Opus
157/ 1980/85
Meine
Erfahrungen mit Ämtern und Bürokraten sind umfangreich und überwiegend trauriger
Natur - auch wenn sich in Büros durchaus auch liebenswürdige Menschen tummeln,
die ihre menschlichen Qualitäten von zu Hause mitbringen, sie mögen sie sich
hoffentlich noch lange bewahren! Doch ich rede hier von den faden und
hochmütigen Bürokraten, die ihre Vorschriften für ihre eigenen halten und sich
für den Staat, dem sie doch nur Werkzeug sind. Eigentlich für die Bürger da,
sind ihnen diese nur Arbeit und oft genug scheint es, ihre persönlichen Feinde,
deren Ansprüche und Forderungen sie abzuwehren haben und von deren Geld sie
möglichst viel kassieren müssen, auch um sich selber zu erhalten.
Ea is da Bürokratus
und frißt so gean Papia,
wenns eahm a weng schee
doads
kriagts an Schtempe vo eahm dafür!
„Geh woatns dennast draußt!
I hob aejtz grod koa Zeit!
Wenne für sie Zeit hob,
sog eahna scho Bescheid!“
„Do bine ned zuaschtändig.
Dritta Schtock, Zimma 304!
Wos, duat sands scho gwen?
Die hom sie hergschickt zu mia?“
„Ohne Antrag geht amoi goa nix!
Brauch ma drüba ned diskutian!
Doch gehngan s zerscht zua Kassa
zum Gebüahn kassian..!“
A Bürokrat is nach obn schdaad
und nach untn fad, wia a Automat
is a Bürokrat, is nach untn fad
und nach obn schdaad, is a Bürokrat!