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20.02.22 Identitätsstiftende Zwiesler Gebäude werden absichtlich zerstört

Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 19.2.22 „Auf dem Weg zur Ruine“

Schon der Philosoph Friedrich Nietzsche speiste auf seiner Böhmerwald-Wanderung beim Janka in Zwiesel. Für uns Zwiesler gewiss bedeutsamer sind eigene Erinnerungen, die uns mit dem Jankasaal, der Gastronomie, der Bierstadt oder den Diskotheken verbinden: Konzerte, Tanz, Fasching, eigene Auftritte. Ich kenne aber auch noch die tempelähnliche Stallung voller Rinder und Pferde, mit den Granitsäulen und den wunderbaren Kreuzgewölben. Auf dem Schulweg haben wir unseren Durst am Wassergrand gelöscht, die malerische Bruchsteinmauer dahinter ist leider von Barbaren (?) „geklaut“ worden. Es ist unendlich bedauerlich, dass dieser so stadtprägende Gebäudekomplex zum Spielball von Spekulanten geworden ist. Schon vor Jahren habe ich angeregt diesen städtebaulichen Schatz von Zwiesel zu heben und eine touristisch attraktive „Klammer“ vom Stadtplatz zum Arberzentrum zu gestalten – alles ebenerdig! - mit Gastronomie, Kulturstätten, Biergarten, einem Kunsthandwerkerhof und Dauermarktständen für regionale Erzeuger in der Prälat-Neun-Straße. Gleichzeitig die historischen baulichen „Schätze“ touristisch zugänglich zu machen, wie den letzten Stadtbauernhof, den Nirschl-Hof, das alte Brunner Haus, das einmal Pfarrhaus war, und die Kellergewölbe des Deutschen Rheins mit Zugang zum Unterirdischen Zwiesel. Dass man nun mit absichtlichen Dachzerstörungen die Gebäude ruiniert, ist eine städtebauliche Todsünde. Dabei suchen viele von uns im Urlaub altes Gemäuer, doch zu Hause ist alles nur altes „Glump“.

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Dem ging der Artikel im BBZ vom 19.2.22 voraus: