. (Ich führe nur an: Tierquälerische Ohrmarken, dauernde Impfungen und Blutkontrollen, Meldepflichten, Bürokratie und Zwangsmitgliedschaften etwa bei sogenannten halbstaatlichen „Veredelungsgesellschaften“, Schlacht- und Transportvorschriften usw.) Das Ergebnis sind etwa „Hochleistungsrinder“, die fast nicht mehr gehen können mit ihren Rieseneutern und deren Lebenserwartung nur noch wenige Jahre beträgt, bei alten Rassen waren es 15-20 Jahre. Diese bedauernswerten Tiere – für Schweine, Hühner usw. gilt ähnliches – sind zu reinen Umwandlungsautomaten von Soja-Gen-Futter in Fleisch oder Eier gezüchtet worden. Damit sie sich in der Enge der so tiergerechten Laufställe nicht gegenseitig verletzen (oder ihre Besitzer), werden den Rindern die Hornwurzeln im Jungkälberstadium ausgebrannt, den Schweinen Schwänzchen und Ohren kupiert, damit sie in ihrer Kerkerhaft nicht aus Langeweile daran beißen und an Infektionen vor ihrer Schlachtreife sterben. Der Genpool aus widerstandsfähigen Haustierrassen wird immer kleiner und wenn die Globalisierung so weiter geht, ist ihr völliges Verschwinden nur eine Frage der Zeit, einer kurzen Zeit übrigens. Das Zurückzüchten der Hochleistungstiere wird dagegen lange dauern und dennoch nur einen winzigen Teil der ursprünglichen Vielfalt, die den jeweiligen klimatischen und topografischen Gegenden angepasst waren, retten können.

Ich habe zwanzig Jahre versucht einigen Haustierrassen ein artgerechtes Leben und Überleben zu sichern und sie haben mich bestens ernährt in der Zeit. Als Nebenprodukt schenkten mir die Tiere ein gutes Gefühl, viele Einsichten und große Zufriedenheit, für die ich gerne auf Urlaub und Fernreisen verzichtete. Ich kann jedem nur raten, so er ein Stück Land besitzt oder pachten kann, meinem Beispiel zu folgen und die Verantwortung für ein paar alte Rassen zu übernehmen. Tipps und Fotodoku dazu:
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