Opus 287/ 1986
Stimmt das Wort, dass es nichts Böses gibt, sondern nur Dummes?
Oder ist das, was wir als Böse bezeichnen, einfach nur der angeborene Drang
zur Konfliktbereitschaft, die aus Überlebensgründen in uns verankert ist und
die es uns zu üben drängt? Oder ist es nur der Versuch durch Kräftemessen der
Langeweile zu entgehen, ist also „Böse-sein“ nur ein grausames Spiel? Oder ist
böse nur ein Etikett für egoistisches Verhalten, das keine Rücksicht auf andere
nimmt, aber leider nach wie vor erfolgreich ist? Oder ist das Böse nur in uns,
weil es böse Verhältnisse spiegelt?
Mei, es gibt sovaej schlimme Leit,
und so weng guade, weit und breit,
grod Gwoit und Unrecht, Gia und Neid!
Mei, es gibt sovaej schlimme Leit!
Se doand so grouß und hom im Kopf
ned mehr wia andere im Kropf,
a weng an Schpeeg, an foischn Schtoiz
und a Moral aus doudm Hoiz.
Doch is koa Wunda, schau de um,
d Leit sand grod so gemein und dumm,
denn solangs Unrecht gibt und Gia
und Angst und Nout, wiads bessa nia.