Leserbrief zum Bericht: "August ist Spatenstich am Marcher Berg"
Auch nach dem Katastrophenhochwasser, das auch eine
Folge von Bodenversiegelung, Kanalisierung und Raubbau an der Natur war, wird
weiter nach immer neuen Straßen verlangt! Dabei hat man gerade in Regen im
Kleinen vor Augen, was landesweit im Großen passierte, wenn der Bärndorfer-,
Stelzen- und Krampersbach die Regenmengen der großen Versiegelungs- und
Drainageflächen von Kaserne und Schönhöh in die Stadt leiten. Alleine die
geplante dritte Fahrbahn nach March wird einer weiteren Wassersammelfläche
von einem Hektar entsprechen. Wer neulich die Sendung mit Günter Jauch und
Verkehrsminister Ramsauer gesehen hat, weiß, wie gigantisch die Straßen- und
Brückenschäden landesweit sind und dass alleine der Unterhalt finanziell nicht
zu meistern ist. Und doch getrauen sich Provinzpolitiker und die einschlägigen
Behörden noch immer neue Straßen und Ortsumgehungen zu fordern! Dabei haben
selbst Kommunen wie Straßkirchen, durch die die B 8 führt und die unter den
täglich über 15000 Fahrzeugen beinah ersticken, keine Chance auf eine
Umgehung, obwohl sie seit Jahrzehnten gefordert wird. Das Verkehrsaufkommen in
der Gemeinde Langdorf ist dagegen geradezu lächerlich, was die Politik aber
nicht hindert, weiter die Zerstörung des Schwarzachtals zu fordern. Warum wird
über meine Anregung nicht einmal diskutiert, dass der Güterverkehr auf der Bahn
wieder aufgenommen werden soll, um der Wirtschaft eine Transport-Alternative zu
bieten? Ich darf auch nochmal daran erinnern, dass der Güterverkehr einmal
die Haupttriebfeder für den Bahnbau war und dass ziemlich alle
Großbetriebe im Landkreis einen Gleisanschluß haben, auch Viechtach und
Teisnach.
Leserbrief zum Bericht "B 11-Ausbau: Die Bürger (in)formieren sich
MdB Hinsken teilte schon einmal vorsorglich mit, dass die Gemeinde eh
nichts zu melden hat, wenn die Interessen aus dem „Hinterland“ gewichtig genug
sind. Auch Landrat Adam wollte nicht die Betroffenen über ihre Heimat
abstimmen lassen, unterstützte aber die Online-Bürgerbefragung im Wochenblatt,
wo irgendeine anonyme Fangemeinde fleißig mitklickte. Was in Sachen
Westumgehung von Ruhmannsfelden in den letzten Wochen inszeniert wurde,
erinnert an ein Haberfeldtreiben. Wenn die Wirtschaftsunion und die IHK keine
Rücksicht auf betroffene Anwohner nehmen, dann gehört das zu ihrem Image. Dass
sich aber der DGB und alle Bürgermeister im Sinne der Straßenbauer
instrumentalisieren ließen, ist einfach nur beschämend. Ihnen werden die Augen
wohl erst aufgehen, wenn die Haberfeldtreiber einmal zu ihnen
selber kommen.
Ein gewisser Henry Bayer hat in einem Onlinekommentar in der BBV die eine
Minute Zeitersparnis durch die Westumgehung auf vierzig Arbeitsjahre
hochgerechnet und ernsthaft aufgezählt, was er mit der täglichen gewonnenen
Minute alles machen könnte, etwa küssen und dem Landrat applaudieren... Wenn
das keine Argumente für die Zerstörung von Bauernland sind, für dessen
Schaffung sich viele Jahrhunderte lang Generationen von Menschen geplagt haben!
Aber auch für den Landrat sind die Äcker und Wiesen westlich von Ruhmannsfelden
nichts Besonderes, weil sie keine ökologisch „bedeutsame Fläche“ sind. Bei
soviel Scheinheiligkeit und der Polemik mit den „Postkutschen“ und seiner
ewigen Rivalität mit Cham stellt es mir die letzten Haare auf.
Noch ein Wort zur gegenwärtigen Trasse. Als „Durchfahrer“ habe ich sie
immer als Umgehung des Ortes begriffen, in dessen Nähe sich gezielt
Gewerbebetriebe angesiedelt haben, die nicht nur von Einheimischen leben. Wird
die Strasse nun anders geführt, wird sich für Ruhmannsfelden wirtschaftlich
einiges ändern.
Zum
Lb von Marianne Wille „Einsatz für den ÖPNV ist vorhanden“
Wenn Politiker
etwas für den Nahverkehr tun, will ich das gerne anerkennen und wo es
Bahnschienen gibt, sollten sie auch genutzt werden. Die breite Fläche kann die
Bahn aber naturgemäß nicht bedienen. So ist die Forderung nach Stundentakt auf
eher schwach genutzten Nebenbahnen für Menschen in Regionen, die überhaupt
keinen ÖPNV haben, eine schwer nachvollziehbare Luxusdebatte, erst recht, wenn
es schon einen Zweistundentakt gibt und zusätzliche Busverbindungen.
Wenn ich an die vielen aufgelassenen Bahnhöfe in Niederbayern denke und höre,
dass nun sogar der größte niederbayerische Bahnhof in Plattling keinen Platz
mehr für den Fahrkartenschalter hat und die Reisenden bei jedem Wetter mit Kind
und Kegel über die Straße in ein Bistro gehen müssen, dann sollten wir unser
nostalgisches Bild von der heutigen Bahn wohl korrigieren. Auch die kostenlose
Fahrradmitnahme wurde vor Jahren eingestellt (was viele Pendler zwang wieder
aufs Auto umzusteigen) und wer weiß schon, dass die Waldbahn kein Gepäck mehr
befördert und dieses über die Straße gekarrt wird? Der folgenschwerste Fehler
war aber die völlige Einstellung des Güterverkehrs. Landrat und Bürgermeister
der Region, aber auch Herr Dr. Hartel vom Wirtschaftsforum, sollten sich
wenigstens für die Wiederaufnahme des Container-Güterverkehrs auf der Waldbahn
einsetzen und die geeigneten Gewerbe dafür zu gewinnen suchen. Das könnte auch
ein Hauptargument für die Streckenaktivierung nach Viechtach sein. Viele
Konflikte um neue Straßentrassierungen würden sich damit erledigen.
15.4.13 Kommentar zu Landrat Adams überzogener Reaktion auf
facebook
anlässlich meines
Leserbriefes vom 11.4.13 in der Viechtacher Zeitung "Landrat hoch zu Ross-
Bild mit Symbolkraft" (Volltext siehe unten)
Adam unterstreicht
mit seiner Reaktion die von mir geäußerte Kritik. Er behauptet, ich würde den
Bauernfunktionär „in den Schmutz ziehen“... So ein Schmarren! Meine Kritik
zielt klar auf ihn selber, weil er sich als Amtsleiter und oberster Beamter des
Landkreises auf solche populistischen Spielchen und Gefälligkeiten einlässt.
Seine Unabhängigkeit fördert das ganz sicher nicht. Im Übrigen glaube ich eher,
dass Zitronenfalter Zitronen falten, als dass ein Bauernfunktionär für den
ehemals bekämpften Landrat aus der Konkurrenzpartei ohne Hintergedanken und
politisches Kalkül eine derartige PR-Aktion macht. Solange Adam als „roter“
Landrat CSU-Politik macht und deren Mandatsträger immer wieder rühmt, solange
greift man ihm hilfreich unter die Arme.
Ich habe - auf
einen Hinweis hin - verfolgt, was sich auf Adams Facebook-Seite so nach
meinem Leserbrief abspielte. Beim Durchlesen erschloß sich mir erstmals
Friedrich Schillers Spruch, dass man Stimmen nicht zählen, sondern wiegen
sollte..., denn so viel völlige Ahnungslosigkeit, - so viel blind-einfältiges
Unterstützungsposting und - bei Einzelnen - so viel Bosheit, wird man selten
finden, aber vielleicht fehlt es mir einfach nur an facebook-Erfahrung...! In
dem der Landrat diesen Beleidigungen nicht widerspricht, zieht er sich
solche Knaller geradezu heran, denn sein Schweigen wird als Zustimmung
ausgelegt. Als Pädagoge rate ich ihm dringend, an seiner Vorbildfunktion zu
arbeiten. Dazu gehört auch, dass er anderen nicht immer das
Schlechteste oder gar Lügen unterstellen sollte. Etwa, wenn Adam zum
wiederholten Mal postet (erstmals am 3.11.12) ich würde mir die Behauptung
ausdenken, dass etwa 60 Prozent der ostbayerischen Straßen dringenden
Sanierungsbedarf haben. Mit solchen Unterstellungen putscht er seine Unterstützer
geradezu auf. Dazu ein letztes Mal: Die Zahl entnahm ich einem Beitrag von
Donau-TV vom letzten Herbst. Ob darin auch Gemeindestraßen erfasst sind, weiß
ich nicht. Dass Adam diese immer rausrechnet, verstehe ich nicht, denn warum
soll die Kfz-und Mineralölsteuer nur in Fernstraßen fließen?
Dank übrigens an
die beiden couragierten „Postler“, die mich ein wenig verteidigt haben!
Dass sich nun auch
noch Herr Hartel, einer der Eigner der Zwiesler Cristallwerke und Sprecher des
Wirtschaftsforums, der Bürgermeister-Resolution anschloß und den
Ruhmannsfeldnern zu sagen müssen meint, was gut für sie sei, sollte nicht
unerwähnt bleiben. Sollte sich die Industrie nicht besser dafür einsetzen, dass
auf den Waldbahn-Strecken wieder Container-Güterverkehr eingeführt wird? Das
wäre nicht nur die Lösung des Transportproblems der Glaswerke, sondern konnte
auch der Teisnacher und Viechtacher Industrie helfen und könnte ein
Hauptargument für die Streckenaktivierung nach Viechtach sein.
Nach meinem
Verständnis von Demokratie geht der Straßenverlauf in einer Ortschaft nur die
Betroffenen etwas an. Mich selber stört der gegenwärtige Verlauf der B 11 in
Ruhmannsfelden nicht, im Gegenteil finde ich es manchmal ganz praktisch, wenn
man so nah der Bundesstraße Besorgungen machen kann. Im Übrigen handelt es sich
ja schon um eine Umgehung des Ortes, auch wenn Gewerbe sich an die Straße
herangeschoben haben. Nun will man ihnen die Straße wegnehmen und eine neue
Umgehungsstraße anlegen, in deren Umfeld man andere Gewerbe ansiedeln will.
Will man in zwanzig Jahren dann neuerlich noch weiter nach Westen ausweichen?
„Nur eine Verlegung des Straßenverlaufes bietet Ansätze für ein Zusammenwachsen
des Ortes, mit Ausweisung von Wohnbau- und Gewerbeflächen, was derzeit dort
nicht möglich ist“, schreibt ein Herr B. Wühr in einem Leserbrief und zeigt
eine Interessenlage auf, die bislang in der überörtlichen Diskussion keine
Rolle spielte. Scheinheilig finde ich seinen Hinweis, dass mit der
Straßenverlegung „die Anwohner endlich von den fast unerträglichen Immissionen
der täglich über 10 000 Fahrzeuge entlastet würden“. Die „unerträglichen
Emmissionen“ werden doch nur verschoben, im Westen liegt doch Huberweid, gibt
es dort nicht eher mehr Wohnhäuser? Und die Abgase bleiben sowieso im Tal, ja
werden noch mehr, wenn die Straße einmal noch mehr Transitverkehr anzieht.
Auf meine übrigen
Argumente in meinem Leserbrief ist im übrigen niemand eingegangen, etwa den
völlig fehlenden öffentlichen Nahverkehr in den Dörfern oder den Hinweis auf
die Forderungen nach vierspurigen Ausbau der B 20, wo man lehrbuchhaft
demonstriert bekommt, wie es auch bei uns einmal weitergehen wird.
30.3.13 Nicht
an zu wenig Straßen leidet diese Welt,
sondern an dem, was sich darauf abspielt. Wieviele Fahrten sind nur die
Folge von Verrücktheiten in allen Lebensbereichen: Arbeit und Wohnen getrennt,-
Familien über das Land verteilt, - Güter werden sinnlos durch die Welt gekarrt,
von A nach B und dieselben Waren in umgekehrter Richtung,- oder "just in
time", also Lagerhaltung auf Rädern, - Arbeitsteilung extrem, jeder muß
alle Zutaten von irgendwo kaufen, - dann eine Landwirtschaft, deren Fahrzeuge
die Straßen verstopfen, weil die Wirtschaftsflächen immer weiter auseinander
liegen, - dann unwirtliche Städte, hässliche Dörfer, in denen man seinen Urlaub
nicht verbringen mag,- schließlich die moderne Geisteskrankheit des ständig
irgendwo und irgendwas"Einkaufen-müssens", - Gehirnwäsche durch
Werbung, Mode, - absichtlich eingebauter Verschleiß, - und schließlich
bevölkern die Straßen immer mehr Menschen, die mit sich nichts anderes anfangen
können, als herumzufahren, ständig auf der Flucht vor sich selber, - von Auto-
und Motorradfetischisten gar nicht zu reden.
Nein, keine neuen Straßen brauchen wir, sondern eine etwas weniger
verrückte Welt! Süchtige werden auch nicht durch immer mehr Drogen geheilt!
1.3.13 Kein Urwald und
keine Urwaldsitten
Leserbrief an BBZ
Noch klingen mir
die Ohren von Landrat Adams Spruch in der Viechtacher Ausgabe von den
„Hinterwäldlern“, zu denen man sich nicht zurückentwickeln wolle, da
unterstellt mir sein "Alterego Lehmert", ich wolle aus dem Landkreis
einen "Urwald" machen. Unlängst nannte er mich einen „Gestrigen,
der morgen von Vorgestern sein wird“ und einen „ultra-grünen
Fundamentalkritiker“. Auch Adam hat mich schon zweimal als
„fundamentalistischen Straßenbaugegner“ bezeichnet und geschrieben der
"Straßenbaufundamentalopposition" geht es mehr um „Bäume und
Frösche“, ist das nicht Originalton Erwin Huber? Und diese ganzen Schmähungen
nur, weil ich meine Heimat vor neuen Verkehrsachsen und Transitverkehr
bewahren will? Da versucht man ganz offensichtlich gegen einen Kritiker in
Facebookmanier solange "anzusossen", bis er sich entnervt zurückzieht
und man freie Bahn hat. Am Ende werden aber Argumente zählen und nicht
Blutgrätschen.
31.12.12 Nicht erst schimpfen, wenns zu spät ist!
Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 29.12.12 "Forderung
nach grenzüberschreitender Verkehrsachse München-Prag
Der Ausbau der Bahnverbindung München-Prag über Zwiesel wäre ein in
die Zukunft weisendes Verkehrsprojekt. Auch das „Optimieren“
bestehender Fernstraßen, wie etwa die dritte Fahrbahn auf den
Marcher Berg, wird jeder als sinnvoll ansehen, der dort im Winter
schon einmal hinter Lastwagen festgehangen hat. Wer aber neue
Verkehrsachsen durch den Wald treiben will, der zerstört unsere
Heimat! Unser Wohlstand hat sich gerade durch unsere geschützte
Randlage entwickelt. Unsere Zukunft im Böhmer- und Bayerwald liegt
im sanften Tourismus, noch mehr Transitverkehr wäre dafür tödlich.
Den Grenzkamm des „Nordwaldes“ mit einer autobahnähnlichen
Verkehrsachse ausgerechnet dort queren zu wollen, wo er am höchsten
und ursprünglichsten ist, das wäre kein Knieschuß mehr, sondern käme
Selbstmord gleich! Alle scheinbar desinteressierten Zeitgenossen
sollten sich klar sein, dass Schweigen als Zustimmung ausgelegt
wird, auch wenn es hundertmal nur Überdruss an den Politikern
ausdrückt. Man kann nur hoffen, dass MdB Hinsken oder die Stadträte
Marx und Fischer endlich zur Besinnung kommen und sich nicht weiter
für fremde Wirtschaftsinteressen hergeben. Das gilt auch für Landrat
Adam, der auf ein „einheitliches Auftreten“ der
Straßenbaubefürworter drängt und Anstalten macht, die schwarzen
Heimatzerstörer links zu überholen. Straßenbaugegner aus dem
Schwarzachtal haben schon traurige Kostproben seines politischen
Stils bekommen, aber das wäre ein eigenes Thema...
14.2.13 Identisch mit Wortwahl Adams
Stellungsnahme zum Leserbrief von Thomas Lehmert "Kreisverkehre wären Fehlplanung"
In über
dreihundert Leserbriefen habe ich seit den siebziger Jahren versucht
die Fragen zu stellen, die keine Oppositionspartei stellte. Ich habe
erklärt, appelliert, manchmal nach Bardenart auch ein wenig
"überpointiert" oder Fettnäpfchen aufgestellt, um Bewegung in eine Sache
zu bringen. Ich habe mich an den frostigsten Politikern gerieben und
man hat mir viele Male ans Bein gepinkelt, doch Niveaulosigkeit oder gar
eine Lüge hat mir noch niemand vorgeworfen. Bis zu Michael Adams
heimlichen Facebook-Kommentar an seine „Freunde“ und nun durch Thomas
Lehmert. Die Aussage des Landrats, dass „Kreisverkehre die Lust am
Autofahren nehmen“ habe ich dem Pressebericht von der Bürgerversammlung
entnommen. Wäre Adam falsch zitiert worden, dann hätte er sicher
widersprochen, spätestens, als ich auf die Aussage anspielte.
Da
ich mich normalerweise nur mit Politikern anlege und Thomas Lehmert
zudem ein entfernter Nachbar ist, bin ich nie auf die Sticheleien in
seinen Leserbriefen eingegangen und habe immer, wie jeder nachlesen
kann, mit einer Engelsgeduld sachlich geantwortet. Warum er sich seit
einiger Zeit aber wie der Pressesprecher der Straßenbauer gebärdet und
mich in Leserbriefen und Online-Kommentaren persönlich beleidigt, ja
geradezu verfolgt, kann nur er selber beantworten. Auffallend viele
Formulierungen sind aber völlig identisch mit der Wortwahl von Landrat
Adam, was sich belegen lässt. Neulich frotzelte ein Anrufer
augenzwinkernd, Herr Lehmert würde wohl einen „Ghostwriter“
beschäftigen. Egal, Herr Lehmert hat mir mittlerweile "das Kraut
ausgeschüttet" und ich werde mich auf dieser Ebene nicht mehr mit ihm
auseiandersetzen.
Letzten Oktober ist
SPD-Kreistagschef Franz Köppl in einem Leserbrief über mich
hergefallen, weil ich dem Landrat unterstellt hätte, er wolle
den grenzüberschreitenden Fernstraßenbau. Nun hat Adam genau
dies in Spicak gefordert und Kritiker als
Weltuntergangsszenaristen verhöhnt. Da Franz Köppl die "Graue
Eminenz" der hiesigen SPD ist, ohne dessen Zustimmung und
Segen seit Jahrzehnten in der Partei nichts geht und niemand
etwas wird, ist ihm entweder der Landrat aus dem Ruder
gelaufen oder sein Leserbrief war eine Blendgranate, um die
Wähler zu verwirren. Sollte zweites zutreffen, wäre wohl eine
rote Karte fällig. Dies gilt auch für die Stadträte Marx und
Fischer, denn wer ernsthaft behauptet, eine neue Verkehrsachse
Prag/ München über Zwiesel brächte nur Ziel- und keinen
Transitverkehr, der sollte solche Märchen ohne politisches
Mandat erzählen. Sehr aufschlußreich ist auch, dass die
Kreisräte der SPD einen "Anti-Kreisel-Beschluß"
verabschiedeten. Am Ende um dem Landrat wegen seiner
flappsigen Bemerkung beizuspringen, dass "Kreisverkehre ihm
die Lust am Autofahren nehmen?" In der Landes- oder Bundes-SPD
wird man wohl ungläubig den Kopf schütteln, wenn
unfallverhütende, sanfte Kreisellösungen geringer gewertet
werden, als die Abbremsung des Durchgangsverkehrs. Offenbar buhlt die SPD um die
Stimmen der Pendler, doch die fahren ja gerade deswegen immer
noch nach Hause, weil hier noch nicht alles so betoniert ist
wie an ihrem Arbeitsort.
2.2.13 Warum
nicht die einfachste Lösung?
Leserbrief an BBV zum
Bericht "Ausbau der B85: Landrat erstaunt über plötzlichen
Anwohnerprotest"
Kreisverkehre sind eine geniale
Erfindung, alleine in Frankreich gibt es 20 000 davon. Auch
hierzulande sind es wieder mehr geworden, sogar auf bayerischen
Bundesstraßen. Auch für die Viechtacher Rehau-Kreuzung wird ein
Kreisel seit vielen Jahren als einfachste und landsparendste
Lösung gefordert, doch das Straßenbauamt will den Verkehr auf
der B 85 partout nicht gebremst sehen. Landrat Adam unterstützt
diese Ideologie, denn "Kreisverkehre verleiden ihm die Lust am
Autofahren", wurde er sinngemäß anlässlich der Viechtacher
Bürgerversammlung in der Presse zitiert, was auch ein Beleg
dafür ist, dass er die Forderung nach einer Kreisellösung
kannte.
Ich will aber anerkennen,
dass er dieses Mal seinen Unwillen öffentlich kundtut und nicht
heimlich bei den Gemeinderäten Stimmung gegen Straßenbaugegner
macht oder über sie auf facebook herzieht, wie in Langdorf
geschehen.
30.1.13 Überholte Rezepte
zum PNP-Bericht "Versäumnisse und Verzögerungen im Bayerwald"
Herr Marx erhofft sich das Glück der Region von neuen
Straßenachsen: München/ Prag über Zwiesel, Hangenleiten und Hengersberg.
Zusammen mit MdB Hinsken und Vertretern der IHK will er den internationalen
Transitverkehr durch den Wald leiten und von Kötzting und Grafenau nach Zwiesel
Zubringer bauen. Dafür würden ganze Täler zerstört, wie das Schwarzachtal, das
Kirchberger und Rinchnachtal und die betroffenen Regionen könnten ihre
touristische Zukunft vergessen. Dabei können wir froh sein, wenn die bestehenden
Straßen befahrbar bleiben. Die freien Wähler, bei der Verhinderung des
Donauausbaus noch auf der Seite von Heimat und Vernunft, sollten genau
überlegen, ob sie sich auf die Linie von Herrn Marx und die überholten Rezepte
nach immer mehr Asphalt einlassen. Das Vorantreiben der
Breitbandversorgung dagegen ist sicher eine gute Sache, wird aber durch die
Krämergier der Betreiber ad absurdum geführt, sie lassen sich gerne fördern
dabei, wollen dann aber über die schnelleren Verbindungen Fernsehempfang
verkaufen, statt sie für die normalen DSL-Kunden freizuschalten. Da wäre etwa in
Zwiesel die Geschwindigkeit von 16000 möglich, doch wir bekommen weiter nur 3000
und selbst die werden zeitweise unterschritten.
29.12.12 Nicht erst schimpfen, wenns zu spät ist!
Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 29.12.12 "Forderung
nach grenzüberschreitender Verkehrsachse München-Prag
Ausbau der Eisenbahn München-Prag über
Zwiesel – da gibt es wohl breite Zustimmung in der
Bevölkerung. Auch gegen das „Optimieren“ bestehender
Fernverbindungen, wie etwa dritte Fahrbahn auf dem Marcher
Berg, ist wenig einzuwenden. Wer aber neue Verkehrsachsen
durch den Wald treiben will, der kann nicht recht bei
Trost sein! Unser Wohlstand hat sich gerade durch unsere
geschützte Randlage entwickelt. Unsere Zukunft liegt im
sanften Tourismus, im Böhmerwald und im Bayerwald, noch
mehr Transitverkehr wäre dafür tödlich. Den Grenzkamm des
„Nordwaldes“ mit einer autobahnähnlichen Verkehrsachse
ausgerechnet dort queren zu wollen, wo er am höchsten und
ursprünglichsten ist, das wäre außerhalb jeder Vernunft.
Leider gibt es im Landkreis keine hörbare politische
Opposition. Die „Straßenbauer-Einheitsfront“ der Parteien
vertritt fremde Wirtschaftsinteressen und nicht die der
betroffenen Anwohner. Wer weiter schweigt, unterstützt die
Straßenbauer Hinsken, Marx, Fischer. Auf Landrat Adam
braucht sowieso niemand zu hoffen, denn der will im Woid
so schnell fahren wie im Gäuboden und Kreisverkehre
verleiden ihm die Lust am Auto. Er drängt auf
„einheitliches Auftreten“ der Straßenbaubefürworter und
wer ihm öffentlich widerspricht, über den zieht er
ehrabschneidend auf facebook her, nicht nur über Herrn
Pronold, auch ich kann ein Lied davon singen.
22.11.12 Nicht gerade die feine Art
Leserbrief an BB-Regen zu Landrats Adams intrigantem Verhalten
---wurde nicht gedruckt---
Bürgerversammlungen werden ihrem Namen nur
gerecht, wenn bei den Versammlungen die Politiker den Bürgern zuhören.
Eingebürgert haben sich aber abendfüllende Monologe der Amtsträger. Bei Landrat
Adam mußten die Bürger ihre Anliegen sogar schon vorher einreichen. Hier gibt es
nach meinem Verständnis noch viel Raum für Verbesserung. Aber grundsätzlich
finde ich Adams Neuerung gut. Was ich aber gar nicht gut finde, ist seine
Methode, über Dritte hinter ihrem Rücken herzuziehen. Der bekanntgewordene Fall
mit Herrn Pronold ist kein einmaliger Ausrutscher gewesen, mir ist es Anfang
November ebenso ergangen. Mein letzter Leserbrief zum geplanten
Straßenbau Langdorf-Zwiesel hat Adam schwer mißfallen. Doch anstatt mir das
persönlich mitzuteilen oder meinem Brief in der Lokalpresse zu widersprechen,
hat er das "unter Freunden" bei Facebook getan. Ich habe davon nur zufällig
erfahren, weil mir empörte Leser Adams ehrabschneidendes Traktat zusandten.
Ebensowenig passt zu seiner "Geradlinigkeit", die er sich gerne nachsagen lässt,
wenn er sich über unliebsame Bürger oder Journalisten auslässt und diese
"Elaborate" an Gemeinderäte versendet, um bei Ihnen Stimmung zu machen. In
Bayern haben wir zu solchem heimtückischem Vorgehen ein besonderes Wort, das
hier aber sicher nicht gedruckt würde. Adams Facebook-Kommentar kann man auf
meiner Webseite nachlesen. (www.hgeiss.de)
5.11.12 Katze aus dem Sack
Leserbrief an BBZ zum Bericht „Deutsch-tschechisches
Verkehrsgespräch Anfang 2013“
Die internationale Wirtschaft lässt sich mit Steuermitteln ein
immer dichteres Geflecht von Vertriebsstraßen bauen und
Politiker reden den betroffenen Menschen vor Ort ein, es wäre zu
ihrem Wohl. Wenn dadurch sensibelste Landschaften und ihre
touristische Zukunft zerstört werden, hat das offenbar wenig
Gewicht, im Gegenteil! Sie sind so frech auch noch zu behaupten,
dass Transitverkehr Touristen bringen würde! CSU-Mann und
Wirtschaftsvertreter Hinsken ließ nun im letzten Jahr seiner
Bundestagspräsenz die Katze aus dem Sack: er will den Ausbau des
länderübergreifenden Fernverkehrs durch den Zwieseler Winkel
nach Tschechien. „Fernziel ist Prag“, hatten wir ja unlängst
auch schon vom Deggendorfer Landrat Bernreiter gehört. Auch
Baron von Poschinger – dem ich eine solche Kurzsichtigkeit nie
zugetraut hätte - fordert für die IHK praktisch dasselbe wie
Hinsken. Und jener beruft sich auf die Zwieseler Stadträte Toni
Fischer (CSU) und Hans-Peter Marx (Freie Wähler). Was
ein wenig Hoffnung macht – Franz Köppl hat dieses Ansinnen für
die SPD und den Landrat
in einem Leserbrief unlängst empört zurückgewiesen.
Nachdem ich viele Jahre genau vor
diesem Transit-Szenario gewarnt habe, macht mich die Frechheit
dieser Forderungen einfach sprachlos. Man braucht nun keinen
Barden mehr, der "das Gras wachsen hört", wie manche spotteten.
Hoffe, dass andere vom Kanapee aufstehen und endlich den Mund
aufmachen. Jeder Waldler sollte begreifen, dass die
beabsichtigten Entwicklungen nicht mehr rückgängig gemacht
werden könnten und den Charakter unserer Heimat nachhaltig
verändern würden.
1.11.12 Kulturlandschaft
bewahren
Lb an BBR zum Artikel vom 1.11.12 „Bei den Zahlen wurde nicht getrickst“
Die Zahl von 7000 Fahrzeugen pro Tag, zwischen Langdorf und Zwiesel, nannte Bürgermeister Probst in der
Zeitung vom 1. Oktober. Aber nein, wir tricksen nicht, beteuern nun
Bürgermeister und Landrat, 4000 Fahrzeuge sollen es nun sein.
Wer bei einer Neutrassierung
die bestehende Straße einmal unterhalten muß, sei noch unklar, heißt es. Das
Beispiel der Rabensteiner Straße in Zwiesel zeigt, wie so etwas läuft, man stuft
sie herab und drückt sie der Gemeinde aufs Auge.
„Bürgerbeteiligung ist unser absoluter Wunsch
und Wille“, tönen Landrat und Bürgermeister. Doch wenn sich die Sache nicht im
gewünschten Sinn entwickelt, wird mit „Planungen im regulären Verfahren“, also
mit Enteignung gedroht. Dazu passt auch das Andeuten unbekannter „Verkaufswilliger“. So zerstört man das letzte
Vertrauen in den Dörfern.
Nun gibt man vor, die Straße
auch wegen der Sicherheit von Schulkindern bauen zu wollen. Wären da
Bürgersteige oder gesicherte Überwege nicht die naheliegendere Lösung? Außerdem:
Durch Langdorf soll der Fernverkehr weiter fließen. Leiden dort keine Anwohner?
Gibt es dort keine Kinder? Oder sorgt man sich um wirtschaftliche Einbußen und
hat Angst, dass sich die dortigen Bauern mit ihren Berufskollegen im
Schwarzachtal zusammentun? Gleiches gilt für Zwiesel. Wo will man den zu
erwartenden Fernverkehr zur B11 leiten?
Es ist unverantwortlich neue
Fernstraßen zu bauen, wenn etwa 60 Prozent der bestehenden Straßen dringenden
Sanierungsbedarf haben. Unzählige Dörfer bräuchten Bürgersteige und Radwege. Da
wäre Arbeit für die Bauwirtschaft auf Jahrzehnte, wenn die Gelder umgelenkt
würden.
Die Kulturlandschaft zwischen
den Orten ist unsere Lebensgrundlage und nicht nur eine lästige Strecke, die man
ein wenig schneller und bequemer durchfahren will. Darum würde kein
verantwortungsvoller Mensch anders handeln, als es die Aussenrieder und
Schwarzacher Bauern tun, sie versuchen Heimat und Existenz vor der Zerstörung
durch eine unnütze zweite Straße zu bewahren.
Landrat Adam hat auf facebook meinen Leserbrief kritisiert, meine Antwort darauf finden Sie hier
8.10.12 Die Botschaft hör ich wohl...
Leserbrief an BB-Regen zur Stellungsnahme von SPD-Chef Franz Köppl
"Kein Straßenbau in Richtung
Prag"
1999 wurde aus der SPD noch eine Autobahn
durch den Zwiesler Winkel gefordert, heute findet man es
empörend, dass man mit der
Aussage des Deggendorfer CSU-Landrats "Fernziel ist Prag" in
Verbindung gebracht wird. Wenn das kein Fortschritt ist! Ich
nehme Franz Köppls Distanzierung gerne zur Kenntnis, glaube sie
aber erst, wenn sich die SPD nicht mehr für den Fernstraßenbau
mißbrauchen lässt. Man kann nicht die "Bestie Transitstraßenbau"
in den Wald locken und ihr dann die weitere Nahrung verweigern.
7
3.10.2012 Dorfstraßen
"zurückerobern"
Leserbrief zu den Meinungsäußerungen der letzten Tage bzgl. Strassenbau Langdorf-Zwiesel
Wir
sollten uns nicht gegeneinander
ausspielen, uns für Zwecke instrumentalisieren lassen, die nicht die
unseren
sein können. Ich verstehe
Herrn Lehmerts Engagement, aber er sollte bedenken, dass heute die
meisten
Menschen unter Verkehrslärm zu leiden haben. Auch uns hat man die
frühere Idylle
im Tal des Kleinen Regens zerstört und ein Gewerbegebiet und einen
Highway
vor die Nase gesetzt. Doch nie käme ich auf die Idee, anderen deswegen
ähnliches
antun zu wollen. Herr Lehmert möchte gern den Verkehr von seinem Haus
wegbekommen. Doch können die Städter, bei denen der Verkehr Tag und
Nacht vorbeirauscht, deswegen Wiesen,
von denen die letzten verbliebenen Landwirte leben, zuteeren lassen? Es
würde auch keinen Sinn machen. Wir sollten besser gemeinsam versuchen,
wenigstens den
Durchgangs-Schwerverkehr aus dem Schwarzachtal zu verbannen, was bei
politischem
Wollen auch möglich wäre, wenn er über die ausgebaute Strecke Langdorf
zur
Bundesstraße geleitet würde. Die Engstellen der Dorfdurchfahrten sind
auch nicht
nur ein Übel, anderswo baut man extra Hindernisse für viel Geld, um den
Durchgangsverkehr abzuschrecken.
Und
gerade die von Zwiesler Stadträten so oft gescholtene "Pass-Straße"
nach Langdorf ist in Wirklichkeit etwas Besonderes, worüber sich auch
viele
Urlauber freuen. Genau solche Topografie erwarten sie, deshalb fahren
sie ja in
unser Waldgebirge. Wie wäre es mit einem alljährliches Radrennen auf der
Strecke? Das Schwarzachtal mit seinen Kleinoden Brandten, Kohlnberg und
Burgstall, darf nicht als etwas betrachtet werden, das man schnell
hinter sich lässt, eine lästige Distanz zwischen Zwiesel und Bodenmais,
es muß zum Ziel werden! Ich glaube auch, dass die Dörfer sich ihre
Dorfstraßen wieder
„zurückerobern“ müssen, es gäbe viele legale Methoden den Verkehr zu
bremsen und
den Autofahrern zu signalisieren: "Du fährst hier durch unser Dorf und
hast
gefälligst Rücksicht zu nehmen!" Das Schwarzachtal, mit seinen Wiesen
und Auen
ist ein wertvoller Teil unserer Heimat. Um es zu erhalten brauchen wir
die
Solidarität der ganzen Region, vor allem der Zwiesler, denn die würden
unter
verstärktem Transitverkehr einmal am meisten leiden. Ich appelliere auch
an den Bürgermeister Probst-Otto, der seine Gemeinde immer als die
Schönste auf der Welt bezeichnet: Laß dich nicht vor einen fremden
Karren spannen!
26.09.2012 Waterloo in Brandten?
Leserbrief an BB-Regen zum Bericht "Mit Bürgerbeteiligung auf langen Wegen zur
Umgehungsstraße"
Berichte von Veranstaltungen lässt Landrat Adam nun durch den
eigenen PR-Mann schreiben. Da wird die eigene Position nochmal
ausgebreitet und die kritischen Beiträge der Betroffenen kommen
überhaupt nicht vor. Man meint im Fall der Brandtner Versammlung,
auf einer anderen Veranstaltung gewesen zu sein, diesen Bericht
hätte Adam auch schon vorher schreiben lassen können. Wer dabei war,
weiß, dass der Abend völlig anders abgelaufen ist. Die
Straßenbefürworter haben in Wirklichkeit ihr Waterloo erlebt, denn
kein einziger Grundbesitzer zeigte auch nur das geringste Interesse
an der Fernstraße. Herrn Wufkas Gesichtsausdruck am Ende sprach
Bände. Die Wortmeldungen waren klar, die Straße würde die Existenz
der Bauern gefährden, man wolle das heimatliche Tal auch nicht dem
Fernverkehr opfern. Falls, wie versprochen wurde, niemand enteignet
würde, dann ist die Straße gestorben, weil die beiden
vorgeschlagenen Trassen nur mit Enteignung durchsetzbar wären.
Die "Trasse 3 optimiert", würde Schwarzacher und Aussenrieder Bauern
die Wiesen so zerschneiden, dass ihr Überleben gefährdet ist, bei
"Trasse 4 optimiert" würden "nur" Aussenrieder und Froschauer Bauern
betroffen, aber der Eingriff in Natur und Landschaft wäre brutal.
Die Trasse liefe entlang des Feuchtgebietes "Kinibachl" und würde
über die Überschwemmungsflächen der Schwarzach mit seinen
Bachschleifen verlaufen und eine Riesenbrücke erforderlich machen,
mit der man auch die Donau überqueren könnte. Die Unausgereiftheit
der Planung zeigte sich auch, als es darum ging, wohin der
Fernverkehr, der in Zwiesel am Krankenhaus ankommt, geleitet werden
soll. Da wurden vom Landrat spätere abenteuerliche "Spangen" von
oberhalb Reisachmühle nach Zwieselberg angedacht. Der Deggendorfer
Landrat Bernreiter sagte unlängst bei der Eröffnung des
Autobahnzubringers bei Hengersberg: "Fernziel ist Prag". Landrat
Adam und der Straßenbauchef bestreiten aber immer noch, dass es um
den Transitverkehr ginge und wiederholten in Brandten auf Nachfrage
noch immer das Märchen von den Ortsumfahrungen, die man ja nur für
die geplagten Anwohner baue.
.4.12
Zum Leserbrief von Albert Fritz
Ich will dem neuen Landrat nichts am Zeug flicken und verfolge
seine Arbeit durchaus mit Sympathie. Was nicht in Sachen
Straßenbau gilt, denn da klingen mir die Ohren, wenn ich Michael
Adam reden höre! Seit vierzig Jahren höre ich diese Sprüche, die
vermutlich erst verstummen, wenn die letzte niederbayerische Wiese
einen Autobahnanschluß hat. Ich stamme aus einer Familie, die seit
400 Jahren im Bayerischen Wald lebt, wahrscheinlich noch viel
länger. Als Glied in einer solchen Kette von Generationen muß man
einfach den Mund aufmachen und für den Erhalt der verbliebenen
Landschaft eintreten. Wo ist die alte Waldlerstur- und
Bescheidenheit geblieben? Eine beinah mediterane Lebensauffassung
haben uns frühe Reisende einmal nachgesagt und heute?
Wir verkaufen uns und unsere Heimat und kochen quasi noch nach
Rezepten, die anderswo längst im Mistkübel liegen. Wir sollten
bedenken, dass sich unser Wohlstand gerade durch unsere Randlage
und die Nischensituation entwickelt hat. Wer diese Kuh schlachtet,
kriegt keine Milch mehr! Wer uns zur Transitregion macht, zerstört
unser Kapital! Der Wald hat auch nie alle seine Kinder ernährt. An
diesem Umstand können Straßen nichts ändern. Als einer, der
zwanzig Jahre Pendler war, schreibe ich dies nicht leichtfertig,
aber es ist vermutlich die Wahrheit. Im Gegenteil - die heutigen
Lebenstrukturen, mit ihrer beinah totalen Anhängigkeit von fremden
Produkten werden bei einer wirklichen Krise viel weniger Menschen
ein Auskommen sichern, als es früher der Fall war. Hier muß sich
etwas verändern. Aber immer neue Straßen bauen in einer Welt, in
der das Benzin zur Neige geht, das erinnert an das Verhalten von
Süchtigen. Freuen wir uns, wenn wir die vorhandenen Straßen
erhalten können.
31.3.12 Schwerverkehr umleiten!
Leserbrief zum Bericht vom 31.3.12 "Rinchnach: Landrat will keine andere Beschilderung"
Vor
einem Jahr, als noch keine Rede von einem Landrat Michael Adam war,
habe ich ihm wegen seiner populistischen Straßenbauer-Sprüche ironisch
eine große politische Karriere vorausgesagt, was ja mittlerweile
eingetroffen ist. Dass er jetzt den Rinchnachern die Umlenkung des
Schwerverkehrs über die ausgebaute B11 verweigert, was naheliegend und
sinnvoll wäre, kann also nicht wirklich überraschen. Adams Hinweis, dass
man für die Rechtfertigung des geplanten (Transit)-Straßenprojektes
hohe Verkehrszahlen brauche, klingt zynisch und ist eine Frechheit
gegenüber den Anwohnern und auch den Brummifahrern, denen er ohne Not
die Ochsentour durch den Ort und die enge, kurvenreiche Strecke nach
Dreieck zumutet. Auch über Herr Huys Argument, dass die Navis die Laster
ja auch weiter durch den Ort schicken würden, kann man nur den Kopf
schütteln. Das genau sollte ja entsprechende Beschilderung verhindern.
Es wäre ein Gebot der Rücksichtsnahme und Vernunft die Strecken
Rinchnach-Dreieck (aber auch Langdorf-Zwiesel) nur noch für den
Ziel-Schwerverkehr freizugeben, den Durchgangsverkehr aber über die
bereits vorhandenen ausgebauten Trassen zu lenken. Über die weitere
Straßentrasse von Rinchnach nach Zwiesel, schweigen sich noch alle
amtlichen Stellen aus. Soll es am Ende einmal über Oberasberg und
Bärnzell gehen oder wie sonst? Jede Wette, dass die Pläne schon in einer
Schublade liegen...
8.7.13 Unsauberes Ablenkungsmanöver
8.7.13 Zum Leserbrief von Albert Fritz zum "Disput zwischen Landrat und Kritikern des
geplanten Straßenausbaus geht weiter" vom 7. August im Viechtacher
Bayerwald- Boten
Spätestens seit Landrat Adams Onlinekommentaren von diesem Wochenende,
geht es nicht mehr nur um Straßenbau, sondern um ihn als Person und ob ein
solcher Märchenerzähler einem Landkreis vorstehen kann. Statt einzuräumen, dass
ihm bei seinen Beleidigungen gegen die Unterschriftensammler von Ruhmannsfelden
und Viechtach im Eifer des Gefechtes die Gäule durchgegangen sind, schob er
immer neue Räuberpistolen nach, die nicht wieder als sein typisches
Online-Gepritsche unter den Teppich gekehrt werden dürfen.
Albert Fritz, einer von Adams Propagandisten, hat nun mit den
Ausführungen zur Zwieseler Umgehungsstraße ein Ablenkungsmanöver gestartet, in
dem er nicht nur Birnen und Äpfel durcheinander wirft, sondern zum Teil Lügen
auftischt. Den Widerstand gegen die Zwiesler Umgehung gab es lange Jahre bevor
es Grüne gab, es waren die Geschäftsleute, die ihren wirtschaftlichen Niedergang
befürchteten. Mit Abstand betrachtet, haben sie dabei nicht unrecht gehabt, den
unsere Innenstadt ist verarmt und der Euro rollt in den Supermärkte am Ortsrand.
Völlig anders als heute war Anfang der Achtziger auch kein Transitverkehr zu
befürchten, denn eine Grenzöffnung schien damals undenkbar. Die einzigen
Schwerfahrzeuge, die im kalten Krieg an die Grenze mußten, waren
Militärfahrzeuge. Es war der reine Wahnsinn, wenn US-Panzer über den engen und
völlig unterhöhlten Stadtplatz donnerten. Von den Geschäftsleuten kamen die
Vorschläge zu innerstädtischen Umfahrungen, auch topografieangepasste Trassen am
Ortsrand waren im Gespräch. Den paar wackeren Grünen, allesamt sehr
bürgerlich, irgendeine Hetze zu unterstellen, ist geradezu perfide. Die
vereinzelten Leserbriefe, die es zum Thema gab, einer auch von miroriginal/1983-08-02.jpg, waren eher
Bettelbriefe und Appelle an die Politik.
Herr Albert Fritz aus der Degenbergerstraße sollte sich mehr um die
Chronik seines Weißwurstvereins kümmern und nicht die Geschichte unserer Stadt
verfälschen.
12.7.13 Unbelehrbar
Leserbrief zum Bericht: "August ist Spatenstich am Marcher Berg"
Auch nach dem Katastrophenhochwasser, das
auch eine Folge von Bodenversiegelung, Kanalisierung und Raubbau an der Natur
war, wird weiter nach immer neuen Straßen verlangt! Dabei hat man gerade in
Regen im Kleinen vor Augen, was landesweit im Großen passierte, wenn der
Bärndorfer-, Stelzen- und Krampersbach die Regenmengen der großen Versiegelungs-
und Drainageflächen von Kaserne und Schönhöh in die Stadt leiten. Alleine die
geplante dritte Fahrbahn nach March wird einer weiteren Wassersammelfläche von
einem Hektar entsprechen. Wer neulich die Sendung mit Günter Jauch und
Verkehrsminister Ramsauer gesehen hat, weiß, wie gigantisch die Straßen- und
Brückenschäden landesweit sind und dass alleine der Unterhalt finanziell nicht
zu meistern ist. Und doch getrauen sich Provinzpolitiker und die einschlägigen
Behörden noch immer neue Straßen und Ortsumgehungen zu fordern! Dabei haben
selbst Kommunen wie Straßkirchen, durch die die B 8 führt und die unter den
täglich über 15000 Fahrzeugen beinah ersticken, keine Chance auf eine Umgehung,
obwohl sie seit Jahrzehnten gefordert wird. Das Verkehrsaufkommen in der
Gemeinde Langdorf ist dagegen geradezu lächerlich, was die Politik aber nicht
hindert, weiter die Zerstörung des Schwarzachtals zu fordern. Warum wird über
meine Anregung nicht einmal diskutiert, dass der Güterverkehr auf der Bahn
wieder aufgenommen werden soll, um der Wirtschaft eine Transport-Alternative zu
bieten? Ich darf auch nochmal daran erinnern, dass der Güterverkehr einmal
die Haupttriebfeder für den Bahnbau war und dass ziemlich alle Großbetriebe im
Landkreis einen Gleisanschluß haben, auch Viechtach und Teisnach.
3.8.13 Es reicht, Herr Landrat!
Online-Kommentar auf BBV zu den Ausführungen von Landrat Adam zum Leserbrief von Hubert Ettl
Es
wird Zeit Landrat Adam mal an seinen konkreten Aussagen
festzumachen. Seine Ausführungen etwa zu der Unterschriftenliste gegen
die Umgehungsstraße in Ruhmannsfelden sind haarsträubend. Meine Frau und
ich waren seinerzeit auch auf der Veranstaltung, um
uns über den geplanten Trassenverlauf zu informieren. Auch wir haben uns
in die
ausliegende Liste eingetragen, um gegen den Neubau mit unserer Person zu
stehen
und Solidarität mit den Anwohnern auszudrücken. Wir haben dabei weder
eine
Broschüre erhalten, noch sind wir von irgendjemandem mit unserer
Unterschrift
für Unterlagen geködert worden, für solche durchsichtigen Zwecke hätte
wohl
auch niemand unterschrieben. Adam versucht wieder einmal auf
hinterfotzigste Weise kritische Bürger zu diskreditieren, er, der sich
selber als extrem wahrheitsliebend bezeichnet...
Da
ich Adams Politik schon sehr früh öffentlich kritisiert
habe, habe ich mittlerweile auch schon einige Erfahrung mit seinem üblen
Politikstil und auch selber schon einiges abbekommen. Ich bedauere es
sehr, dass diese
Dinge von der Lokalpresse nie ausdiskutiert wurden und entsprechende
Textpassagen aus meinen
Leserbriefen gestrichen wurden. Wir wir heute sehen, erspart man sich
dabei
nichts, im Gegenteil hat ihn das in seiner Vorgehensweise bestärkt. Zu
Adams Ausführungen zu jener Passantin aus Viechtach über die dortige
Unterschriftensammlung: Auch wenn sich die Sache in dem einen Fall so
abgespielt haben sollte, dann heißt das nur, dass sich einfach Eifer und
Emotionen einschleichen, vor allem, wenn man selber betroffen ist, das
ist
einfach nur menschlich. Ein Landrat sollte wissen, dass er Leuten, die
ihm nach
dem Mund reden, mehr mißtrauen sollte als solchen, die nichts
von ihm wollen, außer einer vernünftigen Politik mit Augenmaß und einen
anständigen Politikstil..
Leserbrief im BBV zum Bericht vom
24.10. "Westumfahrung: Der Landrat
möchte diskutieren", abgedruckt am 26.10.13 unter der Überschrift "Eine Transitstrecke ist das Ziel"
Vor der Diskussion wäre aber ein
Geständnis angebracht, etwa mit folgendem Inhalt: "Liebe Bürger! Wir gestehen,
dass es uns nie um ein paar verkehrsgeplagte Anwohner ging, nicht in
Ruhmannsfelden und auch nicht im Schwarzachtal. Wir wollen auf Wunsch der
Wirtschaft eine dreispurige, sich vielleicht irgendwann zur Autobahn
entwickelnde Transitstrecke von der Donau nach Böhmen bauen. Dies ist auf der
jetzigen Straße in Ruhmannsfelden nicht möglich, sondern nur auf der Westtrasse.
Tatsächlich haben wir sogar drei Transitstrecken im Auge - die von Hengersberg
durch das Kirchberger und Rinchnacher Tal nach Zwiesel. Dann die Hauptstrecke
auf der B 11 über Regen nach Zwiesel oder wahlweise von Patersdorf über
Teisnach, Bodenmais, Langdorf nach Zwiesel. Das wäre zu weit, meinen Sie?
Falsch! Diese Strecke ist sogar ein wenig kürzer, als die über Regen. Deswegen
müssen wir das Schwarzachtal mit einer Schnellstraße beglücken, die zudem auch
als Zubringer von Kötzting her dienen soll. Die Teisnacher ahnen zwar noch gar
nicht, was auf sie zukommt, aber die Zwiesler werden glücklich sein, denn ihr
Stadtrat lechzt seit Jahren danach, dass einmal alle Straßen nach Zwiesel führen.
Wir werden sie zufriedenstellen, ja, wir werden uns alle zufriedenstellen, denn
der Transitverkehr wird einmal Tag und
Nacht durch unsere Täler rollen und niemand wird uns mehr als Hinterwäldler
verspotten!"
18.10.13 Gezielte Provokation oder
Gedankenlosigkeit?
Kommentar zum Bericht "Von selber wirds nicht breiter" im Bayerwald-Wochenblatt vom 16.10.13
Schwarzach und Aussenried leiden. Die Zustände sind nicht
mehr
zumutbar, sagt Bürgermeister Probst. Ich sehe das genauso und
gehe noch weiter:
Es ist unverantwortlich und absolut rücksichtslos den
gesamten Schwerlastverkehr der B11 über diese kurvige
Nebenstraße durch
die engen Dörfer zu leiten! Alleine beim Bahnübergang
Reisachmühle habe ich
selber erlebt, wie ein Lastzug und ein großer Bus rangieren
mußten um
aneinander vorbei zu kommen und die Warteschlange bis in den
Bahnübergang
stand, ein Irrwitz! Statt auf der B11 einspurig zu teeren und
mit einer
Ampelanlage den Verkehr zu steuern, machen es sich die
Verantwortlichen in den
Ämtern schon sehr einfach. Oder war es eine gezielte Provokation
um die
Anwohner in ihrem Widerstand gegen einen Straßenneubau mürbe zu
machen und den
Straßenbefürwortern Munition zu liefern? Wer den Zustand der B
11 kennt weiß,
dass es viel dringlichere Straßenabschnitte zur Deckenerneuerung
gibt. Oder der
Umstand, dass tagelang die Strecke zwischen Zwiesel und Stausee
befahrbar war,
aber niemand einen Hinweis bei den Umleitungsschildern
anbrachte, was ja
wirklich nicht zu viel sein dürfte. Oder die beiden Schlaglöcher
an der engsten
Stelle an der Brücke in Schwarzach! Wieviele Verantwortliche
haben diese
achsbrechende zusätzliche Verengung gesehen und nicht beseitigen
lassen? Egal
ob Absicht oder Schlamperei- ich hoffe, dass die Anwohner dieses
üble Spiel
durchschauen und sich deswegen ihr Tal nicht zusätzlich durch
eine zweite
Straße zerstören lassen.
22.10.13 Ein Stück aus dem Tollhaus
Leserbrief in BBZ zum Bericht vom 19.10.2013 "Gemeinsam den
Straßenausbau vorantreiben"
(rot markierte Abschnitte nicht gedruckt)
Die Freien Wähler und die Zwieseler Ausbaubefürworter sollten endlich
einmal erklären, wie sie den Durchgangsverkehr von der Landgorfer Straße
zur B 11 leiten wollen, der nach einem Ausbau der Staatsstraße stark
zunehmen würde. Über die Brauereikreuzung oder über die Westtangente am
Bahnhof vorbei? Den Verkehr mag man sich gar nicht ausmalen. Recht haben
die Freien Wähler aber mit der Feststellung, dass die Staatsstraße nach
Langdorf einer Durchleitung des B 11 Verkehrs nicht gewachsen ist.
Oberhalb des Bahnübergangs Reisachmühle habe ich erlebt, wie ein Lastzug
und ein großer Bus rangieren mußten, um aneinander vorbei zu kommen und
nachfolgende Autos in den Bahnübergang zurückstoßen mußten. Was, wenn
die Schranken runtergegangen oder gar ein Zug gekommen wäre? Statt auf
der B11 einspurig zu teeren und mit einer Ampelanlage den Verkehr zu
steuern, machen es sich Ämter und Baufirmen schon sehr einfach.
Schließlich kann man nicht überall Parallelstraßen anlegen, damit eine
davon bequem erneuert werden kann. Die Teermaschinen müssen sich den
Gegebenheiten anpassen und nicht umgekehrt! Oder war es gezielte
Provokation, um die Anwohner in ihrem Widerstand gegen einen
Straßenneubau mürbe zu machen und den Straßenbefürwortern Munition zu
liefern? Oder wie soll man es werten, wenn die B 11 zur Landesgrenze monatelang
gesperrt ist und sich der gesamte Verkehr über die Passstraße am Brennes
quälen muss und man am Arbersee nicht einmal eine Beschilderung
anbringt, dass Deggendorf über Bodenmais und Teisnach um etwa 20
Kilometer schneller zu erreichen ist als über Zwiesel und Langdorf! Auch
die Sperrung zwischen Regen und Zwiesel war etwa die halbe Zeit
befahrbar, ist es zuviel verlangt, dies auch auf den Umleitungsschildern
kenntlich zu machen? Was diesen Sommer Einheimischen und Urlaubern bei
uns verkehrsmäßig zugemutet wurde - von Achslach bis Eisenstein - war
ein Stück aus dem Tollhaus.
17.12.13 Ein sauberer Verein
Kommentar zum Bericht im BBR "Ein Verein will das Projekt Umgehungsstraße voranbringen"
Wie lautet der Vereinszweck? Zerstörung des Schwarzachtals? Anlocken
des Fern- und Schwerlastverkehrs? Förderverein, um den Wert der Immobilien von
Vereinsmitgliedern zu steigern? Förderverein zur Verschwendung von
Steuergeldenr durch Bau einer überflüssigen Straße? Bau eines Straßendenkmals
für ehrgeizige und wirtschaftshörige Kommunalpolitiker? Oder Zerstörung der
wenigen landwirtschaftlichen Flächen im hinteren Wald? Der Vereinsvorsitzende
Lehmert hat ja schon einmal in einem Kommentar geäußert, dass er nicht lange
fackeln und die Bauern enteignen würde. Und Landrat Adam und Bürgermeister
Probst in vorderster Front beim Sähen von Zwietracht in der Gemeinde Langdorf?
8.10.07 Straßen trennen und zerstören
Leserbrief an den BB-Viechtach
„Straßen verbinden und sind ein Symbol für den Weg zu Gott“ sagte ein Geistlicher bei der Einweihung der Thalersdorfer Umgehungsstraße. Dies mag in alten Zeiten so gewesen sein, doch heute verbinden Straßen schon lange nicht mehr, sie zerschneiden die Welt von Mensch und Tier und sind ein Symbol für die fortschreitende Zerstörung der Heimat und der alten Sozialstrukturen. Zumal in Bayern, das eines der dichtesten Straßennetze der Welt hat, auf denen nichts weniger als eine Art Krieg herrscht.
Was sich z. B. am letzten Sonntag auf der B 11 auf der Zwieseler Umgehungsstraße abspielte, sollte als Beispiel dafür genügen, wie ein ehemals beschauliches Tal vom Durchgangsverkehr zerstört wird. Eine Blechlawine, fast ohne Unterbrechung, wälzt sich um Zwiesel herum. Wer zu Fuß mit Kindern oder einem Tier die Straße überqueren will, spielt mit seinem Leben und erkennt, dass Straßen zu unüberwindlichen Gräben werden können. Motorradfahrer, meist hordenweise auftretend, donnern durch wie die Tiefflieger. Wenn einer überholt, überholen alle, wie durchgeknallte Herdentiere. Mit Geschwindigkeiten, die weit jenseits der erlaubten 100 km/h liegen, machen sie den Asphalt zur potentiellen Todeszone. Und diese verantwortungslosen Raser sollen alle auf dem Weg zu Gott sein? Von München auf den Arber zum Kaffeetrinken? Von Straubing nach Celesna Ruda mal schnell zum Tanken oder ins Bordell? Und die Einheimischen flüchten in ihren Blechkisten woanders hin, dort suchend, was sie zu Hause verloren haben. Wir sollten endlich begreifen: Neue Straßen locken neuen Verkehr und wenn unsere kleingegliederten Täler zu Transitbahnen verkommen, dann ist das unser Ende als Urlaubsregion. Möge das schöne Zellertal vor diesem Schicksal bewahrt bleiben!
9.2.04 Neuer Autobahnzubringer?
Leserbrief an die PNP
Obwohl wir bereits eines der dichtesten Straßennetze auf der Welt haben, fand sich im Zwiesler Stadtrat nur eine Gegenstimme gegen die Forderung eine weitere Autobahnanbindung durch das wunderbare Tal der Rinchnach und durch das Kirchberger Bauernland zu bauen. Eine neue Straße durch eine solche verletzliche Landschaft zu brechen – mit allen zerstörerischen Folgewirkungen – ist in meinen Augen ein Verbrechen, wenn auch nicht aus Bosheit, so doch aus Verblendung! Trotzdem schon soviel Heimat zerstört wurde und man die großen Betriebe mit Fördergelder und Abschreibungsmöglichkeiten zuschüttete - sie sahnen ab, solange es geht, und dann verschwinden sie. Zuerst nach Tschechien oder Ungarn und wenn die Löhne dort einmal steigen und die EU-Millionen ausbleiben, werden sie noch weiter weggehen. Vielleicht bauen sie zu diesem Zweck bald rollende Fabriken, einen fahrbaren Glasöfen hat Schott für Ungarn ja schon bauen lassen, nach den Erfahrungen in Tschechien...
Dieser Wettlauf ist nicht zu gewinnen, liebe Politiker begreift das doch endlich! Was uns am Ende bleibt sind betonierte Strukturen, in denen auch niemand mehr seinen Urlaub verbringen mag, denn Uniformität und Unwirtlichkeit haben die Urlauber ja auch zu Hause. Wer sich die Hässlichkeit unserer Gewerbegebiete und die Gesichtslosigkeit vieler Orte in Niederbayern ansieht, der kann doch mit Händen greifen, was wir verloren haben. Und was haben wir gewonnen?
Neue Straßen ziehen den Verkehr weiter an und wer den Transitverkehr derart fördert, fördert auch die Abwanderung der Betriebe nach dem Osten, denn jede gewonnene Minute macht die Produktionsverlagerung lukrativer. Und am Ende werden wir auch den Schwerverkehr in unseren Tälern haben.
Wir hätten ihn längst, wenn sich bisher die Tschechen nicht verweigert hätten.
6.12.99 Unglaubliche Forderung!
Leserbrief an die BBZ
Die Forderung nach einer Autobahn durch den Zwiesler Winkel verschlägt einem die Sprache! Der Blick in den Kalender hilft auch nicht – kein 1. April, kein Fasching – war das also eine ernsthafte Forderung des SPD-Stadtrates Hugo Singer? Erst die Blockadehaltung der SPD gegen die Parkerweiterung, die Zwiesel wirtschaftlich schwer geschadet hat, dann die rücksichtslose Sperrung der Innenstadt und jetzt das! Ich dachte, es gäbe wenigstens darüber einen gemeinsamen Nenner, dass man die Heimat in ihrem Wert steigern will und die touristischen Grundlagen erhalten! Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass der Zwiesler Winkel eine andere Chance zu überleben hat als touristisch? Eine Autobahn würde Ökologie und Lebensqualität zerstören, also unsere touristischen Grundlagen!
Wir sind schon auf dem Weg dorthin, weil unser Winkel seit der Grenzöffnung schwer durch den Transitverkehr belastet ist. Wer mit einem weiteren Autobahnzubringer immer mehr Verkehr anlockt, fördert diese unselige Entwicklung! So sehr ich mich über die bevorstehende Fertigstellung der Regener Umgehung freue, so gewiss ist auch, dass mit jeder derartigen Erleichterung zusätzlicher Transitverkehr angezogen wird. Wie lange wird es noch dauern, bis die Wirtschaft massiv die Freigabe des Grenzübergangs für den Güterschwerverkehr fordern wird? (Zu unserem Glück haben das bislang die Tschechen verhindert.)
Herr Singer und alle die denken wie er, sollten nach Tirol fahren und mit den Bewohnern des Inntales sprechen, denn diese leiden massivst unter dem Durchgangsverkehr. Und solches möchte Herr Singer auch uns als "Fortschritt" bescheren?
2.8.83 Angst um die alte Heimat
Leserbrief an BBZ
Es gibt Vorgänge, die auch einen Barden zwingen, die Versform gegen die klarere Prosa zu vertauschen. Dieser Tage bin ich bestürzt vor der Schneise gestanden, die derzeit Bagger in das Tal des Kleinen Regens fressen.
Nun haben sie also doch begonnen, diese unselige, sieben Kilometer lange Straße zu bauen, die den weitgehend unberührten süd- und südöstlichen Zwieseler Ortsrand bis zur Unkenntlichkeit verändern wird. Denn eines ist doch hoffentlich klar: die Straße wird im Gefolge nicht nur Lärm und Abgase bringen, sondern langfristig einen Rattenschwanz anderer Baumaßnahmen. Vielleicht muss man erst einige Jahre in der Fremde wohnen, um zu begreifen, was dieses unerhört reizvolle Zwieseler Tal mit seiner stellenweise noch bis zur Haustür reichenden Natur wert ist. Das ist unser Reichtum! Was uns Pendler stets wieder nach hause treibt und die erholungshungrigen Großstädter zu uns reisen lässt, ist nicht der maßlos gewachsene Asphalt in unserer Stadt. Was helfen uns Straßen, die letztlich das zerstören, was sie erschließen wollen? Es gibt doch so viele abschreckende Beispiele in den Fremdenverkehrsgebieten des Alpenraumes. Müssen wir tatsächlich deren Fehler nachmachen?
Unser "Woid" ist eben nur dann "autogerecht" hinzukriegen, wenn seine Substanz auf der Strecke bleibt. Lange habe ich geglaubt, die "Umgehungsstraße" sei zur Entlastung des Stadtplatzes halt notwendig. Heute bin ich sicher, dass unser Verkehrsproblem damit nur "umgangen" wird. Warum haben sich wohl viele unserer Geschäftsleute mit dem ehemals heftig bekämpften Straßenbau abgefunden? Etwa weil sie auf einen leeren Stadtplatz hoffen? Man braucht kein Prophet sein um zu erkennen, dass der Urlauberstrom auch in Zukunft zur Urlaubszeit die Innenstadt weiter verstopfen wird, schließlich sind wir das Einkaufs- und Freizeitzentrum in der ganzen Gegend. Oder glaubt jemand im Ernst, dass z. B. die Camper ihre Wohnwagen sieben Kilometer spazieren fahren werden, wenns durch die Stadt nur zwei Kilometer sind?
Was bringt das alles letztlich uns Zwieselern? Fortschritt? Wohin, muss man da wohl fragen. Wenn wir so weiterhausen (wie man hört sind noch die abenteuerlichsten Projekte zur "Modernisierung" Alt-Zwiesels im Busch)´, werden uns unsere Kinder einmal verfluchen für unsere Gleichgültigkeit. Wenn sich bei ihnen überhaupt noch ein Heimatgefühl entwickelt kann, denn mit jeder Begradigung, Verbreiterung, Asphaltierung wird Zwiesel ein Stück uniformer, austauschbarer...
Was habe ich gehofft, dass den Straßenbauern das Geld ausgeht! Mit mir (wie eine Unterschriftensammlung einmal ergeben hat) Tausende von Zwieseler Mitbürgern. Aber so einfach scheint sich dieses Problem nicht zu lösen, wir alle sind aufgerufen, unseren Stadtvätern Zivilcourage abzuverlangen. Wer A gesagt hat, muss nicht immer auch B sagen! Was gestern richtig erschien, muss noch lange nicht auch in Zukunft richtig sein! Wer meint, dass uns die Straße nichts kostet irrt - sie kostet uns vielleicht unsere Heimat.
Ich bitte alle Zwieseler, einen der nächsten Sonntagsausflüge nicht irgendwo in der Ferne zu verbringen, sondern einmal die geplante Trasse abzuwandern. Vielleicht erkennen sie dann, dass es bei uns (noch) sehr schön ist. Man braucht heute nicht mehr viel Vorstellungskraft, die angefangene Schneise im Kopf weiterzugraben - durch den Flanitzer Woid, übers Lichtenthaler Bergal, um den Klotzer herum. Es wäre zu schön, wenn die heute entstehende Brücke einmal als Denkmal von einer Zeit künden würde, in der die Zwieseler die Nase voll hatten von diesem geteerten Fortschritt...!
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