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20.04.15 Vertreter fremder Interessen

Kommentar zum Bericht in der Deggendorfer Zeitung "CSU sieht in TTIP mehr Chance als Risiko"

Landrat Bernreiter zum TTIP: "Das Abendland geht nicht unter. Ich würde nichts befürworten, was uns schadet“. Dabei kann er weder etwas befürworten noch ablehnen, denn die Aushebelung der Demokratie schon im Vorfeld des Abkommens geht soweit, dass sich – laut einem Gutachten des Bundestages - Kommunalpolitiker nicht einmal mit dem geplanten Freihandelsabkommen beschäftigen dürfen, meldete am 3. 3.14 die ZEIT. Beim TTIP geht es um Auswirkungen in alle Lebensbereiche. Noch immer sind ja nur wenige Einzelheiten aus den Geheimverhandlungen mit den Amis bekannt. Ein „Hammer“ ist der Investorenschutz, der im Geheimen von außerordenlichen Gerichten verhandelt werden soll und – der Oberhammer: Die Amis sollen sogar bei der europäischen Gesetzgebeng reinreden dürfen. Nun könnte man einwenden, auf das kommt es auch nicht mehr an, da die Wirtschaft - nicht nur über Brüssel - sowieso schon alles bestimmt und unsere Parlamente zu folkloristischen Alibiveranstaltungen degradiert hat.

Wenn es stimmt, was US-Generalkonsul William Möller dieser Tage in Freyung sagte, dass das TTIP auf eine Idee der Kanzlerin zurückgeht, dann ist schon zu fragen, wessen Interessen sie vertritt. Interessant der Hinweis im Bericht, dass es bereits 130 Abkommen gibt, in denen sich die Wirtschaft mit Hilfe der Politik „außerordentliche Gerichte“ geschaffen hat, also ein Rechtssystem neben dem Regulärem. Dies alles geht Hand in Hand mit den „Hermes-Krediten“, in denen der deutsche Steuerzahler für Risiken bei Auslandsgeschäften bürgt und Unternehmern ihr Risiko abnimmt. Dass sie im Gegenzug ihre Gewinne mit der Bevölkerung teilen, ist nicht bekannt.

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Quelle zu einer Aussage im Brief
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-03/ttip-freihandelsabkommen-gutachten