Opus 025/ 1969
Es gibt viele
Arten von Träumen. Die einen sind wie ein Gewitter, mit denen sich unser Gehirn
reinigt, andere lassen geheime Wünsche in Erfüllung gehen, manche schenken
Wollust, erzeugen Zuneigung zu Menschen, die wir dann auch wach noch spüren.
Träume lösen mitunter sogar Probleme. Dann gibt es noch die Tagträume, die uns
manche unangenehme Wirklichkeiten erträglich machen. Sie sind wie eine
Hängematte, in der wir unsere angenehmen Gedanken schaukeln. Manche Tagträume
lassen uns nur entfliehen, andere wirken auf die Wirklichkeit zurück, in dem
sie in uns den Drang nähren, die diese ihnen anzunähern. Sie sind dann wie gute
Pläne: Vorwirklichkeit.
Mia hod traamd, traamd vo ana Waejd,
in der wos schee gwen is s Lem.
Mia hod traamd,
dass d Katz d Maus eiglond hod,
zum Teetringa.
Vo am Haifisch
der grod no Eapfe gfressn hod,
vo ana Kuah,
die wos nach Afrika is,
um dene Kinda ihra Mil zum bringa.
Mia hod traamd,
dass da Mr. Präsident an Kriag vobannt hod,
und dass da Hoibschdoage
für des Muattal eikaffa ganga is,
dass a wampada Spießa (da saej duat!)
aaf d Schtraß ganga is und
demonstriert hod mit seim Schpieß.
Dass da Plutokrat Schuin baut hod
und oizamm Panza
aaf da ganzn Waejd kaafft
und ins Meer gwoafa hod.
Mia hod trammd,
trammd vo ana Waejd,
in der wos schee gwen is s Lem.
Mia hod traamd vo ana
Waejd,
in der d Oawat Freid gmocht hod.
Doch wiare aafkemma bin,
is ois koit um mi gwen.