Da Baamvorein

Opus 120/ 1978

 

Wegen meines Einsatzes für Bäume bin ich oft als grüner Schwärmer belächelt worden. Ein Kritiker beim Nürnberger Bardentreffen 1984 spottete in der Zeitung: „...und beim Geiss Haejm reimt sich an jeder Ecke ein Baum...!“ Selbstkritisch habe ich darauf mei­ne Lieder durchsucht und viel zu wenig Bäume gefun­den.

 

D Frau Hiagst, des war a Rentnerin,

a Zeit hods nimma gsehng an Sinn,

hod se s Lem lang grod um andre gsoagt,

wias oit woan is, hamd ihrs de andan zoagt,

hom iah groußzügig an Heimplotz zoiht,

und heimle ghofft sie schteabad boid.

 

Sie woit owa ned aafs Schteam grod woatn,

se grod gfrein üwa d Ousta- und d Weihnachtskoatn,

des war iah boid zbled, sie war no rüste,

guat aaf de Fiaß und aa no liste.

Sie is zwar bliem in dem Altasheim,

doch hods duat gründt an Baamvorein.

 

Scho lange Zeit hods glesn ghod,

dass trotz allem guatn Rat,

da Woid jeds Johr bei uns wenga wiad,

für Schtraßnbautn wiada  zuaplaniert.

Drum hods beschlossn, wos höchste Zeit is,

Baam zu pflanzn aaf jeda erreichbarn Wies.

 

Ned grod reen üban Umwaejdschutz

und mit da Goschn haun am Putz,

zua Tat schreitn, handln duad nout!

D Baam vo moang ghean heit ins Koat!

Waa ohne Baam geht unsa Waejd in Fetzn

gwiß wissns Kindeskinda zu schätzn!

 

Die oitn Herrschaften schtaejts enk vor

hom alle mitgmocht, des is fei woah.

Die neie Aufgab hods jünga gmocht

da Heimleita hod zwar zerst glocht

doch wiara gspannt hod, dasse ebbs duat

hoda öfta in d Vosammlung einegluad.

 

Da Baamvorein war boid bekannt

und anerkannt im ganzn Land.

„Jedn Tog an Baam pflanzn!“ war die Devisn

und d Baam sand gwochsn aus alle Wiesn.

Dene Rentna is zum Schdeam koa Zeit mehr bliem

mitgmocht hamms alle zwischn Garmisch und Berlin.

 

D Frau Hiagst des war a Rentnerin

a Zeit hods nimma gseng an Sinn

hodse s Lem lang grod um andre gsoagt

und aejtz hodses da Waejd weida zoagt.

Sie hod kämpft bis zua letzn Schdund

waa sunst hods gsogt, kammad d Waejd boid am Hund..