Opus 479/ 1991/ 96
Ziegen kommen
vergleichsweise knöchrig daher, die Armen! Kein Zweifel, sie haben Hunger und
so bemühen wir uns mitleidig, ihnen Speck auf die Knochen zu füttern. Doch sie
tricksen uns aus, denn das Fett sammeln sie extra und verbergen es in den
Körperhöhlen. Es scheint, sie fahren gut damit. Es empfiehlt sich echten und
geistigen Speck ähnlich still zu verwahren. Ich selber habe mich leider nie
daran gehalten.
Hoamle foast,
wia a Goaß,
sog ned glei
ois wos d woaßt!
Weck koan Neid
bei de Leit,
bi ned z gscheid,
dann kimmst weit!
Moch eah Freid
luus eah zua,
und bewundat
eahra Kuah!
Sog: Aha! Hm hm, so so,
und dazwischn manchmoi „oh“.
Ja, wos sie ned sogn, geh, geh!
Des is ja wiakle nimma schee!
Und sog aa öfta „gaej“,
und amend a „meina Saej.
Sie hom recht, s is wirkle woah!
D Hehn is gscheida wia a Oa!
Ja, bei eahna is ebbs louß,
und oissen is so grouß!
So erlesn und so saejtn“,
und vokneif da jedes Schaejtn!
Sog: „Wia hom san des grod gmocht?“
Und: „No nia howe so glocht!“
Und: „Schauns fei aa amoi voabei!“
Und sog hundat Moi „omei“.
Und: „Sie hom wahrscheinle recht,
unsa Jugend is so schlecht.
Es is nimma so wias woa,
mei, wos soit ma do grod doa?“