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9.4.14 Emerenz statt Hindenburg

Zum Bericht in der BBZ "Neuer Name für die Gebäudestraße"

Wenn wir gerade dabei sind Straßen umzubenennen, sollte man sich im hundersten Jahr seit Ausbruch des 1. Weltkrieges fragen, ob der Name "Hindenburg“ für eine Straße noch passt. Dieser Name steht für eine der fatalsten Personen, die unser Land hervorgebracht hat. Nicht nur, dass er 1933 Steigbügelhalter für Hitler war und damit die erste deutsche Republik zerstörte, auch seine Rolle im 1. Weltkrieg, wo er 1916 zusammen mit General Ludendorff Kaiser Wilhelm II. entmachtete und faktisch eine Militärjunta installierte, 1917 den uneingeschränkzen U-Bootkrieg befahl und den Verständigungsfrieden ablehnte, mit dem das Völkermorden hätte gestoppt werden können. Hindenburg steht für Deutschlands Unglück, seine politische und militärische Vernageltheit führte zum Versailler Diktat, dessen ungerechte Lasten zum Aufstieg der Faschisten führte un damit zu allem, was danach an Massenmorden geschah. Wie will man den Kindern heute erklären, dass man noch immer einen so furchtbaren Menschen mit einem Straßennamen ehrt?

Für eine bayerische Stadt wie Zwiesel gibt es alternativ auf jeden Fall viele Persönlichkeiten, auf die wir stolz sein können. Mir würde eine „Emerenz-Maier-Straße“ gefallen, oder eine „Ludwig-Thoma-Straße“, auch Karl-Valentin oder der Roider-Jackl würden uns gut anstehen.

Aber eins ist klar, eine Umbenennung müßte von den Anwohnern gewünscht werden, denn ein Namenswechsel wäre mit einigen Beschwerlichkeiten verbunden.