Opus 200/
1981
Meine
Zeitgenossen erscheinen mir oft wie Karikaturen, wie Abziehbilder. Sie sprechen
einander nach und spielen ihre Rollen, als wenn sie sie selber geschrieben
hätten und haben sie doch nur auswendig gelernt. Sie plustern sich auf wie
Hähne und aus ihren Schnäbeln kommt das immergleiche Kikeriki.
Da Pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pagei,
dea blewad oise nache ollawei!
Seine Gedankn loßta grod bei andre denga
und sich fremde Meinungen aaffehänga.
Oft scheinta mia wia a Imitation
und wia a einbahniges Telefon!
Ea sogt, dass ma imma mehr Raketn brauchand,
und unsa Wirtschaft imma weider wachsn muss.
Sei Freiheit zoigta beim Zigrettnrauchn,
ja, ea is scho a rechta Pfiffikus!
Sei Automarkn is die oanzig Wahre,
und nur mit Krawattn is man a richtiga Mensch!
Und d Asylanten, die soin doch gfälligst abhau,
und Oabatslosigkeit belebt die Konkurrenz!
Demonstrantn sand nur Pöbel und Schpinna
und Todesschtrafe gherad wieda her!
Die ganz Wocha dramda nua vom Lottogwinga
und droht mit alter Zeiten Wiedakeah.
Wea geng Atomkraft is, sagda,
dea ghead in d Schtoazeit!
Und da Barras hod übahaupts
no neamnd gschod!
Und die koi Vorhäng hom voam Fensta
sand koi gscheide Leit,
und bevora rout sei measst
wara scho liaba tout!
Fia eahm is d Waejd nur schwoaz und weiß
und nix dazwischn,
und Leit wia ea schteamd anscheinend nia aus.
Obwoi s grod Wiama sand
moanans sie gengand zum fischn,
und eahra Dummheit
mocht da Waejd no an Garaus!
Ja, wo habe den Schmaatz
nur letztdings ghead?
I glaub im Fernsehn hatn neilich oana pläad.
Da
Pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-
pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pa-pagei - o
mei!