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8.1.14 Es geht um die existentiellste Sache!

Leserbrief zu der Berichterstattung zur Schließung der Geburtenstation

Am Morgen war meine Frau noch beim Gynäkologen und der sagte ihr, das Baby werde wohl erst in vierzehn Tagen kommen. Doch nachts begannen die Wehen und wir fuhren in die etwa 20 Kilometer entfernte Klinik durch die Winternacht, damals, 1979 im Allgäu, eine Fahrt, die wir nie vergessen werden, denn die Wehen kamen bald alle paar Minuten und wir glaubten schon das Kind auf der Straße entbinden zu müssen. Doch was sind 20 Kilometer gegen die 60 Kilometer, die etwa Eisensteiner nach Deggendorf fahren müssen, seit nun mehr 8 Tagen und kein Ende in Sicht! Und dazwischen liegen Rusel oder Marcher Höh und Houbugl, im Winter ein Albtraum! Erst wurde die Geburtenstation in Regen geschlossen, dann in Viechtach und nun in Zwiesel und dann jammert die Politik über zurückgehende Bevölkerungszahlen! Es geht hier um die existenziellste Sache und wer das nicht begreift, soll sich einen anderen Job suchen. Und wer hat Schuld? Gynäkologen, die Geburten zu ihren üblichen Dienstzeiten planen wollen? Dass es in Deggendorf schon 30 Prozent Kaiserschnittgeburten gibt, ist eine Schande, aber eine, die mit dem Mehrfachen einer Hebammengeburt abgerechnet werden kann. Und die Politiker? Scheinen hauptsächlich mit Transitstraßenplanung, merkwürdigen Events und sich selber beschäftigt zu sein.