Opus 255/ 1984
Wer sich für einen Beruf entscheidet, akzeptiert die
Arbeitsteiligkeit der Welt und den zerrissenen Teilmenschen. Und das fällt mir
schwer, in lichten Momenten.
Mit wos soit ma i mei Gaejd vodean?
Braicht an Beruf, mei, wos kannte grod wean?
Braicht an Beruf, waa jeda oan hod,
ja woaß ma denn, woaß ma denn,
neamads an
Rat?!
Ois Lehra? Geh weida,
in d Schui gehe nimma!
Do brechands da s Kreiz, duat wiast owei dimma!
Mit sinnlosm Schtoff muaßt duat d Kinda dressian -
bis eah voam Denga graust und se sich nimma rüahn.
A Polizist? Grod Raiba und Dschande schpaejn!
Und zuahau am End, wenns Andane waejn...
I mog neamd beschpitzln, mog neamd vohaftn
und Unrecht daade nia ned vokraftn!
A Soidat? Geh weida! s Schtrammsteh und Schiaßn
meaßn seit jehea Unschuidige biaßn!
Meaßte marschian, daadame
schama,
ja do daade no liaba
Scheißhaisl ramma!
Und Oabata? Die mehra Zeit Ramsch produzian
und da Akkord zbricht da schnaej s Hian.
Voschtehts me ned foisch, i bin koa Maschin,
doch wenname schind, muaß hom an Sinn!
Und Dokta? Geh weida, a Paejalvoschreiba,
a Kranknscheinsammla, Huastnvotreiba,
ois Pflastabigga kannst me ned hom
i meaßat an Schmeaz jedsmoi hintafrong!
Und Politika? Nia ned! An ganzn Tog luing,
vo da Friah bis aaf d Nacht d Woahrad vobuing!
D Fraktions und d Sachzwäng, d Lobbykratie
mochad me innahoib vierzehn Tog hi..!
Taug ned ois Bürokrat,
gehorsam, schtur und fad.
Ois Bürokratnhengst
in am Amt ois Gschpenst.
Wia aa koa Kapitalist,
waa des ned anschtändig ist.
Taug ned zum Pfarra, ned zum Richta
drum moine, wiare a Dichta!
I reim und reim und reim,
dua fleisse ois aafschreim.
I dicht an ganzn Tog,
s Dichtn is a Plog,
s Dichtn is fei gfeahle,
owa wenigstns eahle