Opus
274/ 1985
Wir sind heute Voyeure, die der realen Welt eine
Schlüssellochwelt vorziehen und wir verbringen unsere Zeit vor einer
flimmernden Ersatzwelt, die gleich fließendem Wasser ins Haus strömt. Mussten
sich früher die Menschen zum Berg bemühen, so kommt heute der Berg zu uns,
wenn auch nur als flaches Abbild.
Wir
leben also ein Leben aus zweiter Hand und vergeuden unser eigenes. Doch groß
erscheint der Gewinn. War früher das „Einwegsehen“ nur den Göttern
vorbehalten, so ist dieser Zeitvertreib heute Allgemeingut.
I hob a Maschin dahoam,
die sitzt in am Kastn,
sie flimmat ma Tog und Nacht,
muaß scheins niamois rastn.
Brauch nimma geh voa Tia,
waa d Waejd kimmt aejtz hoam zu mia,
die narrische scheene Waejd
leicht in meim kloan Kastn.
Beag und Toi, Mea und Raum,
sogoa fremde Gsichta,
brave und schlimme Leit,
saejbst Fuaßboischiedsrichta.
I flack aaf meim Kanapee
und moch d Oahn und d Aung aaf.
Mecht manchmoi zwar aa ebbs song,
doch neamd legt an Wead draaf.
Wead woih no mei Schprach volian,
wiares Wei scho voloan han,
han fia sie koa Zeit mehr ghod,
weile ned oisen doa kann.
I sehg ois und mi sehgt neamd,
bin fast wia da Herrgod.
D Waejd is zua Piepschau woan,
die jeda dahoam hod.