Himmefahrt

Opus 241/ 1983

 

Und dann war da plötzlich eine zweite Erde: vor meinen Augen, kaum höher als die Wolken, näher als der Mond auf jeden Fall... Und diese Erde war jungfräu­lich, unverbraucht, mit sauberem Wasser, klarer Luft, endlosen Wäldern, voller Tiere und - das wichtigste - menschenleer!

 

Leit, schtaejts enk vir unsa Ead

hodse heimle vomeaht,

wiare heit Friah aus meim

Fensta ausseschau

hängt am Himme a

Kugl so grea und blau!

Hinta Woikn voschdeckt

howe da Ead ihran Nachwuchs entdeckt!

 

I jodlt vor Freid, obwoi es ned kann,

tanz und schpring und fetz umanand:

„Do wandade aus! Des woaße ganz gwiß!

Waa s aaf unsana Ead scho lang nix mehr is!“

 

Da Woid is odiad und d Leit sand vodoam

s Wossa is dreckig und d Viecha sand gschdoam.

Des oanzige Wachstum wos ma no hom,

is Dummheit und Gwoit, s is scho a Schand!

 

D Leit woin eahrane Augn ned traun

gschpannt alle zum Himme schaun:

“A Wunda song s, a neie Ead! Des is guat,

denn die oite war eh nix mehr Weat,

hechste Zeit, Herrgod!“

Und se fangands Zammpackln o,

waa song s: “Da oitn Ead loß ma nix do!”

 

Und aus de Woikn kemmand Vegl

vom Himme owa aaf d Ead.

Es sand scheints Schpotzn mit grouße Bratzn,

vo sechane howe no nia ebbs ghead.

Und dann schreins no aus tausnd Kehlen,

irgandebbs im Choa,

a sechane Gaude, doch dann voschteh es,

mia soit ma mit eah fluing alloa...

 

Unsane Sachan, saejbst unsane Kleida,

ois meaßad zruckbleim,,

aa unsre Waffn und unsre Biachl, ja saejbst s Papia zum Schreim.

Alles Gaejd und unsre Autos,

nur noggad deafad ma weg,

bis heit aaf d Nacht, meaßad mas wissen,

waa schpäta waars scho z schpät...

 

Es dauat ned lang do head ma d Leit schrein:

„Ohne unsa Sach meng ma goa nirgands bleim!

Vo Vegl loß ma uns dennast nix song!

Mia nehma mit wos ma kinnand trong!“

 

Und alle Maschinen, de taung zum fluing,

weand voigschtopft, dass se Fligl duachbuing.

An alle Ballon und an alle Raketn

hängand se d Leit dro, grod so wia Klettn.

 

Taschn weand gfaejt mit Edelmetall,

mit Schnaps uns Zigrettn, fia jedn Fall.

Zwischn de Zähnt manch oana a Messa eiklemmt,

an Revoiva trong manche voschtoihns untam Hemd.

 

Sein Fernseha hod fast jeda dabei,

und ohne Schpiagl sehgt ma koa Wei.

A paar baun se an ehran Bugl Probella,

und manche montiern se Disn im Kella.

 

Wos dann passiad is, kinnts enk denga,

es ging ois ziemlich schnaej.

Vom Bodn sands grod no wegkemma

und aejtz sands in da Haej.

Am End war i alloa no übrig,

noggad und ganz kaase,

und d Schpotzn hamd me schließlich fuatzaaht

und dabei gschrian wia in Ekstase.

Üwa d Beag und dann duach d Woikn,

owei heha samma gflong,

und i sogs ehrle, so ohne Hosn,

hods fei ganz schee zong...!

 

Seither lebe alloa unta Baama,

wia a oita Indiana.

Do sogt ma a Stimm, dasse da neie Adam bin,

soit ma nix denga, des waar ned weida schlimm,

und ob ma scho waar aaf a Wei -

- „ Ha! Zu wos“, soge, „moanst,

zu wos“, soge, „moanst,

zu wos häde sunst meine Rippn dabei?“