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23.7.13 Wasserwirtschaft ändern

Gegenrede auf einen Kommentar in der Online-Ausgabe der Deggendorfer Zeitung

Die Menschen sollen halt wegziehen und ihr abgesoffenes Haus anderswo wieder aufbauen! Leider ist diese ignorante und hochmütige Einstellung kein Einzelfall. Wissen diese Einfaltspinsel eigentlich was sie sagen, wenn sie die überschwemmungsgefährdeten Gebiete entvölkern wollen? Die meisten Menschen der Erde leben an Flüssen und Küsten, hier hat sich beinah alle Kultur und Entwicklung vollzogen, hier passiert 90 Prozent allen Wirtschaftens, alles Menschseins...

Sollen alle in die Berge ziehen? Dorthin also, wo ein Gutteil der Hochwässer durch Versiegelung, Drainierung und Waldzerstörung entsteht? Zynisch ist das und dumm, denn auch die Berge sind vor Starkregen nicht gefeit, in den Bergtälern geschieht im Kleinen, was landesweit im Großen passiert, die Täler saufen ab und nicht selten spült das Hangwasser auch die vermeindlich sicheren Wohnhäuser weg oder füllt ihre Keller, von den zunehmenden Erdrutschen und Schlammlawinen gar nicht zu reden. Nein, wir müssen landesweit aufhören, die Niederschlagswasser möglichst schnell abzuleiten und die natürlichen Versickerungs- und Rückhaltmöglichkeiten zu fördern, den Flüssen ihre Überflutungsflächen zurückgeben und für die Siedlungen endlich zeitgemäße Dämme bauen. Wenn einer in Natterberg sein Haus wieder aufbauen will, dann ist das eine sehr respektable Sache, die aber – wie ausgeführt – mit einer grundlegenden Änderung in unserer gesamten „Wasserwirtschaft“  einhergehen muss.