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28.5.15 Zweifelhaftes Demokratieverständnis

Leserbrief an BBZ zum heutigen Bericht: "Grenzprobleme: Verkehr und mehr"

Die zitierte Aussage von Landrat Adam, „dass der Bau überregional bedeutsamer Straßen nicht von kommunaler Seite verhindert werden dürfe, wie etwa in Eisenstein“, zeigt ein beängstigendes Demokratieverständnis.  Oben soll entschieden werden und die Bürger vor Ort haben die Goschn zu halten und sich ihre Heimat zerstören zu lassen. Zudem beklagt sich der Landrat über Bürokratismus auf vielen Ebenen. Was soll man davon halten, wenn sich ein Bürokrat über Bürokratismus beklagt? Noch dazu einer, der sein Amt so führt, dass jede Laus um ihren Balg geschunden wird! Einschränkung: Nur jene Läuse, die ihm nicht passen, andere dürfen alles.

Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, dass auch Adam noch einmal versteht, dass die Transitstraßenverbindungen, die er als Wundermedizin für den Bayerischen Wald erhofft, den Patienten tatsächlich umbringen würden, weil sie das zerstören, was alleine sein Kapital ist: Landschaft und Natur! Vor gut zwei Jahren hat mich Adam der Lüge bezichtigt, weil ich auf unsere marode Infrastruktur hingewiesen habe, die man gefälligst erst einmal erhalten soll, bevor man neue Straßen baut. Heute weiß jeder, wie schlimm es mit unseren Straßen, Bahnlinien und Brücken bestellt ist.

Zum Verhältnis zu Tschechien ist anzumerken, dass es mir schwerfällt freundschaftliche Gefühle zu einer wirtschaftsgesteuerten Regierung zu entwickeln, die uns zum Schrottreaktor Temelin noch weitere Atomkraftwerke vor die Nase setzen will, ohne Rücksicht darauf, was die bayerischen Nachbarn dazu sagen. Hier schließt sich der Kreis zum Demokratieverständnis unseres Landrats.

 

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Der Kommentar löste im PNP-Onlineforum über zwanzig Zuschriften aus, aus meiner Sicht aber keinen der sich mit meinem Thema befasste. Deshalb will ich hier nur meine Antworten abdrucken, die ich dazu nützte mein Thema zu vertiefen. Wer die anderen Beiträge lesen will, kann sie ja bei der PNP nachlesen.

 

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Liebe Diskutanten,
ich nehme mir immer wieder vor - nach meinen üblen persönlichen Erfahrungen mit Landrat Adam - nichts mehr zu kommentieren, was ihn betrifft. Wenn er aber derart provoziert und die Forderung aufstellt betroffene Bürger vor Ort bei Straßenprojekten einfach zu übergehen, dann legt er die Axt an ein elementares Bürger- und Kommunalrecht, was nicht unwidersprochen bleiben darf. Wir erleben europa- und landesweit seit Jahren einen breit angelegten Demokratieabbau, was ich schon wiederholt thematisiert habe. Wenn es aber direkt unsere Heimat betrifft, dann muss ich einfach widersprechen und spüre - nach interessanten Debatten über lokale Verkehrsthemen in anderen PNP-Foren der letzten Zeit - dass ich damit nicht allein stehe. Ich habe, liebe @Uschi, oder wer immer du sein magst, mir vor etwa zwei Jahren Gedanken über die Entwicklung der Donau-Wald-Region gemacht und sie auf meiner Webseite publiziert und über Emails an lokale Medien verschickt. Das Wochenblatt hat als einziges Organ darauf geantwortet, dann aber - als klar wurde, dass man sich dann den Landrat verärgern würde, einen Rückzieher gemacht.
Wer diese Überlegungen nachlesen möchte, kann dies auf:
http://www.hgeiss.de/blogs/hei...

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@Tobias: Schimpf nicht mich, das Zitat stammt aus der Zeitung. Adam: „dass der Bau überregional bedeutsamer Straßen nicht von kommunaler Seite verhindert werden dürfe, wie etwa in Eisenstein“ Das erinnert an Erwin Hubers Spruch von den Fröschen, die man nicht fragen darf, wenn man ihren Lebensraum zerstören will.

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@Miriam: Nennen Sie eine unwahre Behauptung oder schweigen sie. Was sollen Sprüche wie: "Herr Geiss ist nicht zwingend ein Lügner." Sagen sie, dass ich mich irre und auf dem falschen Dampfer bin und setzen sie ihre Argumente dagegen! Das ist ja der Sinn dieser Foren! Wenn ich aber die Beiträge von @Miriam, @Uschi und @Tobias durchsehe, dann finde ich persönliche Angriffe aber eben keine Argumente.

Nebenbei: Ich habe übrigens nichts gegen straßenbauliche Verbesserungen unserer Bundesstraßen, wenn sie mit Gefühl und Augenmaß durchgeführt werden. Ich habe aber sehr wohl was gegen eine autobahnähnliche Transitstraße nach Böhmen, denn wir haben bereits heute genug Schwerlastverkehr aus Tschechien auf der B 11. Für regionale und grenznahe Firmen ist das OK, ein Ausbau würde aber den entfernteren Fernverkehr anlocken.Neulich sind mir zwischen Hochbruck und Zwiesel mindestens zehn tschechische Blöcherzüge entgegen gekommen. Und in den unübersichtlichen Kurven überholen Raser-PKWs! Ein Irrsinn, was da manchmal abläuft, da gehört dringend ein totales Überholverbot eingeführt!
Aber zum Thema: Es wäre verrückt, durch ein Urlaubsgebiet noch weiteren Schwerlastverkehr zu führen, ihn über den höchstgelegenen Grenzkammpass von ganz Ostbayern zu schicken. Also: sanfter Ausbau, von mir aus. Die größten Nadelöre liegen übrigens nicht im, sondern vor dem Wald, wie kürzlich ein Forist treffend bemerkte. Das Verkehrsproblem alleine durch drei Spuren lösen zu wollen, ist ein Krampf. Jeder weiß, dass dann bald die Vierte gefordert wird. Vernünftiger ist es, ich wiederhole mich, keinen weiteren Schwerverkehr anzulocken. Die vorhandenen Rad- und Anwandwege müssen von Radfahrern und Traktoren auch benutzt werden, denn durch diese werden viele gefährliche Situationen und Verzögerungen verursacht. Viele Sportradler nutzen heute die Bundesstraße, obwohl ein Radweg daneben verläuft. Kann hier kein Wegegebot verhängt werden? Wenn ich sehe, wie Schwerverkehr die Rusel hinaufkriecht, dann muss das wohl auch nicht sein, außer für seltenen Zielverkehr. Ich wiederhole auch die Forderung auf Reaktivierung des Güterverkehrs auf der Waldbahn. Schwere Güter gehören einfach auf die Bahn, zumindest wenn sie für ferne Ziele gedacht sind.

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Lieber Highwayfloh,

manchmal nerven deine (gewiss gutgemeinten) Ferndiagnosen aus Regensburg, deine Schlüsse sind zu einfach. Manches, was du unterstellst, gibt es nur in deiner Phantasie. Du solltest auch genauer lesen, dann erledigen sich manche Fragen von alleine. Zu viele Anmerkungen zu Nebenschauplätzen führen zudem von den eigentlichen Themen weg. Um was ging es bei meinem Kommentar? Nun, die Lokalzeitung berichtete von Aussagen des Landrats, die ich als gefährliches Demokratieverständnis werte. Dann ging es um den Widerspruch zwischen Adams Klage über jene Bürokratie, die ihm das Straßenbauen erschwert und seiner „eigenen“ Bürokratie, wie sie manche Landkreisbürger im Alltag unter seiner Amtsleitung erfahren und Drittens ging es um das Verhältnis zu Tschechien, wo der Bau von Atomkraftwerken in Grenznähe die freundschaftliche Annäherung nicht gerade fördert. Und nicht Zuletzt ging es um Transitschwerverkehr, der dem Urlaubsland Bayerischer Wald nichts bringt und nur schadet.

Doch du, Highwayfloh, gehst auf keines dieser Themen ein, umspinnst mich einerseits mit schönen Worten, um dann doch den bekannten Stachel anzusetzen, für den du besser die Form einer Email wählen solltest. Da du das zum wiederholten Male machst, sehe ich dich in einer Reihe mit den
anderen Foristen, die auch nichts zum Thema bringen sondern nur Nebel erzeugen.

Nur weil mich Landrat Adam, kraft seiner Amtsmacht, an anderer Stelle seit längerer Zeit im Schwitzkasten hält (mehr dazu), werde ich deswegen nicht schweigen, wenn er weiter eine Politik treibt, die ich für heimat- und demokratiezerstörerisch halte. Ich habe Adam schon zu Zeiten kritisiert, als alle noch um ihn tanzten als sei er das Goldene Kalb. Mir jetzt bei der jüngsten Kritik persönliche Motive zu unterstellen ist einfach nur eine Unterstellung. In unserem Landkreis ist seit dem Internetpranger gegen mich, was die offene Kritik an Landratspolitik anbelangt, in den Leserbriefspalten geradezu Friedhofsruhe eingezogen. Und das entspricht nicht meinen Vorstellungen von kritischer Bürgerkultur.

     
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