Tante Hollabial in Amerika

Opus 112/ 1977

 

Bei der „Tante Hollabial“ stand wohl ein wenig meine Großmutter mütterlicherseits Pate, jene Weitgereiste, (siehe Opus 234) die es noch mit 90 Jahren nicht hinterm Ofen hielt und die in Gedanken wie in jungen Jahren durch die Welt eilte und die um nichts in der Welt „in d Gruam oi“ wollte.

 

Aejtz vozaejh enk die Gschicht

vo da Tante Hollabial,

sie is, wiads ja wissts, damois ausse vom Türl.

Koan Kufa, koan Rucksack, grod a Plastiksackl,

hods dabei ghod und ihrn Dackl!

 

Ihrn Dackl hods vian Schlittn viregschpannt,

zum Bremsn hods mitgnumma a Sackal voi Sand,

dann sands louspfitscht, es hod recht pressiert,

gsehng hod mas boid nimma, grod no ghead eahra Liad:

 

„Mia fahrn aejtz nach Schtraubing, New York und Peking,

und bleima aaf d Nacht im Schtraßngrom lieng,

wea owei dahoam sitzt , sehgt nix vo da Waejd,

han s ganze Lem goabad, han trotzdem koa Gaejd.“

 

Im Februar sands üwa s gfreade Meer,

duat hod aaf se gwoat scho a hungriga Bär.

Doch Tante hod aus ihrm Plastiksackl

schnaej an Bärndreeg zong,

da Bär hodn brav gfressen, kurz vor Honkong.

 

Und wias dann kemma sand nach Schanghai,

da woitns Broutzeitmocha glei.

Doch hods grod an Reis gem, Reis, Gmias und Reis,

ja, hobsan, frogt Tante, koa andane Schpeis?

 

Und graucht hom d Schanghaia, an ganzn Tog.

„Des schtingt ja ganz greisle, des schmeckt ned nach Towog!

„Des schmeckt ja wia obrennte Paprikaschotn!

Wos doats an ees grod in da Pfeifa drinn sottn?“.

 

Se rauchadn Grasal und Bladl und Gmias,

des waar recht gsund fürn Kopf und für d Fiaß.

„Geh schwanz s me ned o

wa des glaube nia!

Mit Gros do fuadatma mia dahoam d Kiah!

 

„I sehgs scho, mia pack mas,

mia hom oissen gsehng!

Gras und Reis, des is a weng weng!“

Ja, andare Lända, andene Sittn.

Dann sands aaf an Haifisch üban Ozean grittn.

 

Und duats sands dann übas Faejsngebiag,

d Indiana und Cowboy, die warn aa recht iag!

Und dann is Land em woan, lauta Prärie,

fast wia im Gaibon, da legst de hi!

 

Im tuifstn hintan Amerika,

in Brooklyn, New York, in de USA,

triffts oan, dea duat Heilignschein vokaffa,

und dabei mit am Nega raffa.

 

Ea haut eahm an Heilignschein aafn Kopf.

„Kaafn! Du Sakra, i pack de beim Schopf!

Grod mit mein Heiligenschein sehgst ebbs gleich,

dea mocht de frei und dea mocht de reich!“

 

Dea Schwoaze buckt se und gibt eahm an Renna:

„Ghoit da dein Krusch! I bin a so scheena!

Loß ma mei Ruah, du kasiga Gsaej!

Weile dei scheinheiligs Glumpzeig ned waej!“

 

Und Tante sogt: “Schwoaza Mo, do host du recht!

Vo dem scheinheilign Graffe wiad oan ja ganz schlecht!“

Dann sand se zwoa zum Mc Donald eigsessn,

und hom miteinanda an Hamburga gessen.

 

„Pfiu Deife“, sogt Tante, schauma, dass ma uns rettn!

Mog nix mehr sehng, mia glangd des Manhättn!

Dua de um, dass ma an Dampfa dawischn,

i bins aejtz scho leid, des Roasn, inzwischen!

 

Aaf Schtraubing sands dann goa nimma ei,

eahra lange Fahrt war aejtz vorbei.

Aaffe aaf d Rusl, eine in Woid,

wias nei Johr in Summa foit.

 

“Mia fahrma aejtz hoamzua,

mia fahrn aejtz in Woid!

Dahint wo d Sunn am Berg aafferoit.

Wo d Glosmocha wohnand und aa d Hoizhaua,

Hoam hoid, bei uns is hoid sauwa!“