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11.2.13 Was Kühe lieben Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum heutigen Bericht über das Gerichtsurteil zur Weidehaltung "Gericht: Im Sommer braucht die Kuh kein Dach" Es ist schwer zu verstehen, wenn Ämter die Weidehaltung reglementieren und gleichzeitig zu den erbärmlichsten Haltungsbedingungen in Mastbetrieben schweigen. Sollten die Veterinäre nicht dort erst für erträgliche Verhältnisse sorgen? Was nicht heißt, dass nicht auch die Weidehaltung noch mehr den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden könnte, zum ihrem Vorteil und dem der Halter. Da ich selber viele Jahre Erfahrungen mit artgerechter Weidehaltung gesammelt habe, möchte ich zur Diskussion ein paar Erfahrungen beisteuern. In aller Regel werden Weidetiere abends in den Stall gebracht und dürfen am Morgen wieder zurück auf die Weide. Wenn die Tiere aber frei wählen können, machen sie es an heißen Tagen genau umgekehrt: Sie weiden ab dem späten Nachmittag die Nacht durch und gehen erst am Vormittag, wenn es zu heiß wird, wieder in den Stall oder ziehen sich an schattige Plätzen unter Bäumen zurück. Man braucht es nur selber ausprobieren, wenn man sich im Schatten ruhig verhält, ist die Bremsen- und Fliegenplage viel geringer. Kühe stehen an heißen Tagen auch gerne in feuchtem Lehm oder bis zum Bauch im Wasser, auch hier am liebsten an schattigen Stellen, denn offenbar senkt das die Körpertemperatur und schützt vor Insekten. Im Winter ziehen Kühe und Pferde auch nachts oft den Aufenthalt im Freien vor, trockene Kälte stört sie offenbar nicht, wenn sie in der Gruppe zusammenstehen und sich bewegen können. Für Kälbchen in Einzelboxen bei strengem Frost oder großer Hitze gilt das aber gewiss nicht, da sollte jeder Tierhalter eigentlich selber drauf kommen. Ich habe meinen Tieren trotz schützenden Gehölzen auf der Weide immer Zugang zu einem zugfreien, trockenen Schutzraum angeboten und zwanzig Jahre lang nie Probleme mit Krankheiten oder bei Geburten gehabt. Bei Tief- oder Matratzenstreu gibt es auch keine Gülleproblematik und kaum Gerüche. Man entfernt die Streu zweimal im Jahr mit dem Frontlader, der Arbeitsaufwand ist gering und nach Ablagerung wird man zudem mit wunderbarem Humus belohnt. |