Opus
117/ 1978
Seit ich denken
kann, habe ich Kinder über alles gestellt, denn Kinder sind die Zukunft. Jeder
Augenblick, den man sich ihnen widmet, ist gut angelegt, ich sehe kein
sinnvolleres Tun. Nebenbei macht es Spaß und selten lernt man für sich selber
mehr, als wenn man seinen Kindern etwas beibringt. Müsste ich für meine Erinnerungen
eine Rangfolge aufstellen, so käme auf Platz eins die Zeit, die ich mit meinen
Kindern und Enkelkindern zugebracht habe. Nicht umsonst bin ich als einer der
ersten Männer Kindergärtner geworden.
Schpaej de mit de Kinda, loß ned so oft alloa,
vozaej eah und luigs ja ned o!
Waa unsare Kinda, woat a paar Johr,
bestimman da Waejd ihra Boh.
Wennst dei Zeit deine Kinda schenkst,
duast s Beste, wos d im Lem kannst doa!
Dea Weg, in den wos das du einelenkst,
den gehngands schpäda im Lem alloa!
Doch schau de grod um, wia gehts denn heit zua,
Kinda sands ebbs nembei.
Oft gnua weans mißhandlt, bringt uns ned aus da Ruah,
se sand hoid de Schwächan und mia sand so frei.
Doch wenn ebba vokratzt an Autolack,
moanst d Waejd geht unta desweng.
Den Vobrecha baggands glei beim Gnack,
füahn se aaf, sand so brav, hom nia nix Schlimmas gsehng...
Miak das, wennst du amoi Kinda host,
na kümmad de gfälligst um se!
Se sand unsre Chancn, ned
unsa Last,
lean eah ned nua s A B C!
Fraale, i woaß scho, i volang vaej vo dia,
host das saejba nia andas gsehng.
Du hetzt nachm Gaejd,
fürs Auto, fürs Bia -
sog saejba, sei ehrle
- is des ned a wengal weng?
Kinda gehngand ned grod Fraun ebbs o,
nach da Oawat bleibt oft ned vaej Zeit,
hi und do sehgt ma heit aa scho an Mo
mit seine Kinda, wosa gwiß nia bereit.
Wenn d Kinda dann ofangand Fragn zum schtaejn
warum unsa Waejd is so schlecht,
gschpia ma Angst um unsa rousa Braejn,
drucka ma umanand, grouße Schand
mia schamma uns dann echt.