Opus 202/
1981
Kein
Datum hat für mich so etwas Umbrechendes wie der erste Septembertag. Mit einem
Mal ist der Herbst da. Das Licht ist anders, es sticht in die Augen und alles
unbescheinte sinkt in tiefen Schatten. Die Sonne steigt nur noch so hoch wie im
April und die Nacht ist fast schon wieder so lang wie der Tag, was nicht mehr
ausreicht, den Badeweiher auf das Erträgliche zu erwärmen und so überlassen wir
ihn wieder den Fischen und Fröschen. Der Sommer, also das, auf was man sich in
unseren Breiten die übrige Zeit freut, ist vorüber. Für den Imker hat das neue
Bienenjahr begonnen, für die Schulleute das neue Schuljahr. Für uns Pendler
hatten die Sommerferien noch größere Bedeutung, denn ihr Ende heißt
Abschiednehmen nach sechs Wochen. Wir ernten den Garten ab und stellen den Kopf
um.
Aejtz hamma scho wieda Septemba
und d Ferien sand fast scho vorbei.
Bist schaust is scho wieda Novemba,
dann schneibs uns wieda ei.
D Bauggal sand aa endle zeide,
und d Eapfeschteaggn weand braun.
Und i beobacht a wenig neide,
wia d Schwaibal nach Südn abhaun.
In da Friah liegt scho Nebe voam Fensta
und woiane Seggl kannst scho votrong.
Die letzn Urlauba huschnd wia d Gschpensta,
und s Muattal duat s Rheuma wieda
plong.
d Schattn weand scho wieda länga
und wia se d Katzn no in da Sunn ranzn!
Dann fangts wieda o zum Renga
- und i nimma fest via, an Kornopfebaam,
heia im Hiagst voam Haisl zum Pflanzn!