Über unsere Kinder Allen Geschöpfen ist die Erhaltung der Art
Zweck und Ziel des Daseins, auch für uns Menschen gilt das entsprechend.
Kinder sind daher unser wertvollstes Gut und ihre Betreuung und Förderung
unsere vornehmste Aufgabe. Welchen Sinn hätte ohne sie unser Streben?
Unsere Zeit Kindern zu widmen, sie zu beschützen und zu leiten, gilt uns in
Echra deshalb als das Erfüllendste allen menschlichen Tuns. Wenn wir hören, dass sich die Eltern in
eurer Zivilisation wenig um die Kinder kümmern und oft schon ihre Babys in
Kinderkrippen zur Aufbewahrung geben, weil sie finanzielle Not zur
Berufstätigkeit zwingt oder weil ihnen das Erwerben von Luxusgütern wichtiger
ist, dann können wir das nicht begreifen. Ebenso wenig, dass sogar
wohlhabende und gebildete Eltern ihre Arbeitskraft ohne Not gegen Entgelt verkaufen,
weil sie ihr Elternsein als unbefriedigend empfinden. Sie sprechen dabei oft
vom Recht auf eine berufliche Karriere und von ihrem Recht auf Selbstentfaltung,
doch wo bleibt das Recht ihrer Kinder? Das Wertvollste was sie haben, geben
sie in fremde Hände und selber verbringen sie ihre Zeit teilweise mit den unsinnigsten,
ja abartigsten Beschäftigungen. Sie verkaufen sich und ihre Zeit für Geld,
mit den sie dann ihren Kindern Dinge kaufen, statt sich ihnen selber zu
widmen. Eine derartige Verschiebung der
natürlichsten Werte erscheint mir Ausdruck einer schlimmen Verirrung zu sein.
Doch wenn man dann hört, dass die Väter ihre Familien den ganzen Tag alleine
lassen, begreift man, dass die Frauen in ihrer Isolation verzweifeln und ihr
zu entfliehen suchen, zumal es in eueren wuchernden Städten keine Großfamilien
mehr gibt und auch die Freunde weit verstreut leben. Kinder alleine können kein Ersatz für
soziale Kontakte sein, können das Bedürfnis nach Begegnung mit anderen
Menschen nicht stillen. Zudem wird in einer materialistischen Gesellschaft,
der es nur um Haben und Kaufen geht, der Wert der Kinderbetreuung kaum anerkannt.
Nur was sich beziffern lässt, gilt als Wert! Den Kindern ergeht es nicht
anders als der Natur. Eine Zivilisation, die sich selber ihre Brunnen und die
Atemluft vergiftet, hat natürlich auch das Gefühl für den Wert ihrer Kinder
verloren. Auch wenn es bei uns in Echra keinen Markt
gibt, auf dem Waren und Menschen für Geld gehandelt werden, so wissen wir
doch, dass ein Zuviel von etwas dieses im Wert sinken lässt, dies Prinzip
gilt nicht nur bei Waren. Auch ein Zuviel an Menschen führt zu einer
Abwertung des einzelnen. So wie in dünnbesiedelten Gegenden der einzelne
viel und in den Massenquartieren der Städte wenig gilt, so verlieren auch
Kinder im Bewusstsein der Gesellschaft an Wert, wenn sie wegen ihrer großen
Zahl nicht mehr als Kostbarkeit, sondern vielleicht sogar als Bedrohung von
allzu begrenzten Revieren gesehen werden. Um die große Wertschätzung für Kindern zu
erhalten, sie auch optimal fördern zu können und um auch nicht das
ökologische Gleichgewicht zu gefährden, haben echranische Familien selten
mehr als zwei oder drei Kinder, wodurch die Gesamtbevölkerung in etwa gleich
bleibt. Würde diese wachsen, müssten nach und nach die Wälder gerodet und
der Lebensraum der wildlebenden Tiere eingeschränkt werden. Dies möchten
wir vermeiden, denn die Welt gehört nicht nur den Menschen |