Der Fremdbetreuungswahn schadet unseren Kindern

in Mensch & Geschichte, Wissen & Technik 6 Stunden ago 3 Kommentare

Frühe Fremdbetreuung von Kindern ist schädlich, wie Psychoanalytiker in einem Memorandum warnen. Je länger diese andauert, umso höher die Werte des Stresshormons Cortisol. Welche langfristige Auswirkungen hat dieses System?

Von Marco Maier

Eigentlich sollte es klar nachvollziehbar sein, dass kleine Kinder in erster Linie von ihren Eltern, bzw. der Mutter betreut werden sollten. Die familiäre Bindung und das gewohnte Umfeld sind normalerweise hervorragende Grundlagen für die frühkindliche seelische Entwicklung.

Ein Kind entwickle erst langsam die Fähigkeit, die Abwesenheit der Eltern innerseelisch zu verkraften, heißt es in dem Memorandum der Analytiker. Plötzliche oder zu lange Trennungen von den Eltern bedeuten in der frühen Kindheit einen "bedrohlichen Verlust der Lebenssicherheit, auch weil Sprach- und Zeitverständnis des Kindes noch nicht weit genug entwickelt sind, um Verwirrung oder Angst mit Erklärungen zu mildern". Langsame Übergänge hin zur Fremdbetreuung – wie zum Beispiel in Kindergärten – seien daher oberste Bedingung.
 
"Generell gilt: Trennungserfahrungen in sehr frühem Alter werden im Körper gespeichert. Sie tauchen in späteren Situationen als Ängste wieder auf", so DPV-Vorsitzende Gertraud Schlesinger-Kipp gegenüber der "Welt". "Natürlich kann und muss eine Trennung für ein Kind auch ein Entwicklungsmotor sein. Aber das funktioniert nur, wenn es gut aufgefangen wird", erläutert sie weiter. Abrupte Übergänge könnten zu einer "innerseelischen Katastrophe" führen. Anhaltendes Weinen und Schreien, später dann Verstummen, Schlaf- und Ernährungsstörungen seien Zeichen für eine "seelische Überforderung".

Damit zeigt sich, dass die ganze Ideologie, wonach Mütter ihre Kinder nach der Geburt möglichst schnell in die Fremdbetreuung abschieben sollen um hernach dem Arbeitsmarkt wieder voll und ganz zur Verfügung zu stehen, eindeutig zum Nachteil der künftigen Generationen ist. Dieses System, welches sowohl die Sozialisten (siehe DDR) als auch die Kapitalisten (siehe die aktuelle Entwicklung) umsetz(t)en, ist eine absolute Fehlentwicklung.

Wie soll ein Kind, welches schon in jungen Jahren ständig zwischen verschiedenen Betreuern herumgereicht wird, überhaupt in der Lage sein, längerfristige und tiefe Bindungen einzugehen? Kann man damit vielleicht auch die heutige "Single-Gesellschaft" erklären, oder die abnormal hohe Scheidungsrate? Dies alles sind Fragen, die noch durch Studien schlüssig nachvollziehbar zu klären sind, um so diesen Ideologen für die Frauen nur weiteres "Humankapital" (früher: Menschenmaterial) sind, Einhalt gebieten zu können.