Opus 126/ 1977
Die erste Fassung
hatte 33 Strophen und war ein furchtbares Gereime mit guter Absicht...
Im schönen Schwabenland
lebte still und ziemlich unbekannt
Guggemos, ein braver Lehrer
und großer Elektronikverehrer.
Er tüftelte, wann immer es ging,
und hatte erfunden schon manches Ding,
nun träumte er von einem Speicher,
der die Welt besser macht, klüger und reicher.
So probierte er lange verbissen,
zu speichern alles technische Wissen,
leicht abrufbar für jedermann,
der Ohren hat und hören kann.
Man stellt erst eine Sprache ein
und fragt dann in ein Micro rein -
und bekommt die Antwort sofort,
überall, an jedem Ort.
Oder du sprichst und das Ding übersetzt
deine Worte sofort und jetzt,
versteht dich jeder, in jedem Land,
jede Sprache ist dem Wunderding bekannt.
Und Guggemos begann die Erfindung zu testen,
er reiste nach Süden, nach Osten und Westen
und klärte die Menschen zuhauf
über neue Erkenntnisse auf.
Sie lernten wie Kraftwerke funktionieren
und alte Fabriken zu modernisieren,
sie bauten bald Autos und Automaten
und züchteten Rinder und blaue Tomaten.
Doch wurden die Menschen, die armen, nicht reicher,
das Geld floß weiter in die alten Speicher,
denn die Fabriken und das Land
waren noch immer nicht in ihrer Hand.
Wissen und Technik machen nur satt,
wenn man vom Ertrag etwas hat.
Den Armen nahmen die Maschinen sogar
ihre alte Arbeit, und so wuchs die Arbeitslosenschar.
Oh Guggemos, du edler Erfinder!
Nun spotten auf dich sogar schon die Kinder!
Brot wolltest du geben und füllen die Köpfe,
doch leerer denn je sind die Kochtöpfe.
Ja selbst wenn Menschen zum Mondschein rasen,
wird der Wind weiter durch Hütten blasen,
solang Fortschritt von Menschen fortschreitet
und keine Gerechtigkeit verbreitet.