www.hgeiss.de
30.07.19Lärmterror im Schwarzachtal

Leserbrief an BBR zum heutigen Bericht „Keine Fahrlässigkeit, sondern ein Naturereignis“

Das Verfahren gegen den Bauern, aus dessen Wald ein Baum in die Bahnstrecke gestürzt war, wurde eingestellt. Der Prozess machte deutlich, wie unerbittlich die Bahn gegen jeden vorgeht, den man vielleicht für irgendetwas haftbar machen kann. Dass sie zuvor das Waldstück, aus dem der Baum gestürzt ist, dem Bauern verkauft hat, vermutlich um sich vor der Streckenpflege zu drücken, passt wie die Faust aufs Auge. Was ist eigentlich aus den tödlichen Unfällen an den Bahnübergängen in Außenried geworden? Die Bahn hatte dabei doch mindestens eine Mitschuld, weil die Sicht auf den Bahnübergänge nicht freigeschnitten war und die vorgegebene Zuggeschwindigkeit von 60 km/h an diesen bekanntermaßen gefährlichen Übergängen viel zu hoch ist. Die sichtbehindernden Gehölze wurden mittlerweile beseitigt, doch auf der anderen Seite erschwert seit Wochen hohes Gras den Einblick in die Strecke. Noch immer gibt es keine Schrittgeschwindigkeit, obwohl die Übergänge dicht hinter dem Außenrieder Bahnhof liegen. Dafür werden die Anwohner der Bahnstrecke mittlerweile oft einem Dauerpfeifen ausgesetzt. Es gibt Lokführer, die in Sekundenabstand pfeifend das Schwarzachtal durchqueren. Und dieses Dauergetröte alle halben Stunden bis in die Nacht ist der reine Wahnsinn. Urlauber reisten schon geschockt ab und manche Anwohner fühlen sie wie Gefangene in ihren Häusern, weil sie sich bei der Hitze die Fenster nicht aufzumachen getrauen.

Was die Bahn hier treibt ist mit Rücksichtslosigkeit zu schwach beschrieben, manche Anwohner reden von Lärmterror.