Opus
242/ 1978
Unsere Wirtschaft floriert nur, wenn gekauft wird.
Nur dann, wenn es alljährliches „Wachstum“ gibt, also mehr produziert und konsumiert
wird wie im Jahr zuvor, dann geht es uns gut, so wird uns gesagt. Nun sollten
wir aber eigentlich wissen, dass für unser Wohlergehen nur ein Teil dieser
Waren nötig wäre, das Allermeiste sind Accessoires, über dessen Sinn sich
trefflich streiten ließe. Ein weiterer beträchtlicher Teil der Produktion ist
nur für unsere Mobilität nötig, weil Wohnen, Arbeiten und Erholen heute meist
an verschiedenen Orten passiert, weil Familienmitglieder und Freunde über das
ganze Land verstreut leben. Und ein weiterer Teil ist nur nötig, um die
Schäden, die wir mit unserer Lebensweise erzeugen, zu reparieren. Schließlich
bleiben dann noch die gigantischen Aufwendungen, die wir in die Rüstung
stecken, so als könnten uns Raketen und Bomben vor den Bedrohungen schützen,
die wir selber erzeugen.
Wenn
diese Überlegungen richtig sind, dann könnten wir locker auf die halbe
Produktion schadlos verzichten und unsere Arbeitszeit auf die Hälfte zurückfahren.
A Glump, des sand Sachan,
de normal neamads braucht,
mia brauchadma s grod song s,
dass da Raufang gscheid raucht!
Waa des Glump grod schafft Oawat,
und Oawat daad nout,
und grod duach des Glump
hättnd alle gnua Brout.
Übahaupts - wos zum Glump ghead,
waar aa no ned kleat,
I moan, ois wos uns schod,
hod doch sicha koan Weat.
Tieffliega, Panza, Raketn,
Granatn,
d Leit woih kaum jemois vomissn daadn.
Rennauto, Schmiesal und Bia in de Dosn,
Zigrettn, Tablettn und Schpirituosn,
ois Essn, wos in Bigsn und Schachtln drinnsteckt,
hod eh koan Wert und gherad längst weg!
A Glump is oisen, wozua ma
muaß weam,
ohne des Graffe meaßat gwiß neamad schteam.
D Mode, d Kosmetik, sogoa d Schokolad
und Politika woih aa neamad vomissn daad..!
Ohne des Glump, so ganz nebnbei,
schporad ma Schtrom und Rohstoffe ei!
Haffanweis, sog enk, d Haejfte woih scho,
ohne Einbußn im Lebensniveau!
Wose ned brauch, brauche ned mocha,
s heidige Noangspaej is wirkle zum locha!
Do reen se d Leit gegnseitig ei,
se brauchatn s Glump, um glicklich zum sei!
Da Oane hod Angst vor Langweil zum schdeam,
da Anda mecht meah ois sei Nachbar vodean.
Da Dritte sogt, s Glump mochad s Lem east schee,
da Vierte mog koan Schritt z Fuaß meah geh.
I schtaej ma des so via:
s Glump meassad weg!
A so weidawuaschtln
hod wirkle koan Zweck.
Mia schparad ma d Haejfte an Oawat ei
- jeda häd dann scho nach vier Schdundn frei!
Freilich, grod dann,
wenn ma d Oawat vodoit,
gerecht an alle, s heidige Ghoit,
gaabats dann nimma,
doch des brauchad ma ned,
waa s ja koa Glump mehr zum kaffa gäb.
Jeda häd dann Zeit
fia des wos eahm gfoit.
Da Oane daad Gartln
oda Schpaziangeh im Woid.
Da Anda daad Kocha,
Bacha und Riahn
- jeda kannt oissen ausprobian!
Musizian, Schreim, Moina und Lesn,
Formen, Schtricka, Flechtn und Webn,
- ois kannt ma mocha,
wenn mas grod waej,
und a so werad d Oawat
endle zum Gschpaej!