I sitz herom am Dach

Opus 190/ 1981

 

Gelegentlich muss ich den Niederungen entfliehen, den Sümpfen, deren fauliges Wasser mir oft bis zum Kinn reicht, dem Ameisengewirr der Stadt, den Ketten aus Sachzwängen und Regeln, meinem lächerlichen Stolz.

 

I sitz herom am Dach und schau umananda

und schau ma d Waejd o.

I bin heit wia a Vogl und pfeif umananda

und fluig glei davo.

 

Und d Leit schaun vobissn

unt aaf da Schtraß,

se drängln und fauchand,

ohne Ruah ohne Rast.

 

I hob ma voasoaglich a Kerwal mitgnumma

mit Brout und mit Wein,

mit Kas und Tomatn, han neamadn gfrogt,

kinnts ma no amoi vozeihn?

 

Und i häng meine Seggl

und häng meine Schuah,

aaf a Fernsehantenne,

waa Antennen gibts gnua.

 

Und i sitz nah beim Himme

und faejh me so frei,

und de grantinga, gierign Leit

sand aaf oamoi so weit.

 

Und i trink vo meim Wein

und beiß vo meim Brot,

und des oite Hausdach

wiad zu meim Boot.

 

Und d Leit schaun vobissn

unt aaf da Schtraß,

se drängln und fauchand

ohne Ruah ohne Rast.