D’ Viecha und d’ Leut...

... kann ma net z’sammgleicha. Hieß es früher immer. Dabei sind im Waldland d’Viecha und d’Leut sprachlich gaaanz eng beieinander! Vom Raafgickl (Raufgickel) könnte ich da erzählen und vom spinnerten Uhu, vom blindn Brem’ - einer, der aus Ungeschicklichkeit wichtige Dinge übersieht – und von der g’schupft’n Henn’, auch vom heirigen Hosn (dem heurigen, also unerfahrenen Hasen) und sogar vom "schiaglatn Brothaaring", dem schielenden Brathering. Letzteres ist natürlich nicht unbedingt als Kompliment gedacht.
Nicht zu vergessen der Bieswurm, der überall dabei ist, wo sich ein Pfeiferl rührt, von der "Schuss-Nodan" (Schuss-Natter), die unkontrolliert umeinanderwirbelt, vom Dreck-Hamme, der ein recht unangenehmer Zeitgenosse ist, wogegen der Fleisch-Koda nur durch seine Verzehrgewohnheiten auffällt. Das leichtgewichtige Flouh-Hupferl und die immer ein wenig verplante Hoiwa-Drouschl (Heidelbeer-Drossel) wären ebenso zu nennen wie die quietschfidele Hepfa (Frosch) und die umtriebige Hei-Geing, eine Verwandte vom schwerfälligen Hei-Ross (Heupferd/große Heuschrecke), der stets fleißige Hoizwurm – er geht einer hierzulande noch recht weit verbreiteten Passion, dem Holzmachen, nach – , der mit der Wahrheit auf Kriegsfuß stehende Luing-Schimme, der kleine Henner-Sprenger, der nur zum Spaß die Hühner über den Hof scheucht, die Krampfhenne, die manchmal auf das "r" in ihrem Namen verzichtet.
Ganz schön derb: "Dö oide Wurschtkuah", wenngleich die Herleitung zur Ökonomie auf dem Bauernhof und in Richtung Gnadenbrot führt: Das Fleisch einer sehr alten Kuh konnte nur mehr zu Wurst verarbeitet werden. Das Fleisch eines "Saubären" dagegen war nicht mehr genießbar. Na, dann musste das betreffende Tier, ein nicht kastrierter Eber, noch als Schimpfwort-Lieferant herhalten. Wer das "Goaßg’schau" hatte, war momentan ein wenig weggetreten. Wer "wia a legate Henn", eine legende Henne, umeinander ging, verrichtete gleichzeitig geistige Schwerarbeit. Wer "wia da Aff am Kirta" dasaß, ergab wohl kein schönes Bild. Vom "narrischen Ganserer" könnte man noch berichten, von jemand Unentschlossenem, der "wia d’Katz mit dö Junga" umeinanderzieht und vom eitlen Jungmann, der sich "draht wia a Kropftauberer", obwohl er gewichtmäßig noch nicht ganz mithalten kann und "Waal wia a Staal" (Waden wie ein Star) hat.
"Saffa wia a O’nehm-Kaibe’", wie ein gerade entwöhntes Kalb. Gut. Aber dann: "Speim wia a Houzathund"? A söcherner Gimpel! Nein, da verlassen wir das Reich der menschlichen Viechereien und starten frohgemut ins Wochenende – mit dem Stadtstreicher (bs)