Opus 507/ 1999
Ich
könnte nur Mitglied in der „Anti-Partei-Partei“ sein, aber so eine Partei wäre
ja ein Widerspruch in sich. Und doch dachte ich schon manchmal daran eine
Partei zu gründen, die Bürokratismus und staatliche Willkür bekämpft, den
Korpsgeist, die Ideologien, die Fraktionszwänge und den Hochmut der Parteien,
eine freisinnige, individualistische und doch auch soziale Toleranz-Partei
würde mir gefallen!
Aber wie lange
würde es dauern und diese Partei wäre ebenfalls beherrscht von Vereinsmeiern,
Biedermännern und Fanatikern, die Entwicklung dahin läuft scheinbar nach einem
Naturgesetz ab, siehe die Entwicklung bei den Grünen. Ich habe deren Entwicklung
schon Anfang der achtziger Jahre befürchet und immer gehofft, dass ich mich
täuschen möge. Und schon damals kritisierte mich ein Freund und forderte mich
auf mit in die Partei zu gehen und Fehlentwicklungen mit zu verhindern helfen
und nicht nur pessimistisch zu unken... Doch mein Egoismus hat mich davor bewahrt
mich auch noch an dieser Front zu verheizen, die Last und Verantwortung meines
Berufes genügten mir vollauf.
Bin koa Schwoaza, bin koa Rouda,
bi ned braun und bi ned
grea,
i hob wos geng jede Partei,
i bin frei, bin so gean frei.
Bin a Mensch und bin koa Schoof
und dua gean wose mog,
sog, wose fia richte hoit,
egal, obs ebban andam
gfoit.
I brauch koan Leithamme,
und leid koan Nosnring,
i brauch aa koan Sufflair,
da daade leidn seah.
Mir graut vor Ideologn,
vor Genossn jeda Farb!
Hob im Kopf an freia Sinn,
weile hoid a Waidla bin!
Dafür bine aaf da Waejd,
dasse sog, wos fia mi zaejht.
Schdaad sei kanne lang gnua no,
wenne amoi lieg im Lo.