Opus 208/
1981
Mit
meiner Lärmempfindlichkeit befinde ich mich in guter Gesellschaft, auch
Schopenhauer wetterte gegen die peitschenknallenden Fuhrleute seiner Zeit, die
ihm den letzten Nerv raubten. Nicht auszudenken, hätte er wie ich, fünfzehn
lange Jahre, als Internatsleiter sein Brot verdient und mit hunderten von
Jugendlichen unter einem Dach wohnen müssen! Und über unseren Köpfen, oft
keine hundert Meter darüber, tobten Militärjets an allen sonnigen Tagen.
Unsere Wände bebten und die Trommelfelle drohten zu zerreissen. Acht Stunden
Schlaf war immer mein Ziel, bekommen habe ich meistens nicht die Hälfte.
Imma wenne schloffa mecht,
schebad s Telefon,
oda es klopf a Tieffliega
an unsan Plafond.
Oda es baejt a Hund,
offensichtlich ohne Grund,
oda a Moped schnäad vorbei,
ja maejd des neamnd da Polizei?
Dann pläad aa no mei Bua,
und kaum gibt dea a Ruah,
flötet liab mei trautes Weib:
"Aafsteh Mo! s is höchste Zeit!"
Is des a Irrenhaus!
Da hoits koa Sau ned aus!
I dua boid, sag enk, no davo,
grobma im Woid a tuifes Lo!
A Ruah is! A Ruah is,
a Ruah is aejtz ze fix!