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21.9.12 Kaff erweitern

Leserbrief an BBZ zum Thema "Kaff"

 

Als ich 1976 gebeten wurde im Zwiesler Stadtrat über Sinn und Zweck eines Jugendzentrums zu referieren (der Initiativgruppe JZ waren alle auswärtigen Referenten abgesprungen), habe ich auch - wie schon zwei Jahre zuvor auf einer Bürgerversammlung - das leerstehende alte Pfarrhaus ins Gespräch gebracht. Dass man später nur das Rückgebäude zur Verfügung stellte, hat mich erst enttäuscht. Als ich aber in den Achtzigern im Jugendcafe ein Benefizkonzert spielte, war ich von der Atmosphäre dort und der geleisteten Arbeit schwer beeindruckt. Nun sollen die Jugendlichen wegen monitärer Erwägungen der Caritas, auch von dort ausziehen. Statt zu überlegen, wie man das Pfarrhaus selber erwerben und nutzen könnte und so endlich um die Keimzelle "Kaff" weitere, zu einem Jugendzentrum gehörende Aufgabenfelder anzusiedeln, etwa Hausaufgabenbetreuung oder einen Ganztagshort der Schulen, eine Musikschule, Künstlerwerkstätten oder ähnliches, überlegt man offenbar eher schwache Ersatzlösungen. Viele meinen noch immer, ein Jugendzentrum wäre nicht so wichtig, weil es früher auch keines gegeben hat. Die Zeiten haben sich aber verändert. Früher war die Berufstätigkeit beider Elternteile eher die Ausnahme und funktionierende Familienstrukturen die Regel. Heute hat sich das leider verändert, deswegen wurden Jugendzentren und Horte auch erst in den Städten eingerichtet, um Jugendverwahrlosung und Kriminalität vorbeugend zu verhindern. Zwiesel hat es derzeit vielleicht noch in der Hand, die Weichen mitzustellen, vielleicht kann man zur Finanzierung die Schulen mit ins Boot holen oder private Investoren gewinnen, die Anteile an einem so schönen und zentral gelegenen Gebäude erwerben wollen.