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04.12.22 Verzichte auf solche Küsse

Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 3.12.22

Gloria will Zwiesel „wachküssen"… In dem sie sein Zentrum weiter zerstört? Historische Gebäude abreißt? Das Gesicht unserer Stadt verändert? Für was? Platz für Events, natürlich. Allein bei diesem Begriff rollt es mir die Zehennägel auf, davon hatten wir schon genug. Haben wir nicht schon genug Spekulantentum im Zwieseler Zentrum? Baulöwen und Aufkäufer, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld und die auf Staatsknete spekulieren und denen unsere Stadt absolut wurst ist? Und nun auch noch Showfrau Gloria? Bin enttäuscht und würde auf solche Küsse gerne verzichten. Schade, dass uns die Heimatzeitung solche Einblicke in die Gedankenwelt der Bewerber um das Bürgermeisteramt erst gewährt, nach dem drei von ihnen bereits rausgekickt worden sind. Glorias Vorschlag mit einem Streichelzoo im Stadtpark dagegen finde ich gut, wie man es erfolgreich macht, ist in Erding zu sehen.

Die Schnapsideen unserer Bürgermeister lassen noch unsere Enkel unter der Verschuldung stöhnen. Anfang der Siebziger kam ein auswärtiger Straßenbauer, der als Bürgermeister die autogerechte Stadt versprach, die er dann verwirklichen durfte und das Zwiesler Zentrum in Teer ersäufte. Dann kamen die von mir begrüßten Sozis und Grünen und ließen das Pendel in die andere Richtung ausschlagen: Stadtplatzsperrung, Trennung der Stadt usw, doch dieses „Teile & Herrsche“ konnten wir 1999 nach einem Jahr Verkehrshorror mit einem Bürgerbegehren beenden.

Im Übrigen bewundere ich den Mut der Bewerber, denn wer auch das Rennen macht, er wird es nicht leicht haben und muss den Mangel verwalten, kriegt gefühlte 99 Prozent seiner Auf- und Ausgaben von übergeordneten Stellen zugeteilt und darf dann – wie bei der angekündigten dreistelligen Belastung der Zwiesler durch die Großbauten der Kläranlage – den Bewohnern, die unter den bereits bestehenden Teuerungen und Lasten stöhnen, das Gnack brechen.


 

Der Brief wurde leider nicht gedruckt, Begründung:

Hallo Herr Geiss,

es ist bei uns Usus, dass in den Tagen vor einer Bürgermeisterwahl keine Leserbriefe mehr veröffentlicht werden, in denen einzelne Kandidaten positiv oder negativ dargestellt werden.

Ich bitte um Verständnis.

Rainer Schlenz, Redaktionsleiter

Mit freundlichem Gruß

 

Meine Antwort:

Servus Herr Schlenz,

versteh ich grundsätzlich, aber wie hätte man auf Glorias Schnapsideen vorher eingehen können, wenn sie nicht bekannt waren? Dann kann man nur hoffen, dass - falls Gloria dran kommt - ihr diese Dinge nicht durchgehen. Vielleicht begrüße ich sie dann mit einem abgewandelten Leserbrief...

Gruß H. Geiss