Opus 296/ 1986
Wie die Vögel das Fliegen und die Fische das Wasser, braucht
der Mensch eine sinnvolle Beschäftigung. Und die sinnvollste ist die ihm seit
jeher angestammte, nämlich sich und die Seinen zu erhalten. Die ganze
Menschheitsgeschichte lang war er notwendigerweise ein Vielkönner, er musste
sich überall zu helfen wissen, musste sich um alles sorgen, es gibt keine
anspruchvollere und interessantere Art zu leben. Er musste die „Not wenden“ und
wurde so wendig und klug. Und wie ist es heute, in unserer extrem
arbeitsteiligen Gesellschaft? Die Kinder werden zu Experten abrichtet, also zu
arbeitsteiligen Teilmenschen, aus ganzheitlicher Sicht, zu Karikaturen von
Menschen.
Da Mensch, dea braucht a Oawat,
oane de na gfreid!
Ea kann doch ned grod essn
und schau die ganze Zeit,
und schau die ganze Zeit!
Da Mensch, dea braucht a Oawat,
oane die eahm gfoit!
Doch ned irgand a bleede,
waa die langweiltn boid.
Da Mensch, dea braucht a Oawat,
fia d Händ und fia sein Kopf,
a Oawat, die koan Sinn hod,
hod owa aa koan Zopf.
Da Mensch, dea braucht a Oawat,
dassn d Broutzeit gfreit,
denn hoda dauand Broutzeit
wiad eahm s Brout boid
leid.
Drum braucht da Mensch a Oawat
oane die na gfreit!
Ea kann doch ned grod essn
und schau die ganze Zeit!