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13.9.16 Alte Fähre wieder herrichten!

Leserbrief n Straubinger Tagblatt und Deggendorfer Zeitung zum Bericht vom 12.9.16 „Motorfähre wäre keine Alternative“(zwei leicht verschiedene Varianten)

Die Forderung unseres Gemeinderats zur schnellen Wiedereinsetzung des Fährverkehrs ist nur zu begrüßen. Auch über die schnellen und eindeutigen Kreistagsbeschlüsse zur Anschaffung einer Gierseilfähre habe ich mich sehr gefreut. Aus heutiger Sicht stellt sich aber die Frage, ob man sich im ersten Schock über das Unglück nicht zu rasch auf eine Neuanschaffung festgelegt hat. Die Meinung vieler Poschinger, die alte Fähre wieder herzurichten, hatte in den Wochen nach dem Unglück leider keine Chance. Die Stimmen wurden auch bald leiser, weil man sich der Hoffnung auf die schnelle Anschaffung einer neuen Fähre hingab und damit die Garantie für eine langfristige Fährverbindung verband.

Leider hat sich das „schnell“ als Irrtum herausgestellt. Die Behördenforderung nach einer neuen Hochseilanlage für eine neue, schwerere Fähre ließ die Kosten explodieren, während für unsere alte Fähre die Seilanlage weiter sicher wäre. Sie ist top in Schuss mit neuen Masten aus dem Jahr 2012 und neuwertigem Hochseil. Die Seilanlage hat sogar bei hohem Wasserstand den Strömungsdruck an der untergegangen Fähre mit der Ladung schadlos verkraftet, einen besseren Beweis für ihre Stabilität gibt es nicht.

Auch heute noch könnte die alte Fähre für wenig Geld wieder fahrtüchtig gemacht werden. Wir haben da einen wirklichen Schatz, den man nicht vorschnell aufs Abstellgleis schieben sollte. Diese Fähre ist unseren örtlichen Verhältnissen auf Grund von 89 Jahren Praxiserfahrung ideal angepasst worden, 40 cm Tiefgang sind unschlagbar, sei es bei Niedrigwasser oder beim Ansteuern der Hilfsanlegestellen bei Hochwasser und die Fähre hat, soweit ich weiß, auch eine Betriebsgenehmigung bis zum Jahr 2030.

Für die Sicherheit der Fähre ist ja wohl der zuständige TÜV verantwortlich und der hat klar - nach der Behebung überschaubarer Mängel - die alte Fähre als fahrtüchtig beurteilt, und - um ein hundertprozentiges Sicherheitspolster zu schaffen  - angeregt die zulässige erlaubte Transportlast um ein Drittel abzusenken. Diese Nutzlastabsenkung würde den Autoverkehr nicht tangieren, die seltenen Traktoren müßten dann halt einzeln übergesetzt werden. 

Mein Wunsch und der vieler Poschinger, Pendler u. Radtouristen auf beiden Seiten der Donau ist: die alte Fähre herrichten und wieder in Betrieb nehmen! Dann haben wir alle Zeit der Welt und können ohne Zeit- und Gelddruck einen solide Fährverbindung für die nächsten Jahrzehnte planen!