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Leserbriefe zum Straßenbau  

12.7.13 Unbelehrbar

Leserbrief zum Bericht: "August ist Spatenstich am Marcher Berg"

Auch nach dem Katastrophenhochwasser, das auch eine Folge von Bodenversiegelung, Kanalisierung und Raubbau an der Natur war, wird weiter nach immer neuen Straßen verlangt! Dabei hat man gerade in Regen im Kleinen vor Augen, was landesweit im Großen passierte, wenn der Bärndorfer-, Stelzen- und Krampersbach die Regenmengen der großen Versiegelungs- und Drainageflächen von Kaserne und Schönhöh in die Stadt leiten. Alleine die geplante dritte Fahrbahn nach March wird einer weiteren Wassersammelfläche von einem Hektar entsprechen. Wer neulich die Sendung mit Günter Jauch und Verkehrsminister Ramsauer gesehen hat, weiß, wie gigantisch die Straßen- und Brückenschäden landesweit sind und dass alleine der Unterhalt finanziell nicht zu meistern ist. Und doch getrauen sich Provinzpolitiker und die einschlägigen Behörden noch immer neue Straßen und Ortsumgehungen zu fordern! Dabei haben selbst Kommunen wie Straßkirchen, durch die die B 8 führt und die unter den täglich über 15000 Fahrzeugen beinah ersticken, keine Chance auf eine Umgehung, obwohl sie seit Jahrzehnten gefordert wird. Das Verkehrsaufkommen in der Gemeinde Langdorf ist dagegen geradezu lächerlich, was die Politik aber nicht hindert, weiter die Zerstörung des Schwarzachtals zu fordern. Warum wird über meine Anregung nicht einmal diskutiert, dass der Güterverkehr auf der Bahn wieder aufgenommen werden soll, um der Wirtschaft eine Transport-Alternative zu bieten? Ich darf auch nochmal daran erinnern, dass der Güterverkehr einmal die Haupttriebfeder für den Bahnbau war und dass ziemlich alle Großbetriebe im Landkreis einen Gleisanschluß haben, auch Viechtach und Teisnach.

1.5.13 Haberfeldtreiben

Leserbrief zum Bericht "B 11-Ausbau: Die Bürger (in)formieren sich

 

MdB Hinsken teilte schon einmal vorsorglich mit, dass die Gemeinde eh nichts zu melden hat, wenn die Interessen aus dem „Hinterland“ gewichtig genug sind. Auch Landrat Adam wollte nicht die Betroffenen über ihre Heimat abstimmen lassen, unterstützte aber die Online-Bürgerbefragung im Wochenblatt, wo irgendeine anonyme Fangemeinde fleißig mitklickte. Was in Sachen Westumgehung von Ruhmannsfelden in den letzten Wochen inszeniert wurde, erinnert an ein Haberfeldtreiben. Wenn die Wirtschaftsunion und die IHK keine Rücksicht auf betroffene Anwohner nehmen, dann gehört das zu ihrem Image. Dass sich aber der DGB und alle Bürgermeister im Sinne der Straßenbauer instrumentalisieren ließen, ist einfach nur beschämend. Ihnen werden die Augen wohl erst aufgehen, wenn die Haberfeldtreiber einmal zu ihnen selber kommen.

Ein gewisser Henry Bayer hat in einem Onlinekommentar in der BBV die eine Minute Zeitersparnis durch die Westumgehung auf vierzig Arbeitsjahre hochgerechnet und ernsthaft aufgezählt, was er mit der täglichen gewonnenen Minute alles machen könnte, etwa küssen und dem Landrat applaudieren... Wenn das keine Argumente für die Zerstörung von Bauernland sind, für dessen Schaffung sich viele Jahrhunderte lang Generationen von Menschen geplagt haben! Aber auch für den Landrat sind die Äcker und Wiesen westlich von Ruhmannsfelden nichts Besonderes, weil sie keine ökologisch „bedeutsame Fläche“ sind. Bei soviel Scheinheiligkeit und der Polemik mit den „Postkutschen“ und seiner ewigen Rivalität mit Cham stellt es mir die letzten Haare auf. 

Noch ein Wort zur gegenwärtigen Trasse. Als „Durchfahrer“ habe ich sie immer als Umgehung des Ortes begriffen, in dessen Nähe sich gezielt Gewerbebetriebe angesiedelt haben, die nicht nur von Einheimischen leben. Wird die Strasse nun anders geführt, wird sich für Ruhmannsfelden wirtschaftlich einiges ändern.

 

16.4.13 Güter wieder auf die Bahn!

Zum Lb von Marianne Wille „Einsatz für den ÖPNV ist vorhanden“

 

Wenn Politiker etwas für den Nahverkehr tun, will ich das gerne anerkennen und wo es Bahnschienen gibt, sollten sie auch genutzt werden. Die breite Fläche kann die Bahn aber naturgemäß nicht bedienen. So ist die Forderung nach Stundentakt auf eher schwach genutzten Nebenbahnen für Menschen in Regionen, die überhaupt keinen ÖPNV haben, eine schwer nachvollziehbare Luxusdebatte, erst recht, wenn es schon einen Zweistundentakt gibt und zusätzliche Busverbindungen.
Wenn ich an die vielen aufgelassenen Bahnhöfe in Niederbayern denke und höre, dass nun sogar der größte niederbayerische Bahnhof in Plattling keinen Platz mehr für den Fahrkartenschalter hat und die Reisenden bei jedem Wetter mit Kind und Kegel über die Straße in ein Bistro gehen müssen, dann sollten wir unser nostalgisches Bild von der heutigen Bahn wohl korrigieren. Auch die kostenlose Fahrradmitnahme wurde vor Jahren eingestellt (was viele Pendler zwang wieder aufs Auto umzusteigen) und wer weiß schon, dass die Waldbahn kein Gepäck mehr befördert und dieses über die Straße gekarrt wird? Der folgenschwerste Fehler war aber die völlige Einstellung des Güterverkehrs. Landrat und Bürgermeister der Region, aber auch Herr Dr. Hartel vom Wirtschaftsforum, sollten sich wenigstens für die Wiederaufnahme des Container-Güterverkehrs auf der Waldbahn einsetzen und die geeigneten Gewerbe dafür zu gewinnen suchen. Das könnte auch ein Hauptargument für die Streckenaktivierung nach Viechtach sein. Viele Konflikte um neue Straßentrassierungen würden sich damit erledigen.

 

15.4.13 Kommentar zu Landrat Adams überzogener Reaktion auf facebook

anlässlich meines Leserbriefes vom 11.4.13 in der Viechtacher Zeitung "Landrat hoch zu Ross- Bild mit Symbolkraft" (Volltext siehe unten)

 

Adam unterstreicht mit seiner Reaktion die von mir geäußerte Kritik. Er behauptet, ich würde den Bauernfunktionär „in den Schmutz ziehen“... So ein Schmarren! Meine Kritik zielt klar auf ihn selber, weil er sich als Amtsleiter und oberster Beamter des Landkreises auf solche populistischen Spielchen und Gefälligkeiten einlässt. Seine Unabhängigkeit fördert das ganz sicher nicht. Im Übrigen glaube ich eher, dass Zitronenfalter Zitronen falten, als dass ein Bauernfunktionär für den ehemals bekämpften Landrat aus der Konkurrenzpartei ohne Hintergedanken und politisches Kalkül eine derartige PR-Aktion macht. Solange Adam als „roter“ Landrat CSU-Politik macht und deren Mandatsträger immer wieder rühmt, solange greift man ihm hilfreich unter die Arme.

 

Ich habe -  auf einen Hinweis hin - verfolgt, was sich auf Adams Facebook-Seite so nach meinem Leserbrief abspielte. Beim Durchlesen erschloß sich mir erstmals Friedrich Schillers Spruch, dass man Stimmen nicht zählen, sondern wiegen sollte..., denn so viel völlige Ahnungslosigkeit, - so viel blind-einfältiges Unterstützungsposting und - bei Einzelnen - so viel Bosheit, wird man selten finden, aber vielleicht fehlt es mir einfach nur an facebook-Erfahrung...! In dem der Landrat diesen Beleidigungen nicht widerspricht, zieht er sich solche Knaller geradezu heran, denn sein Schweigen wird als Zustimmung ausgelegt. Als Pädagoge rate ich ihm dringend, an seiner Vorbildfunktion zu arbeiten. Dazu gehört auch, dass er anderen nicht immer das Schlechteste oder gar Lügen unterstellen sollte. Etwa, wenn Adam zum wiederholten Mal postet (erstmals am 3.11.12) ich würde mir die Behauptung ausdenken, dass etwa 60 Prozent der ostbayerischen Straßen dringenden Sanierungsbedarf haben. Mit solchen Unterstellungen putscht er seine Unterstützer geradezu auf. Dazu ein letztes Mal: Die Zahl entnahm ich einem Beitrag von Donau-TV vom letzten Herbst. Ob darin auch Gemeindestraßen erfasst sind, weiß ich nicht. Dass Adam diese immer rausrechnet, verstehe ich nicht, denn warum soll die Kfz-und Mineralölsteuer nur in Fernstraßen fließen?

Dank übrigens an die beiden couragierten „Postler“, die mich ein wenig verteidigt haben!

 

Dass sich nun auch noch Herr Hartel, einer der Eigner der Zwiesler Cristallwerke und Sprecher des Wirtschaftsforums, der Bürgermeister-Resolution anschloß und den Ruhmannsfeldnern zu sagen müssen meint, was gut für sie sei, sollte nicht unerwähnt bleiben. Sollte sich die Industrie nicht besser dafür einsetzen, dass auf den Waldbahn-Strecken wieder Container-Güterverkehr eingeführt wird? Das wäre nicht nur die Lösung des Transportproblems der Glaswerke, sondern konnte auch der Teisnacher und Viechtacher Industrie helfen und könnte ein Hauptargument für die Streckenaktivierung nach Viechtach sein.

 

Nach meinem Verständnis von Demokratie geht der Straßenverlauf in einer Ortschaft nur die Betroffenen etwas an. Mich selber stört der gegenwärtige Verlauf der B 11 in Ruhmannsfelden nicht, im Gegenteil finde ich es manchmal ganz praktisch, wenn man so nah der Bundesstraße Besorgungen machen kann. Im Übrigen handelt es sich ja schon um eine Umgehung des Ortes, auch wenn Gewerbe sich an die Straße herangeschoben haben. Nun will man ihnen die Straße wegnehmen und eine neue Umgehungsstraße anlegen, in deren Umfeld man andere Gewerbe ansiedeln will. Will man in zwanzig Jahren dann neuerlich noch weiter nach Westen ausweichen? „Nur eine Verlegung des Straßenverlaufes bietet Ansätze für ein Zusammenwachsen des Ortes, mit Ausweisung von Wohnbau- und Gewerbeflächen, was derzeit dort nicht möglich ist“, schreibt ein Herr B. Wühr in einem Leserbrief und zeigt eine Interessenlage auf, die bislang in der überörtlichen Diskussion keine Rolle spielte. Scheinheilig finde ich seinen Hinweis, dass mit der Straßenverlegung „die Anwohner endlich von den fast unerträglichen Immissionen der täglich über 10 000 Fahrzeuge entlastet würden“. Die „unerträglichen Emmissionen“ werden doch nur verschoben, im Westen liegt doch Huberweid, gibt es dort nicht eher mehr Wohnhäuser? Und die Abgase bleiben sowieso im Tal, ja werden noch mehr, wenn die Straße einmal noch mehr Transitverkehr anzieht.

Auf meine übrigen Argumente in meinem Leserbrief ist im übrigen niemand eingegangen, etwa den völlig fehlenden öffentlichen Nahverkehr in den Dörfern oder den Hinweis auf die Forderungen nach vierspurigen Ausbau der B 20, wo man lehrbuchhaft demonstriert bekommt, wie es auch bei uns einmal weitergehen wird.  

 

11.4.13 Landrat hoch zu Ross - Bild mit Symbolkraft

Leserbrief an BBV zum Bericht vom 11.4.13 „Komischer MDB: Adam kritisiert Toni Hofreiter

„...da kommt irgendein komischer grüner Bundestagsabgeordneter aus München, macht sich wichtig und will dem Landkreis Regen erklären, was richtig ist..“

Landrat Adam kann offenbar nicht anders als geringschätzig über jeden zu schimpfen, der nicht seine Weltsicht vertritt. Einmal ist es ein Parteifreund, dann ein Professor, einmal sind es Bauern, die sich keine Fernstraßen durch die Wiese bauen lassen wollen oder ihm lästige Bürger, die sich kritisch zu Wort melden. Dass nun auch noch alle Bürgermeister (mit einer Ausnahme) mit ihm im Chor singen, es also praktisch keinerlei Opposition gibt, ist ein Unglück für unseren Landkreis. Aber es hat sich ja schon beim Osterritt abgezeichnet, als der „rote“ Landrat von einem schwarzen Bauernfunktionär aufs „hohe Ross“ gesetzt wurde, ein Bild mit hoher Symbolkraft, das eigentlich alles aussagt.

Und um was geht es bei allem? Um neue und schnellere Straßen, die immer mehr Durchgangsverkehr anziehen werden. Ein Blick zur ausgebauten B 20, von Straubing nach Cham, die in den Köpfen unserer Politiker ja ständig als „gelobtes Land“ gepriesen wird, sollte allen die Augen öffnen, denn diese Rennstrecke ist noch nicht genug und der designierte Hinsken-Nachfolger Rainer fordert nun auch noch ihren vierspurigen Ausbau. Dabei haben wir schon das dichteste Straßennetz der Welt, das kaum erhalten werden kann. Was uns in der Fläche aber beinah völlig fehlt, ist öffentlicher Nahverkehr. Neben den Schulbussen gibt es Vielerorts überhaupt keine Verbindungen. Dabei würden Kleinbusse genügen, die wenigstens all paar Stunden die Dörfer mit den Städten verbinden. Und so müssen sich die Familien zu dem einen Auto, das sie sich eigentlich schon nicht leisten können, auch noch ein zweites anschaffen, um etwa zur Arbeit und zum Einkaufen zu kommen. Doch unsere Politiker schreien nur nach neuen und schnelleren Straßen... Ist das Abgehobenheit oder schlicht Einfallslosigkeit?

 

30.3.13 Nicht an zu wenig Straßen leidet diese Welt,

sondern an dem, was sich darauf abspielt. Wieviele Fahrten sind nur die Folge von Verrücktheiten in allen Lebensbereichen: Arbeit und Wohnen getrennt,- Familien über das Land verteilt, - Güter werden sinnlos durch die Welt gekarrt, von A nach B und dieselben Waren in umgekehrter Richtung,- oder "just in time", also Lagerhaltung auf Rädern, - Arbeitsteilung extrem, jeder muß alle Zutaten von irgendwo kaufen, - dann eine Landwirtschaft, deren Fahrzeuge die Straßen verstopfen, weil die Wirtschaftsflächen immer weiter auseinander liegen, - dann unwirtliche Städte, hässliche Dörfer, in denen man seinen Urlaub nicht verbringen mag,- schließlich die moderne Geisteskrankheit des ständig irgendwo und irgendwas"Einkaufen-müssens", - Gehirnwäsche durch Werbung, Mode, - absichtlich eingebauter Verschleiß, - und schließlich bevölkern die Straßen immer mehr Menschen, die mit sich nichts anderes anfangen können, als herumzufahren, ständig auf der Flucht vor sich selber, - von Auto- und Motorradfetischisten gar nicht zu reden.

Nein, keine neuen Straßen brauchen wir, sondern eine etwas weniger verrückte Welt! Süchtige werden auch nicht durch immer mehr Drogen geheilt!

 1.3.13 Kein Urwald und keine Urwaldsitten

Leserbrief an BBZ

 

Noch klingen mir die Ohren von Landrat Adams Spruch in der Viechtacher Ausgabe von den „Hinterwäldlern“, zu denen man sich nicht zurückentwickeln wolle, da unterstellt mir sein "Alterego Lehmert", ich wolle aus dem Landkreis einen "Urwald" machen. Unlängst nannte er mich einen „Gestrigen, der morgen von Vorgestern sein wird“ und einen „ultra-grünen Fundamentalkritiker“. Auch Adam hat mich schon zweimal als „fundamentalistischen Straßenbaugegner“ bezeichnet und geschrieben der "Straßenbaufundamentalopposition" geht es mehr um „Bäume und Frösche“, ist das nicht Originalton Erwin Huber? Und diese ganzen Schmähungen nur, weil ich meine Heimat vor neuen Verkehrsachsen und Transitverkehr bewahren will? Da versucht man ganz offensichtlich gegen einen Kritiker in Facebookmanier solange "anzusossen", bis er sich entnervt zurückzieht und man freie Bahn hat. Am Ende werden aber Argumente zählen und nicht Blutgrätschen.

31.12.12 Nicht erst schimpfen, wenns zu spät ist!

Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 29.12.12 "Forderung nach grenzüberschreitender Verkehrsachse München-Prag


Der Ausbau der Bahnverbindung München-Prag über Zwiesel wäre ein in die Zukunft weisendes Verkehrsprojekt.  Auch das „Optimieren“ bestehender Fernstraßen, wie etwa die dritte Fahrbahn auf den Marcher Berg, wird jeder als sinnvoll ansehen, der dort im Winter schon einmal hinter Lastwagen festgehangen hat. Wer aber neue Verkehrsachsen durch den Wald treiben will, der zerstört unsere Heimat! Unser Wohlstand hat sich gerade durch unsere geschützte Randlage entwickelt. Unsere Zukunft im Böhmer- und Bayerwald liegt im sanften Tourismus, noch mehr Transitverkehr wäre dafür tödlich. Den Grenzkamm des „Nordwaldes“ mit einer autobahnähnlichen Verkehrsachse ausgerechnet dort queren zu wollen, wo er am höchsten und ursprünglichsten ist, das wäre kein Knieschuß mehr, sondern käme Selbstmord gleich! Alle scheinbar desinteressierten Zeitgenossen sollten sich klar sein, dass Schweigen als Zustimmung ausgelegt wird, auch wenn es hundertmal nur Überdruss an den Politikern ausdrückt. Man kann nur hoffen, dass MdB Hinsken oder die Stadträte Marx und Fischer endlich zur Besinnung kommen und sich nicht weiter für fremde Wirtschaftsinteressen hergeben. Das gilt auch für Landrat Adam, der auf ein „einheitliches Auftreten“ der Straßenbaubefürworter drängt und Anstalten macht, die schwarzen  Heimatzerstörer links zu überholen. Straßenbaugegner aus dem Schwarzachtal haben schon traurige Kostproben seines politischen Stils bekommen, aber das wäre ein eigenes Thema...

 

14.2.13 Identisch mit Wortwahl Adams

 

Stellungsnahme zum Leserbrief von Thomas Lehmert "Kreisverkehre wären Fehlplanung"

 

In über dreihundert Leserbriefen habe ich seit den siebziger Jahren versucht die Fragen zu stellen, die keine Oppositionspartei stellte. Ich habe erklärt, appelliert, manchmal nach Bardenart auch ein wenig "überpointiert" oder Fettnäpfchen aufgestellt, um Bewegung in eine Sache zu bringen. Ich habe mich an den frostigsten Politikern gerieben und man hat mir viele Male ans Bein gepinkelt, doch Niveaulosigkeit oder gar eine Lüge hat mir noch niemand vorgeworfen. Bis zu Michael Adams heimlichen Facebook-Kommentar an seine „Freunde“ und nun durch Thomas Lehmert. Die Aussage des Landrats, dass „Kreisverkehre die Lust am Autofahren nehmen“ habe ich dem Pressebericht von der Bürgerversammlung entnommen. Wäre Adam falsch zitiert worden, dann hätte er sicher widersprochen, spätestens, als ich auf die Aussage anspielte.

 

Da ich mich normalerweise nur mit Politikern anlege und Thomas Lehmert zudem ein entfernter Nachbar ist, bin ich nie auf die Sticheleien in seinen Leserbriefen eingegangen und habe immer, wie jeder nachlesen kann, mit einer Engelsgeduld sachlich geantwortet. Warum er sich seit einiger Zeit aber wie der Pressesprecher der Straßenbauer gebärdet und mich in Leserbriefen und Online-Kommentaren persönlich beleidigt, ja geradezu verfolgt, kann nur er selber beantworten. Auffallend viele Formulierungen sind aber völlig identisch mit der Wortwahl von Landrat Adam, was sich belegen lässt. Neulich frotzelte ein Anrufer augenzwinkernd, Herr Lehmert würde wohl einen „Ghostwriter“ beschäftigen. Egal, Herr Lehmert hat mir mittlerweile "das Kraut ausgeschüttet" und ich werde mich auf dieser Ebene nicht mehr mit ihm auseiandersetzen.

 

9.2.13 Rote Karte!

Letzten Oktober ist SPD-Kreistagschef Franz Köppl in einem Leserbrief über mich hergefallen, weil ich dem Landrat unterstellt hätte, er wolle den grenzüberschreitenden Fernstraßenbau. Nun hat Adam genau dies in Spicak gefordert und Kritiker als Weltuntergangsszenaristen verhöhnt. Da Franz Köppl die "Graue Eminenz" der hiesigen SPD ist, ohne dessen Zustimmung und Segen seit Jahrzehnten in der Partei nichts geht und niemand etwas wird, ist ihm entweder der Landrat aus dem Ruder gelaufen oder sein Leserbrief war eine Blendgranate, um die Wähler zu verwirren. Sollte zweites zutreffen, wäre wohl eine rote Karte fällig. Dies gilt auch für die Stadträte Marx und Fischer, denn wer ernsthaft behauptet, eine neue Verkehrsachse Prag/ München über Zwiesel brächte nur Ziel- und keinen Transitverkehr, der sollte solche Märchen ohne politisches Mandat erzählen. Sehr aufschlußreich ist auch, dass die Kreisräte der SPD einen "Anti-Kreisel-Beschluß" verabschiedeten. Am Ende um dem Landrat wegen seiner flappsigen Bemerkung beizuspringen, dass "Kreisverkehre ihm die Lust am Autofahren nehmen?" In der Landes- oder Bundes-SPD wird man wohl ungläubig den Kopf schütteln, wenn unfallverhütende, sanfte Kreisellösungen geringer gewertet werden, als die Abbremsung des Durchgangsverkehrs. Offenbar buhlt die SPD um die Stimmen der Pendler, doch die fahren ja gerade deswegen immer noch nach Hause, weil hier noch nicht alles so betoniert ist wie an ihrem Arbeitsort.

 

2.2.13 Warum nicht die einfachste Lösung?

Leserbrief an BBV zum Bericht "Ausbau der B85: Landrat erstaunt über plötzlichen Anwohnerprotest"

Kreisverkehre sind eine geniale Erfindung, alleine in Frankreich gibt es 20 000 davon. Auch hierzulande sind es wieder mehr geworden, sogar auf bayerischen Bundesstraßen. Auch für die Viechtacher Rehau-Kreuzung wird ein Kreisel seit vielen Jahren als einfachste und landsparendste Lösung gefordert, doch das Straßenbauamt will den Verkehr auf der B 85 partout nicht gebremst sehen. Landrat Adam unterstützt diese Ideologie, denn "Kreisverkehre verleiden ihm die Lust am Autofahren", wurde er sinngemäß anlässlich der Viechtacher Bürgerversammlung in der Presse zitiert, was auch ein Beleg dafür ist, dass er die Forderung nach einer Kreisellösung kannte.

Ich will aber anerkennen, dass er dieses Mal seinen Unwillen öffentlich kundtut und nicht heimlich bei den Gemeinderäten Stimmung gegen Straßenbaugegner macht oder über sie auf facebook herzieht, wie in Langdorf geschehen. 

 

30.1.13 Überholte Rezepte

zum PNP-Bericht "Versäumnisse und Verzögerungen im Bayerwald"

Herr Marx erhofft sich das Glück der Region von neuen Straßenachsen: München/ Prag über Zwiesel, Hangenleiten und Hengersberg. Zusammen mit MdB Hinsken und Vertretern der IHK will er den internationalen Transitverkehr durch den Wald leiten und von Kötzting und Grafenau nach Zwiesel Zubringer bauen. Dafür würden ganze Täler zerstört, wie das Schwarzachtal, das Kirchberger und Rinchnachtal und die betroffenen Regionen könnten ihre touristische Zukunft vergessen. Dabei können wir froh sein, wenn die bestehenden Straßen befahrbar bleiben. Die freien Wähler, bei der Verhinderung des Donauausbaus noch auf der Seite von Heimat und Vernunft, sollten genau überlegen, ob sie sich auf die Linie von Herrn Marx und die überholten Rezepte nach immer mehr Asphalt einlassen. Das Vorantreiben der Breitbandversorgung dagegen ist sicher eine gute Sache, wird aber durch die Krämergier der Betreiber ad absurdum geführt, sie lassen sich gerne fördern dabei, wollen dann aber über die schnelleren Verbindungen Fernsehempfang verkaufen, statt sie für die normalen DSL-Kunden freizuschalten. Da wäre etwa in Zwiesel die Geschwindigkeit von 16000 möglich, doch wir bekommen weiter nur 3000 und selbst die werden zeitweise unterschritten.

29.12.12 Nicht erst schimpfen, wenns zu spät ist!

Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 29.12.12 "Forderung nach grenzüberschreitender Verkehrsachse München-Prag

Ausbau der Eisenbahn München-Prag über Zwiesel – da gibt es wohl breite Zustimmung in der Bevölkerung. Auch gegen das „Optimieren“ bestehender Fernverbindungen, wie etwa dritte Fahrbahn auf dem Marcher Berg, ist wenig einzuwenden. Wer aber neue Verkehrsachsen durch den Wald treiben will, der kann nicht recht bei Trost sein! Unser Wohlstand hat sich gerade durch unsere geschützte Randlage entwickelt. Unsere Zukunft liegt im sanften Tourismus, im Böhmerwald und im Bayerwald, noch mehr Transitverkehr wäre dafür tödlich. Den Grenzkamm des „Nordwaldes“ mit einer autobahnähnlichen Verkehrsachse ausgerechnet dort queren zu wollen, wo er am höchsten und ursprünglichsten ist, das wäre außerhalb jeder Vernunft. Leider gibt es im Landkreis keine hörbare politische Opposition. Die „Straßenbauer-Einheitsfront“ der Parteien vertritt fremde Wirtschaftsinteressen und nicht die der betroffenen Anwohner. Wer weiter schweigt, unterstützt die Straßenbauer Hinsken, Marx, Fischer. Auf Landrat Adam braucht sowieso niemand zu hoffen, denn der will im Woid so schnell fahren wie im Gäuboden und Kreisverkehre verleiden ihm die Lust am Auto. Er drängt auf „einheitliches Auftreten“ der Straßenbaubefürworter und wer ihm öffentlich widerspricht, über den zieht er ehrabschneidend auf facebook her, nicht nur über Herrn Pronold, auch ich kann ein Lied davon singen.

22.11.12 Nicht gerade die feine Art

Leserbrief an BB-Regen zu Landrats Adams intrigantem Verhalten

---wurde nicht gedruckt---

Bürgerversammlungen werden ihrem Namen nur gerecht, wenn bei den Versammlungen die Politiker den Bürgern zuhören. Eingebürgert haben sich aber abendfüllende Monologe der Amtsträger. Bei Landrat Adam mußten die Bürger ihre Anliegen sogar schon vorher einreichen. Hier gibt es nach meinem Verständnis noch viel Raum für Verbesserung. Aber grundsätzlich finde ich Adams Neuerung gut. Was ich aber gar nicht gut finde, ist seine Methode, über Dritte hinter ihrem Rücken herzuziehen. Der bekanntgewordene Fall mit Herrn Pronold ist kein einmaliger Ausrutscher gewesen, mir ist es Anfang November ebenso ergangen. Mein letzter Leserbrief zum geplanten Straßenbau Langdorf-Zwiesel hat Adam schwer mißfallen. Doch anstatt mir das persönlich mitzuteilen oder meinem Brief in der Lokalpresse zu widersprechen, hat er das "unter Freunden" bei Facebook getan. Ich habe davon nur zufällig erfahren, weil mir empörte Leser Adams ehrabschneidendes Traktat zusandten. Ebensowenig passt zu seiner "Geradlinigkeit", die er sich gerne nachsagen lässt, wenn er sich über unliebsame Bürger oder Journalisten auslässt und diese "Elaborate" an Gemeinderäte versendet, um bei Ihnen Stimmung zu machen. In Bayern haben wir zu solchem heimtückischem Vorgehen ein besonderes Wort, das hier aber sicher nicht gedruckt würde. Adams Facebook-Kommentar kann man auf meiner Webseite nachlesen. (www.hgeiss.de)

5.11.12 Katze aus dem Sack

Leserbrief an BBZ zum Bericht Deutsch-tschechisches Verkehrsgespräch Anfang 2013“

Die internationale Wirtschaft lässt sich mit Steuermitteln ein immer dichteres Geflecht von Vertriebsstraßen bauen und Politiker reden den betroffenen Menschen vor Ort ein, es wäre zu ihrem Wohl. Wenn dadurch sensibelste Landschaften und ihre touristische Zukunft zerstört werden, hat das offenbar wenig Gewicht, im Gegenteil! Sie sind so frech auch noch zu behaupten, dass Transitverkehr Touristen bringen würde! CSU-Mann und Wirtschaftsvertreter Hinsken ließ nun im letzten Jahr seiner Bundestagspräsenz die Katze aus dem Sack: er will den Ausbau des länderübergreifenden Fernverkehrs durch den Zwieseler Winkel nach Tschechien. „Fernziel ist Prag“, hatten wir ja unlängst auch schon vom Deggendorfer Landrat Bernreiter gehört. Auch Baron von Poschinger – dem ich eine solche Kurzsichtigkeit nie zugetraut hätte - fordert für die IHK praktisch dasselbe wie Hinsken. Und jener beruft sich auf die Zwieseler Stadträte Toni Fischer (CSU) und Hans-Peter Marx (Freie Wähler). Was ein wenig Hoffnung macht – Franz Köppl hat dieses Ansinnen für die SPD und den Landrat in einem Leserbrief unlängst empört zurückgewiesen.

Nachdem ich viele Jahre genau vor diesem Transit-Szenario gewarnt habe, macht mich die Frechheit dieser Forderungen einfach sprachlos. Man braucht nun keinen Barden mehr, der "das Gras wachsen hört", wie manche spotteten. Hoffe, dass andere vom Kanapee aufstehen und endlich den Mund aufmachen. Jeder Waldler sollte begreifen, dass die beabsichtigten Entwicklungen nicht mehr rückgängig gemacht werden könnten und den Charakter unserer Heimat nachhaltig verändern würden.

 

1.11.12 Kulturlandschaft bewahren

Lb an BBR zum Artikel vom 1.11.12 „Bei den Zahlen wurde nicht getrickst“

 

Die Zahl von 7000 Fahrzeugen pro Tag, zwischen Langdorf und Zwiesel, nannte Bürgermeister Probst in der Zeitung vom 1. Oktober. Aber nein, wir tricksen nicht, beteuern nun Bürgermeister und Landrat, 4000 Fahrzeuge sollen es nun sein.

Wer bei einer Neutrassierung die bestehende Straße einmal unterhalten muß, sei noch unklar, heißt es. Das Beispiel der Rabensteiner Straße in Zwiesel zeigt, wie so etwas läuft, man stuft sie herab und drückt sie der Gemeinde aufs Auge.

 „Bürgerbeteiligung ist unser absoluter Wunsch und Wille“, tönen Landrat und Bürgermeister. Doch wenn sich die Sache nicht im gewünschten Sinn entwickelt, wird mit „Planungen im regulären Verfahren“, also mit Enteignung gedroht. Dazu passt auch das Andeuten unbekannter  „Verkaufswilliger“. So zerstört man das letzte Vertrauen in den Dörfern.

Nun gibt man vor, die Straße auch wegen der Sicherheit von Schulkindern bauen zu wollen. Wären da Bürgersteige oder gesicherte Überwege nicht die naheliegendere Lösung? Außerdem: Durch Langdorf soll der Fernverkehr weiter fließen. Leiden dort keine Anwohner? Gibt es dort keine Kinder? Oder sorgt man sich um wirtschaftliche Einbußen und hat Angst, dass sich die dortigen Bauern mit ihren Berufskollegen im Schwarzachtal zusammentun? Gleiches gilt für Zwiesel. Wo will man den zu erwartenden Fernverkehr zur B11 leiten?

Es ist unverantwortlich neue Fernstraßen zu bauen, wenn etwa 60 Prozent der bestehenden Straßen dringenden Sanierungsbedarf haben. Unzählige Dörfer bräuchten Bürgersteige und Radwege. Da wäre Arbeit für die Bauwirtschaft auf Jahrzehnte, wenn die Gelder umgelenkt würden.

Die Kulturlandschaft zwischen den Orten ist unsere Lebensgrundlage und nicht nur eine lästige Strecke, die man ein wenig schneller und bequemer durchfahren will. Darum würde kein verantwortungsvoller Mensch anders handeln, als es die Aussenrieder und Schwarzacher Bauern tun, sie versuchen Heimat und Existenz vor der Zerstörung durch eine unnütze zweite Straße zu bewahren.


Landrat Adam hat auf facebook meinen Leserbrief kritisiert, meine Antwort darauf finden Sie hier

8.10.12 Die Botschaft hör ich wohl...

Leserbrief an BB-Regen zur Stellungsnahme von SPD-Chef Franz Köppl "Kein Straßenbau in Richtung Prag"

1999 wurde aus der SPD noch eine Autobahn durch den Zwiesler Winkel gefordert, heute findet man es empörend, dass man mit der Aussage des Deggendorfer CSU-Landrats "Fernziel ist Prag" in Verbindung gebracht wird. Wenn das kein Fortschritt ist! Ich nehme Franz Köppls Distanzierung gerne zur Kenntnis, glaube sie aber erst, wenn sich die SPD nicht mehr für den Fernstraßenbau mißbrauchen lässt. Man kann nicht die "Bestie Transitstraßenbau" in den Wald locken und ihr dann die weitere Nahrung verweigern.

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3.10.2012 Dorfstraßen "zurückerobern"

Leserbrief zu den Meinungsäußerungen der letzten Tage bzgl. Strassenbau Langdorf-Zwiesel


Wir sollten uns nicht gegeneinander ausspielen, uns für Zwecke instrumentalisieren lassen, die nicht die unseren sein können. Ich verstehe Herrn Lehmerts Engagement, aber er sollte bedenken, dass heute die meisten Menschen unter Verkehrslärm zu leiden haben. Auch uns hat man die frühere Idylle im Tal des Kleinen Regens zerstört und ein Gewerbegebiet und einen Highway vor die Nase gesetzt. Doch nie käme ich auf die Idee, anderen deswegen ähnliches antun zu wollen. Herr Lehmert möchte gern den Verkehr von seinem Haus wegbekommen. Doch können die Städter, bei denen der Verkehr Tag und Nacht vorbeirauscht, deswegen Wiesen, von denen die letzten verbliebenen Landwirte leben, zuteeren lassen? Es würde auch keinen Sinn machen. Wir sollten besser gemeinsam versuchen, wenigstens den Durchgangs-Schwerverkehr aus dem Schwarzachtal zu verbannen, was bei politischem Wollen auch möglich wäre, wenn er über die ausgebaute Strecke Langdorf zur Bundesstraße geleitet würde. Die Engstellen der Dorfdurchfahrten sind auch nicht nur ein Übel, anderswo baut man extra Hindernisse für viel Geld, um den Durchgangsverkehr abzuschrecken.

Und gerade die von Zwiesler Stadträten so oft gescholtene "Pass-Straße" nach Langdorf ist in Wirklichkeit etwas Besonderes, worüber sich auch viele Urlauber freuen. Genau solche Topografie erwarten sie, deshalb fahren sie ja in unser Waldgebirge. Wie wäre es mit einem alljährliches Radrennen auf der Strecke? Das Schwarzachtal mit seinen Kleinoden Brandten, Kohlnberg und Burgstall, darf nicht als etwas betrachtet werden, das man schnell hinter sich lässt, eine lästige Distanz zwischen Zwiesel und Bodenmais, es muß zum Ziel werden! Ich glaube auch, dass die Dörfer sich ihre Dorfstraßen wieder „zurückerobern“ müssen, es gäbe viele legale Methoden den Verkehr zu bremsen und den Autofahrern zu signalisieren: "Du fährst hier durch unser Dorf und hast gefälligst Rücksicht zu nehmen!" Das Schwarzachtal, mit seinen Wiesen und Auen ist ein wertvoller Teil unserer Heimat. Um es zu erhalten brauchen wir die Solidarität der ganzen Region, vor allem der Zwiesler, denn die würden unter verstärktem Transitverkehr einmal am meisten leiden. Ich appelliere auch an den Bürgermeister Probst-Otto, der seine Gemeinde immer als die Schönste auf der Welt bezeichnet: Laß dich nicht vor einen fremden Karren spannen!

 

26.09.2012 Waterloo in Brandten?

Leserbrief an BB-Regen zum Bericht "Mit Bürgerbeteiligung auf langen Wegen zur Umgehungsstraße"

Berichte von Veranstaltungen lässt Landrat Adam nun durch den eigenen PR-Mann schreiben. Da wird die eigene Position nochmal ausgebreitet und die kritischen Beiträge der Betroffenen kommen überhaupt nicht vor. Man meint im Fall der Brandtner Versammlung, auf einer anderen Veranstaltung gewesen zu sein, diesen Bericht hätte Adam auch schon vorher schreiben lassen können. Wer dabei war, weiß, dass der Abend völlig anders abgelaufen ist. Die Straßenbefürworter haben in Wirklichkeit ihr Waterloo erlebt, denn kein einziger Grundbesitzer zeigte auch nur das geringste Interesse an der Fernstraße. Herrn Wufkas Gesichtsausdruck am Ende sprach Bände. Die Wortmeldungen waren klar, die Straße würde die Existenz der Bauern gefährden, man wolle das heimatliche Tal auch nicht dem Fernverkehr opfern. Falls, wie versprochen wurde, niemand enteignet würde, dann ist die Straße gestorben, weil die beiden vorgeschlagenen Trassen nur mit Enteignung durchsetzbar wären.

Die "Trasse 3 optimiert", würde Schwarzacher und Aussenrieder Bauern die Wiesen so zerschneiden, dass ihr Überleben gefährdet ist, bei "Trasse 4 optimiert" würden "nur" Aussenrieder und Froschauer Bauern betroffen, aber der Eingriff in Natur und Landschaft wäre brutal. Die Trasse liefe entlang des Feuchtgebietes "Kinibachl" und würde über die Überschwemmungsflächen der Schwarzach mit seinen Bachschleifen verlaufen und eine Riesenbrücke erforderlich machen, mit der man auch die Donau überqueren könnte. Die Unausgereiftheit der Planung zeigte sich auch, als es darum ging, wohin der Fernverkehr, der in Zwiesel am Krankenhaus ankommt, geleitet werden soll. Da wurden vom Landrat spätere abenteuerliche "Spangen" von oberhalb Reisachmühle nach Zwieselberg angedacht. Der Deggendorfer Landrat Bernreiter sagte unlängst bei der Eröffnung des Autobahnzubringers bei Hengersberg: "Fernziel ist Prag". Landrat Adam und der Straßenbauchef bestreiten aber immer noch, dass es um den Transitverkehr ginge und wiederholten in Brandten auf Nachfrage noch immer das Märchen von den Ortsumfahrungen, die man ja nur für die geplagten Anwohner baue.

.4.12
Zum Leserbrief von Albert Fritz

Ich will dem neuen Landrat nichts am Zeug flicken und verfolge seine Arbeit durchaus mit Sympathie. Was nicht in Sachen Straßenbau gilt, denn da klingen mir die Ohren, wenn ich Michael Adam reden höre! Seit vierzig Jahren höre ich diese Sprüche, die vermutlich erst verstummen, wenn die letzte niederbayerische Wiese einen Autobahnanschluß hat. Ich stamme aus einer Familie, die seit 400 Jahren im Bayerischen Wald lebt, wahrscheinlich noch viel länger. Als Glied in einer solchen Kette von Generationen muß man einfach den Mund aufmachen und für den Erhalt der verbliebenen Landschaft eintreten. Wo ist die alte Waldlerstur- und  Bescheidenheit geblieben? Eine beinah mediterane Lebensauffassung haben uns frühe Reisende einmal nachgesagt und heute? Wir verkaufen uns und unsere Heimat und kochen quasi noch nach Rezepten, die anderswo längst im Mistkübel liegen. Wir sollten bedenken, dass sich unser Wohlstand gerade durch unsere Randlage und die Nischensituation entwickelt hat. Wer diese Kuh schlachtet, kriegt keine Milch mehr! Wer uns zur Transitregion macht, zerstört unser Kapital! Der Wald hat auch nie alle seine Kinder ernährt. An diesem Umstand können Straßen nichts ändern. Als einer, der zwanzig Jahre Pendler war, schreibe ich dies nicht leichtfertig, aber es ist vermutlich die Wahrheit. Im Gegenteil -  die heutigen Lebenstrukturen, mit ihrer beinah totalen Anhängigkeit von fremden Produkten werden bei einer wirklichen Krise viel weniger Menschen ein Auskommen sichern, als es früher der Fall war. Hier muß sich etwas verändern. Aber immer neue Straßen bauen in einer Welt, in der das Benzin zur Neige geht, das erinnert an das Verhalten von Süchtigen. Freuen wir uns, wenn wir die vorhandenen Straßen erhalten können.

31.3.12 Schwerverkehr umleiten!

Leserbrief zum Bericht vom 31.3.12 "Rinchnach: Landrat will keine andere Beschilderung"

Vor einem Jahr, als noch keine Rede von einem Landrat Michael Adam war, habe ich ihm wegen seiner populistischen Straßenbauer-Sprüche ironisch eine große politische Karriere vorausgesagt, was ja mittlerweile eingetroffen ist. Dass er jetzt den Rinchnachern die Umlenkung des Schwerverkehrs über die ausgebaute B11 verweigert, was naheliegend und sinnvoll wäre, kann also nicht wirklich überraschen. Adams Hinweis, dass man für die Rechtfertigung des geplanten (Transit)-Straßenprojektes hohe Verkehrszahlen brauche, klingt zynisch und ist eine Frechheit gegenüber den Anwohnern und auch den Brummifahrern, denen er ohne Not die Ochsentour durch den Ort und die enge, kurvenreiche Strecke nach Dreieck zumutet. Auch über Herr Huys Argument, dass die Navis die Laster ja auch weiter durch den Ort schicken würden, kann man nur den Kopf schütteln. Das genau sollte ja entsprechende Beschilderung verhindern. Es wäre ein Gebot der Rücksichtsnahme und Vernunft die Strecken Rinchnach-Dreieck (aber auch Langdorf-Zwiesel) nur noch für den Ziel-Schwerverkehr freizugeben, den Durchgangsverkehr aber über die bereits vorhandenen ausgebauten Trassen zu lenken. Über die weitere Straßentrasse von Rinchnach nach Zwiesel, schweigen sich noch alle amtlichen Stellen aus. Soll es am Ende einmal über Oberasberg und Bärnzell gehen oder wie sonst? Jede Wette, dass die Pläne schon in einer Schublade liegen...

 

8.7.13 Unsauberes Ablenkungsmanöver

8.7.13 Zum Leserbrief von Albert Fritz zum "Disput zwischen Landrat und Kritikern des geplanten Straßenausbaus geht weiter" vom 7. August im Viechtacher Bayerwald- Boten

Spätestens seit Landrat Adams Onlinekommentaren von diesem Wochenende, geht es nicht mehr nur um Straßenbau, sondern um ihn als Person und ob ein solcher Märchenerzähler einem Landkreis vorstehen kann. Statt einzuräumen, dass ihm bei seinen Beleidigungen gegen die Unterschriftensammler von Ruhmannsfelden und Viechtach im Eifer des Gefechtes die Gäule durchgegangen sind, schob er immer neue Räuberpistolen nach, die nicht wieder als sein typisches Online-Gepritsche unter den Teppich gekehrt werden dürfen.

Albert Fritz, einer von Adams Propagandisten, hat nun mit den Ausführungen zur Zwieseler Umgehungsstraße ein Ablenkungsmanöver gestartet, in dem er nicht nur Birnen und Äpfel durcheinander wirft, sondern zum Teil Lügen auftischt. Den Widerstand gegen die Zwiesler Umgehung gab es lange Jahre bevor es Grüne gab, es waren die Geschäftsleute, die ihren wirtschaftlichen Niedergang befürchteten. Mit Abstand betrachtet, haben sie dabei nicht unrecht gehabt, den unsere Innenstadt ist verarmt und der Euro rollt in den Supermärkte am Ortsrand. Völlig anders als heute war Anfang der Achtziger auch kein Transitverkehr zu befürchten, denn eine Grenzöffnung schien damals undenkbar. Die einzigen Schwerfahrzeuge, die im kalten Krieg an die Grenze mußten, waren Militärfahrzeuge. Es war der reine Wahnsinn, wenn US-Panzer über den engen und völlig unterhöhlten Stadtplatz donnerten. Von den Geschäftsleuten kamen die Vorschläge zu innerstädtischen Umfahrungen, auch topografieangepasste Trassen am Ortsrand waren im Gespräch. Den paar wackeren Grünen, allesamt sehr bürgerlich, irgendeine Hetze zu unterstellen, ist geradezu perfide. Die vereinzelten Leserbriefe, die es zum Thema gab, einer auch von miroriginal/1983-08-02.jpg, waren eher Bettelbriefe und Appelle an die Politik.

Herr Albert Fritz aus der Degenbergerstraße sollte sich mehr um die Chronik seines Weißwurstvereins kümmern und nicht die Geschichte unserer Stadt verfälschen.

 

12.7.13 Unbelehrbar

Leserbrief zum Bericht: "August ist Spatenstich am Marcher Berg"

 
Auch nach dem Katastrophenhochwasser, das auch eine Folge von Bodenversiegelung, Kanalisierung und Raubbau an der Natur war, wird weiter nach immer neuen Straßen verlangt! Dabei hat man gerade in Regen im Kleinen vor Augen, was landesweit im Großen passierte, wenn der Bärndorfer-, Stelzen- und Krampersbach die Regenmengen der großen Versiegelungs- und Drainageflächen von Kaserne und Schönhöh in die Stadt leiten. Alleine die geplante dritte Fahrbahn nach March wird einer weiteren Wassersammelfläche von einem Hektar entsprechen. Wer neulich die Sendung mit Günter Jauch und Verkehrsminister Ramsauer gesehen hat, weiß, wie gigantisch die Straßen- und Brückenschäden landesweit sind und dass alleine der Unterhalt finanziell nicht zu meistern ist. Und doch getrauen sich Provinzpolitiker und die einschlägigen Behörden noch immer neue Straßen und Ortsumgehungen zu fordern! Dabei haben selbst Kommunen wie Straßkirchen, durch die die B 8 führt und die unter den täglich über 15000 Fahrzeugen beinah ersticken, keine Chance auf eine Umgehung, obwohl sie seit Jahrzehnten gefordert wird. Das Verkehrsaufkommen in der Gemeinde Langdorf ist dagegen geradezu lächerlich, was die Politik aber nicht hindert, weiter die Zerstörung des Schwarzachtals zu fordern. Warum wird über meine Anregung nicht einmal diskutiert, dass der Güterverkehr auf der Bahn wieder aufgenommen werden soll, um der Wirtschaft eine Transport-Alternative zu bieten? Ich darf auch nochmal daran erinnern, dass der Güterverkehr einmal die Haupttriebfeder für den Bahnbau war und dass ziemlich alle Großbetriebe im Landkreis einen Gleisanschluß haben, auch Viechtach und Teisnach.

 

3.8.13 Es reicht, Herr Landrat!

Online-Kommentar auf BBV zu den Ausführungen von Landrat Adam zum Leserbrief von Hubert  Ettl

Es wird Zeit Landrat Adam mal an seinen konkreten Aussagen festzumachen. Seine Ausführungen etwa zu der Unterschriftenliste gegen die Umgehungsstraße in Ruhmannsfelden sind haarsträubend. Meine Frau und ich waren seinerzeit auch auf der Veranstaltung, um uns über den geplanten Trassenverlauf zu informieren. Auch wir haben uns in die ausliegende Liste eingetragen, um gegen den Neubau mit unserer Person zu stehen und Solidarität mit den Anwohnern auszudrücken. Wir haben dabei weder eine Broschüre erhalten, noch sind wir von irgendjemandem mit unserer Unterschrift für Unterlagen geködert worden, für solche durchsichtigen Zwecke hätte wohl auch niemand unterschrieben. Adam versucht wieder einmal auf hinterfotzigste Weise kritische Bürger zu diskreditieren, er, der sich selber als extrem wahrheitsliebend bezeichnet...

Da ich Adams Politik schon sehr früh öffentlich kritisiert habe, habe ich mittlerweile auch schon einige Erfahrung mit seinem üblen Politikstil und auch selber schon einiges abbekommen. Ich bedauere es sehr, dass diese Dinge von der Lokalpresse nie ausdiskutiert wurden und entsprechende Textpassagen aus meinen Leserbriefen gestrichen wurden. Wir wir heute sehen, erspart man sich dabei nichts, im Gegenteil hat ihn das in seiner Vorgehensweise bestärkt. Zu Adams Ausführungen zu jener Passantin aus Viechtach über die dortige Unterschriftensammlung: Auch wenn sich die Sache in dem einen Fall so abgespielt haben sollte, dann heißt das nur, dass sich einfach Eifer und Emotionen einschleichen, vor allem, wenn man selber betroffen ist, das ist einfach nur menschlich. Ein Landrat sollte wissen, dass er Leuten, die ihm nach dem Mund reden, mehr mißtrauen sollte als solchen, die nichts von ihm wollen, außer einer vernünftigen Politik mit Augenmaß und einen anständigen Politikstil..

25.10.13 Was wir wollen

Leserbrief im BBV zum Bericht vom 24.10. "Westumfahrung: Der Landrat möchte diskutieren", abgedruckt  am 26.10.13 unter der Überschrift "Eine Transitstrecke ist das Ziel"

 

Vor der Diskussion wäre aber ein Geständnis angebracht, etwa mit folgendem Inhalt: "Liebe Bürger! Wir gestehen, dass es uns nie um ein paar verkehrsgeplagte Anwohner ging, nicht in Ruhmannsfelden und auch nicht im Schwarzachtal. Wir wollen auf Wunsch der Wirtschaft eine dreispurige, sich vielleicht irgendwann zur Autobahn entwickelnde Transitstrecke von der Donau nach Böhmen bauen. Dies ist auf der jetzigen Straße in Ruhmannsfelden nicht möglich, sondern nur auf der Westtrasse. Tatsächlich haben wir sogar drei Transitstrecken im Auge - die von Hengersberg durch das Kirchberger und Rinchnacher Tal nach Zwiesel. Dann die Hauptstrecke auf der B 11 über Regen nach Zwiesel oder wahlweise von Patersdorf über Teisnach, Bodenmais, Langdorf nach Zwiesel. Das wäre zu weit, meinen Sie? Falsch! Diese Strecke ist sogar ein wenig kürzer, als die über Regen. Deswegen müssen wir das Schwarzachtal mit einer Schnellstraße beglücken, die zudem auch als Zubringer von Kötzting her dienen soll. Die Teisnacher ahnen zwar noch gar nicht, was auf sie zukommt, aber die Zwiesler werden glücklich sein, denn ihr Stadtrat lechzt seit Jahren danach, dass einmal alle Straßen nach Zwiesel führen. Wir werden sie zufriedenstellen, ja, wir werden uns alle zufriedenstellen, denn der Transitverkehr wird einmal Tag und Nacht durch unsere Täler rollen und niemand wird uns mehr als Hinterwäldler verspotten!"

18.10.13 Gezielte Provokation oder Gedankenlosigkeit?

Kommentar zum Bericht "Von selber wirds nicht breiter" im Bayerwald-Wochenblatt vom 16.10.13

 Schwarzach und Aussenried leiden. Die Zustände sind nicht mehr zumutbar, sagt Bürgermeister Probst. Ich sehe das genauso und gehe noch weiter: Es ist unverantwortlich und absolut rücksichtslos den gesamten Schwerlastverkehr der B11 über diese kurvige Nebenstraße durch die engen Dörfer zu leiten! Alleine beim Bahnübergang Reisachmühle habe ich selber erlebt, wie ein Lastzug und ein großer Bus rangieren mußten um aneinander vorbei zu kommen und die Warteschlange bis in den Bahnübergang stand, ein Irrwitz! Statt auf der B11 einspurig zu teeren und mit einer Ampelanlage den Verkehr zu steuern, machen es sich die Verantwortlichen in den Ämtern schon sehr einfach. Oder war es eine gezielte Provokation um die Anwohner in ihrem Widerstand gegen einen Straßenneubau mürbe zu machen und den Straßenbefürwortern Munition zu liefern? Wer den Zustand der B 11 kennt weiß, dass es viel dringlichere Straßenabschnitte zur Deckenerneuerung gibt. Oder der Umstand, dass tagelang die Strecke zwischen Zwiesel und Stausee befahrbar war, aber niemand einen Hinweis bei den Umleitungsschildern anbrachte, was ja wirklich nicht zu viel sein dürfte. Oder die beiden Schlaglöcher an der engsten Stelle an der Brücke in Schwarzach! Wieviele Verantwortliche haben diese achsbrechende zusätzliche Verengung gesehen und nicht beseitigen lassen? Egal ob Absicht oder Schlamperei- ich hoffe, dass die Anwohner dieses üble Spiel durchschauen und sich deswegen ihr Tal nicht zusätzlich durch eine zweite Straße zerstören lassen. 

 

22.10.13 Ein Stück aus dem Tollhaus

Leserbrief in BBZ zum Bericht vom 19.10.2013 "Gemeinsam den Straßenausbau vorantreiben"

(rot markierte Abschnitte nicht gedruckt)

Die Freien Wähler und die Zwieseler Ausbaubefürworter sollten endlich einmal erklären, wie sie den Durchgangsverkehr von der Landgorfer Straße zur B 11 leiten wollen, der nach einem Ausbau der Staatsstraße stark zunehmen würde. Über die Brauereikreuzung oder über die Westtangente am Bahnhof vorbei? Den Verkehr mag man sich gar nicht ausmalen. Recht haben die Freien Wähler aber mit der Feststellung, dass die Staatsstraße nach Langdorf einer Durchleitung des B 11 Verkehrs nicht gewachsen ist. Oberhalb des Bahnübergangs Reisachmühle habe ich erlebt, wie ein Lastzug und ein großer Bus rangieren mußten, um aneinander vorbei zu kommen und nachfolgende Autos in den Bahnübergang zurückstoßen mußten. Was, wenn die Schranken runtergegangen oder gar ein Zug gekommen wäre? Statt auf der B11 einspurig zu teeren und mit einer Ampelanlage den Verkehr zu steuern, machen es sich Ämter und Baufirmen schon sehr einfach. Schließlich kann man nicht überall Parallelstraßen anlegen, damit eine davon bequem erneuert werden kann. Die Teermaschinen müssen sich den Gegebenheiten anpassen und nicht umgekehrt! Oder war es gezielte Provokation, um die Anwohner in ihrem Widerstand gegen einen Straßenneubau mürbe zu machen und den Straßenbefürwortern Munition zu liefern? Oder wie soll man es werten, wenn die B 11 zur Landesgrenze monatelang gesperrt ist und sich der gesamte Verkehr über die Passstraße am Brennes quälen muss und man am Arbersee nicht einmal eine Beschilderung anbringt, dass Deggendorf über Bodenmais und Teisnach um etwa 20 Kilometer schneller zu erreichen ist als über Zwiesel und Langdorf! Auch die Sperrung zwischen Regen und Zwiesel war etwa die halbe Zeit befahrbar, ist es zuviel verlangt, dies auch auf den Umleitungsschildern kenntlich zu machen? Was diesen Sommer Einheimischen und Urlaubern bei uns verkehrsmäßig zugemutet wurde - von Achslach bis Eisenstein - war ein Stück aus dem Tollhaus.

17.12.13 Ein sauberer Verein

Kommentar zum Bericht im BBR "Ein Verein will das Projekt Umgehungsstraße voranbringen"

Wie lautet der Vereinszweck? Zerstörung des Schwarzachtals? Anlocken des Fern- und Schwerlastverkehrs? Förderverein, um den Wert der Immobilien von Vereinsmitgliedern zu steigern? Förderverein zur Verschwendung von Steuergeldenr durch Bau einer überflüssigen Straße? Bau eines Straßendenkmals für ehrgeizige und wirtschaftshörige Kommunalpolitiker? Oder Zerstörung der wenigen landwirtschaftlichen Flächen im hinteren Wald? Der Vereinsvorsitzende Lehmert hat ja schon einmal in einem Kommentar geäußert, dass er nicht lange fackeln und die Bauern enteignen würde. Und Landrat Adam und Bürgermeister Probst in vorderster Front beim Sähen von Zwietracht in der Gemeinde Langdorf?

 

8.10.07 Straßen trennen und zerstören

Leserbrief an den BB-Viechtach

„Straßen verbinden und sind ein Symbol für den Weg zu Gott“ sagte ein Geistlicher bei der Einweihung der Thalersdorfer Umgehungsstraße. Dies mag in alten Zeiten so gewesen sein, doch heute verbinden Straßen schon lange nicht mehr, sie zerschneiden die Welt von Mensch und Tier und sind ein Symbol für die fortschreitende Zerstörung der Heimat und der alten Sozialstrukturen. Zumal in Bayern, das eines der dichtesten Straßennetze der Welt hat, auf denen nichts weniger als eine Art Krieg herrscht.

Was sich z. B. am letzten Sonntag auf der B 11 auf der Zwieseler Umgehungsstraße abspielte, sollte als Beispiel dafür genügen, wie ein ehemals beschauliches Tal vom Durchgangsverkehr zerstört wird. Eine Blechlawine, fast ohne Unterbrechung, wälzt sich um Zwiesel herum. Wer zu Fuß mit Kindern oder einem Tier die Straße überqueren will, spielt mit seinem Leben und erkennt, dass Straßen zu unüberwindlichen Gräben werden können. Motorradfahrer, meist hordenweise auftretend, donnern durch wie die Tiefflieger. Wenn einer überholt, überholen alle, wie durchgeknallte Herdentiere. Mit Geschwindigkeiten, die weit jenseits der erlaubten 100 km/h liegen, machen sie den Asphalt zur potentiellen Todeszone. Und diese verantwortungslosen Raser sollen alle auf dem Weg zu Gott sein? Von München auf den Arber zum Kaffeetrinken? Von Straubing nach Celesna Ruda mal schnell zum Tanken oder ins Bordell? Und die Einheimischen flüchten in ihren Blechkisten woanders hin, dort suchend, was sie zu Hause verloren haben. Wir sollten endlich begreifen: Neue Straßen locken neuen Verkehr und wenn unsere kleingegliederten Täler zu Transitbahnen verkommen, dann ist das unser Ende als Urlaubsregion. Möge das schöne Zellertal vor diesem Schicksal bewahrt bleiben!

 

9.2.04 Neuer Autobahnzubringer?

Leserbrief an die PNP

Obwohl wir bereits eines der dichtesten Straßennetze auf der Welt haben, fand sich im Zwiesler Stadtrat nur eine Gegenstimme gegen die Forderung eine weitere Autobahnanbindung durch das wunderbare Tal der Rinchnach und durch das Kirchberger Bauernland zu bauen. Eine neue Straße durch eine solche verletzliche Landschaft zu brechen – mit allen zerstörerischen Folgewirkungen – ist in meinen Augen ein Verbrechen, wenn auch nicht aus Bosheit, so doch aus Verblendung! Trotzdem schon soviel Heimat zerstört wurde und man die großen Betriebe mit Fördergelder und Abschreibungsmöglichkeiten zuschüttete - sie sahnen ab, solange es geht, und dann verschwinden sie. Zuerst nach Tschechien oder Ungarn und wenn die Löhne dort einmal steigen und die EU-Millionen ausbleiben, werden sie noch weiter weggehen. Vielleicht bauen sie zu diesem Zweck bald rollende Fabriken, einen fahrbaren Glasöfen hat Schott für Ungarn ja schon bauen lassen, nach den Erfahrungen in Tschechien...

Dieser Wettlauf ist nicht zu gewinnen, liebe Politiker begreift das doch endlich! Was uns am Ende bleibt sind betonierte Strukturen, in denen auch niemand mehr seinen Urlaub verbringen mag, denn Uniformität und Unwirtlichkeit haben die Urlauber ja auch zu Hause. Wer sich die Hässlichkeit unserer Gewerbegebiete und die Gesichtslosigkeit vieler Orte in Niederbayern ansieht, der kann doch mit Händen greifen, was wir verloren haben. Und was haben wir gewonnen?

Neue Straßen ziehen den Verkehr weiter an und wer den Transitverkehr derart fördert, fördert auch die Abwanderung der Betriebe nach dem Osten, denn jede gewonnene Minute macht die Produktionsverlagerung lukrativer. Und am Ende werden wir auch den Schwerverkehr in unseren Tälern haben.

Wir hätten ihn längst, wenn sich bisher die Tschechen nicht verweigert hätten.

 

6.12.99 Unglaubliche Forderung!

Leserbrief an die BBZ

Die Forderung nach einer Autobahn durch den Zwiesler Winkel verschlägt einem die Sprache! Der Blick in den Kalender hilft auch nicht – kein 1. April, kein Fasching – war das also eine ernsthafte Forderung des SPD-Stadtrates Hugo Singer? Erst die Blockadehaltung der SPD gegen die Parkerweiterung, die Zwiesel wirtschaftlich schwer geschadet hat, dann die rücksichtslose Sperrung der Innenstadt und jetzt das! Ich dachte, es gäbe wenigstens darüber einen gemeinsamen Nenner, dass man die Heimat in ihrem Wert steigern will und die touristischen Grundlagen erhalten! Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass der Zwiesler Winkel eine andere Chance zu überleben hat als touristisch? Eine Autobahn würde Ökologie und Lebensqualität zerstören, also unsere touristischen Grundlagen!

Wir sind schon auf dem Weg dorthin, weil unser Winkel seit der Grenzöffnung schwer durch den Transitverkehr belastet ist. Wer mit einem weiteren Autobahnzubringer immer mehr Verkehr anlockt, fördert diese unselige Entwicklung! So sehr ich mich über die bevorstehende Fertigstellung der Regener Umgehung freue, so gewiss ist auch, dass mit jeder derartigen Erleichterung zusätzlicher Transitverkehr angezogen wird. Wie lange wird es noch dauern, bis die Wirtschaft massiv die Freigabe des Grenzübergangs für den Güterschwerverkehr fordern wird? (Zu unserem Glück haben das bislang die Tschechen verhindert.)

Herr Singer und alle die denken wie er, sollten nach Tirol fahren und mit den Bewohnern des Inntales sprechen, denn diese leiden massivst unter dem Durchgangsverkehr. Und solches möchte Herr Singer auch uns als "Fortschritt" bescheren?

 

2.8.83 Angst um die alte Heimat

Leserbrief an BBZ

Es gibt Vorgänge, die auch einen Barden zwingen, die Versform gegen die klarere Prosa zu vertauschen. Dieser Tage bin ich bestürzt vor der Schneise gestanden, die derzeit Bagger in das Tal des Kleinen Regens fressen.

Nun haben sie also doch begonnen, diese unselige, sieben Kilometer lange Straße zu bauen, die den weitgehend unberührten süd- und südöstlichen Zwieseler Ortsrand bis zur Unkenntlichkeit verändern wird. Denn eines ist doch hoffentlich klar: die Straße wird im Gefolge nicht nur Lärm und Abgase bringen, sondern langfristig einen Rattenschwanz anderer Baumaßnahmen. Vielleicht muss man erst einige Jahre in der Fremde wohnen, um zu begreifen, was dieses unerhört reizvolle Zwieseler Tal mit seiner stellenweise noch bis zur Haustür reichenden Natur wert ist. Das ist unser Reichtum! Was uns Pendler stets wieder nach hause treibt und die erholungshungrigen Großstädter zu uns reisen lässt, ist nicht der maßlos gewachsene Asphalt in unserer Stadt. Was helfen uns Straßen, die letztlich das zerstören, was sie erschließen wollen? Es gibt doch so viele abschreckende Beispiele in den Fremdenverkehrsgebieten des Alpenraumes. Müssen wir tatsächlich deren Fehler nachmachen?

Unser "Woid" ist eben nur dann "autogerecht" hinzukriegen, wenn seine Substanz auf der Strecke bleibt. Lange habe ich geglaubt, die "Umgehungsstraße" sei zur Entlastung des Stadtplatzes halt notwendig. Heute bin ich sicher, dass unser Verkehrsproblem damit nur "umgangen" wird. Warum haben sich wohl viele unserer Geschäftsleute mit dem ehemals heftig bekämpften Straßenbau abgefunden? Etwa weil sie auf einen leeren Stadtplatz hoffen? Man braucht kein Prophet sein um zu erkennen, dass der Urlauberstrom auch in Zukunft zur Urlaubszeit die Innenstadt weiter verstopfen wird, schließlich sind wir das Einkaufs- und Freizeitzentrum in der ganzen Gegend. Oder glaubt jemand im Ernst, dass z. B. die Camper ihre Wohnwagen sieben Kilometer spazieren fahren werden, wenns durch die Stadt nur zwei Kilometer sind?

Was bringt das alles letztlich uns Zwieselern? Fortschritt? Wohin, muss man da wohl fragen. Wenn wir so weiterhausen (wie man hört sind noch die abenteuerlichsten Projekte zur "Modernisierung" Alt-Zwiesels im Busch)´, werden uns unsere Kinder einmal verfluchen für unsere Gleichgültigkeit. Wenn sich bei ihnen überhaupt noch ein Heimatgefühl entwickelt kann, denn mit jeder Begradigung, Verbreiterung, Asphaltierung wird Zwiesel ein Stück uniformer, austauschbarer...

Was habe ich gehofft, dass den Straßenbauern das Geld ausgeht! Mit mir (wie eine Unterschriftensammlung einmal ergeben hat) Tausende von Zwieseler Mitbürgern. Aber so einfach scheint sich dieses Problem nicht zu lösen, wir alle sind aufgerufen, unseren Stadtvätern Zivilcourage abzuverlangen. Wer A gesagt hat, muss nicht immer auch B sagen! Was gestern richtig erschien, muss noch lange nicht auch in Zukunft richtig sein! Wer meint, dass uns die Straße nichts kostet irrt - sie kostet uns vielleicht unsere Heimat.

Ich bitte alle Zwieseler, einen der nächsten Sonntagsausflüge nicht irgendwo in der Ferne zu verbringen, sondern einmal die geplante Trasse abzuwandern. Vielleicht erkennen sie dann, dass es bei uns (noch) sehr schön ist. Man braucht heute nicht mehr viel Vorstellungskraft, die angefangene Schneise im Kopf weiterzugraben - durch den Flanitzer Woid, übers Lichtenthaler Bergal, um den Klotzer herum. Es wäre zu schön, wenn die heute entstehende Brücke einmal als Denkmal von einer Zeit künden würde, in der die Zwieseler die Nase voll hatten von diesem geteerten Fortschritt...!