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Grundschule March  

17.10.13 Nicht auf Kosten Marchs!

Antwort auf Karl-Heinz Tesars Leserbrief "Panikmache ist nicht angebracht" vom 16.10. in Bayerwaldbote-Regen

---Abdruck wurde von BBR-Redaktion abgelehnt, man wolle kein Ping Pong....---


Nach Rektor Tesars Wortmeldung habe ich den Eindruck, dass die Haushaltsproblematik der Stadt Regen nur der Aufhänger ist und das Schließen der Marcher Schule schon klammheimlich bei der Entscheidung zur Generalsanierung der Zentralschule getroffen wurde, deren Notwendigkeit und Umfang (bei einer so neuen Schule) Aussenstehenden nie vermittelbar war. Aber selbes gilt auch für eine Reihe ähnlich gelagerter öffentlicher Großbaumaßnahmen in jüngerer Zeit im Landkreis. Aber beim Ausgeben von fremdem Geld laufen auch ansonst im Privaten sehr sparsame Zeitgenossen zur Hochform auf.

Über beide Ohren verschuldet kehrt man in Regen nun die Einsparer heraus und versucht die auf Dauer zu große Schule mit den Marcher Kinder zu füllen und so die überzogene Baumaßnahme zu rechtfertigen, was aber das Problem rückläufiger Schülerzahlen auf Dauer nicht lösen wird. Hier gäbs nur eine pädagogisch sinnvolle Lösung, nämlich kleinere Klassen!

 

Als sich 1978 die Stadt Regen durch die Gebietsreform aufblähte und dabei auch die selbständige Gemeinde March schluckte, da versprach man, dass zumindest an der Dorfschule nicht gerüttelt werde, deren Auslastung zudem recht gut ist. Und heute müssen sich die Marcher anhören, wie Rektor und Ex-SPD-Stadtrat Tesar „Verständnis“ heuchelt um ihnen dann im nächsten Satz "Unvernunft, Panikmache und mangelndes Demokatieverständnis" zu unterstellen. Richtig höhnisch ist aber sein Spruch, dass noch kein Dorf, dem man die Schule genommen hat, „zugrunde“ gegangen sei.



7.10.13 Dorfschule erhalten! 1. Fassung

Regens Stadtrat will in March Schule und Kindergarten schließen

Auch im Wahlkampf war der Erhalt von Dorfschulen ein Thema und ich erinnere mich nicht, dass auch nur eine Partei einer weiteren Zentralisierung das Wort geredet hätte, auch von der CSU und Ministerpräsident Seehofer wurde Unterstützung signalisiert. Und nun will Regen dem während der Gebietsreform "okkupierten" March, diesem ungewöhnlich prosperierenden Dorf, in dem sich viele junge Familien angesiedelt haben, unter dem Vorwand einer vergleichsweise läppischen Einsparung, Schule und dem Kindergarten wegnehmen. Dass der eingesparte Betrag dann vermutlich für Schülertransport wieder draufgeht, interessiert nicht, denn das kommt aus einem anderen Steuertopf. Ein solches schildbürgerhaftes Ausgabedenken ist leider noch immer verbreitet, ebenso die Praxis, dass die Politik mit Vorliebe das ändert, was gut läuft, statt sich an die vielen Mißstände heranzumachen. Der wahre Hintergrund ist vermutlich, dass die gerade für einen irrwitzigen Aufwand renovierte Zentralschule schon für den gegenwärtigen Bedarf überdimensioniert ist und auf diese Weise die Fehlplanungen beim Ausbau ein wenig korrigiert werden sollen. Bei den Kindergärten gilt das ananlog, zumindest mittelfristig wird Regen zuviel Plätze haben und man versucht daher die Einrichtungen in den eingemeindeten Dörfern in die Stadt zu holen. Für die überzogenen Planungen in der Zentralschule und der Geldausgabeorgie am Stadtplatz sollen nun die Dörfer bluten, wobei dies aber auch nur ein Tropfgen auf den heißen Stein sein kann.

Für das Dorf March käme der Verlust von Schule und Kindergarten einem Todesstoss für das Dorfleben gleich. Aber auch für die betroffenen Kinder würde es einen niemals wieder gutzumachenden Identitätsverlust bedeuten. Heimat und „Do samma dahoam“ – Sprüche nur etwas für Sonntagsreden? Gerade Ilse Oswald, die gelernte Lehrerin auf dem Bürgermeisterstuhl, sollte wissen, was Fahrschüler täglich so mitmachen. Ich habe jahrelang aus nächster Nähe erlebt, was sich vor der Regenerr Zentralschule so abspielte: Die ersten Busse kamen bereits gegen 7 Uhr an, Einlass in das Schulgebäude war aber erst um halb Acht. Bei jedem Wetter mußten die Kinder auf öffentlichem Platz die Zeit totschlagen und was sie an Dummheiten noch nicht kannten, haben ihnen die älteren Kinder beigebracht, nicht nur Rauchen, Herumschmusen, Cool-Sein“, auch Bierdosen fanden sich im zurüclbleibenden Müll. Es gab oft Handgreiflichkeiten, einmal hat man sogar unsere Hecke aus Übermut oder Langeweile angezündet. Als Verantwortlicher für eine unmittelbar an der Schule lebende Behinderten-Wohngruppe habe ich mich an die Schulleitung und die Polizei gewandt, ohne wirklichen Erfolg. Ich habe selber gesehen, wie Lehrer über auf der Straße lagernde Schüler weggestiegen sind, auf meine Intervention hörte ich immer nur: „Außerhalb des Schulgeländes haben wir kein Recht einzugreifen!“ Ob sich die Zustände mittlerweile gebessert haben, weiß ich nicht. In jedem Fall genügt es, wenn die Kinder ab der 5. Klasse „zentralisiert“ werden. Für meine Marcher Enkelkinder wünsche ich mir auf jeden Fall, dass ihnen ein so frühes Fahrschülerdasein erspart bleibt. Und anderen Dörfern wünsche ich, dass sie ihre Grundschulen wieder zurückbekommen.