Ratschläge für Kapitalisten, Bonzen und andere Hammel

Opus 084/ 1976

 

Die Mächtigen sind sehr trickreich, wenn es darum geht ihre Macht zu sichern. Um Polizei und Militär zu sparen, wird viel Theater inszeniert, mit dem man die Untergebenen so beschäftigt, dass ihnen keine Zeit bleibt, sich auf ir­gendeine Art zu befreien. Beliebt ist z. B. alle paar Monate eine Sau durchs Dorf zu treiben, wodurch eine Zeit alle anderen Themen verdrängt werden und die Betroffenen Wochen brauchen um die Verwüstung des Viehtriebs zu beseitigen. Das wäre doch einmal ein lehrreicher Stoff für eine Doktorarbeit, würde einer die Tricks einigermaßen vollständig erfassen.

 

lalala...

 

Um selber größer zu sein

und das auch zu bleiben:

Haltet die andern klein!

Sorgt, dass sie sich reiben,

aneinander reiben,

dann wird euch die Macht bleiben!

 

Falls sie versuchen sich zu erheben,

sofort eins auf den Deckel geben!

Und die Aufrührer isoliern,

damit sie nicht gemeinsam marschiern!

Bestraft auch gleich die Verwandten,

benachteiligt ihre Bekannten!

 

Gebt den Braven die Posten,

das darf ruhig ein wenig kosten.

Zahlt den einen ein bißchen mehr,

das zersplittert sehr!

 

Und es schadet nicht, wetten,

beharrt auf den Etiketten!

Der Tarif muß sie trennen,

so sehr, dass sie sich nicht mehr kennen!

 

Regelt genau, wer wem was darf,

das macht sie gegeneinander scharf!

Prägt allen die Hackordnung ein,

ein Organigramm muß sein!

 

Und nährt ihre Illusionen

vom Aufstieg, von süßen Millionen!

Brot und Spiele und Lotterie

- und sie rebellieren nie!

 

Vergeßt nicht zu klagen, wie schwer ihr es habt,

der Streß und der Ärger, erzählt wie ihr darbt!

Dass Geld und Besitz den Schlaf euch rauben,

ein wenig werden sie euch schon glauben.

 

Erzählt die Story vom selben Boot,

in dem ihr gemeinsam sitzt in der Not.

Und labert ein wenig vom Vaterland,

von äußeren Feinden, das stärkt euer Band!