Opus 251/ 1983
War
es zu verantworten, in diese verrückte Welt Kinder zu setzen, konnte man
Kindern dies anzutun? Diese Fragen wurden damals diskutiert und auch wir haben
darüber nachgedacht. Das folgende Lied ist als verzweifeltes Gedankenspiel
eines Vaters zu verstehen, der glücklich seinen Nachwuchs in den Armen hält.
Gehts weida Leit, mia schtreikand,
mia schtreikand
landesweit!
Gehts weida Leit, mia
schtreikand!
s is scho hechste Zeit!
Solang a Schdaad Atomoia
legt
und seine Atomraketn
pflegt,
zualoßt, dass d Natur
krepiad,
Voschwendung ois
Fortschritt propagiad...
Solanga fia d Kinda
Bombn zicht
und eah beim Barras s Rickgrat
bricht,
is woih duachaus zum
Übaleng,
ob ma eahm weidahin
unsre Kinda gem.
Kindastchreik! Do weans
dann gehad,
waa ohne Druck gwiß nia
nix gschehad,
drum setz ma uns
gewaltfrei zua Weah
und mochand a paar Johr
koi Kinda meah!
Luft zum Schnaufa, Wossa
zum Tringa,
a Waejd mecht ma, in dea
s ned nua duad schtinga!
Oawat und Lehrschtaejn
waan aa ned schlecht,
und a bissal mehr
Menschnrecht!
Zukunftschancen statt Zeaschtörung,
Wohnungen, statt
Pershing Zwo,
statt Kabezeig und neie
Schtraßn
ghrad ebbs fian Woid und
fia d Menschn do!
Wenns Kinda hom woits,
schaffts east Friedn,
schtatt dass Neutronenbombn
bauts!
Unsare Kinda sand uns
zschod
ois Fuada fia an neia
Holocaust!
Grod alle via Johr a
Kreizal,
haut aaf Daua nia ned
hi,
mia brauch ma aa
dazwischn,
endle mehr Demokratie!
Iah Hean! besinnts enk,
erschparts uns bitte
den Schtreik, begreifts
die letzte Chance,
den geng den Schtreik
haejfand enk weda
Knüppe, Macht, noch
Tränengas...
Und ohne Kinda hom ma
nix mehr zum volian
kannt leicht passiern,
dass ma uns dann nimma zian,
kannt leicht passian,
dass enk da Deife hoid
und s Neijahr in Summa
foit...!