Se hom uns d Flua bereinigt

Opus 291/ 1986

 

Spät nachts kam eine Dokumentation über das brutale Vorgehen der Flurbereinigung im Fernsehen. Es wur­den unglaubliche Beispiele aus Franken gezeigt. Nie werde ich den weinenden alten Bauern vergessen, dem man seine Obstbäume gefällt, seinen Weiher zuge­schüttet und sein Bächlein verrohrt hat und alles ge­gen seinen Willen und auf seine Kosten. Man mag das gar nicht mehr mit behördlicher Beschränktheit abtun, das ist staatliche Willkür, das ist Gewaltherrschaft!

 

Se hom uns d Flua bereinigt,

seither is oissen doud,

d Vegl sand voschwundn,

koa Lem is mehr im Kout!

 

Mein Weiha und mei Bachal,

oissen is voroaht,

begradigt und entwässad,

ois is em und broad.

 

Mei Hoamat hom s ma gnumma,

i kenn me nimma aus,

oft schniats ma fast mei Heaz o,

es is a Graus, a Graus!

 

I war a freia Baua,

Herr, üwa wos ma ghead,

so hane gmoant, heit woaße,

mei Glaum dea war vokeaht.

 

Muaß sogoa zoihn fia ebbsen,

wose niamois woit,

doch mei Schmeaz und meine Schuidn

lossn d Birokratn koit.

 

Wos sand des grod fia Gsetza,

die so ebbsen dalaum?!

Wos sand des grod fia Leit,

die se so ebbs mocha traun?