20.11.07 Recht auf würdevollen Tod
Leserbrief an die PNP zum Artikel "Wieviel Sterbehilfe ist erlaubt"
Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Würde, aber auch das Recht auf einen würdevollen Tod. Wer schwer erkrankt das erste wählt, dem gehört geholfen, auch durch großzügige Gabe von allem, was ihm die Schmerzen und die Angst nimmt, er gehört menschlich begleitet, am besten durch Angehörige oder ersatzweise durch Hospizvereine. Wer es aber nicht erträgt, ein hilfloses Medizin- oder Pflegeobjekt zu sein und sich den Tod herbeisehnt, dem wird Hilfe bis heute vorenthalten, im Gegenteil wird oft das Martyrium noch künstlich verlängert. Die beschworene Gefahr von Sterbehilfe ist sicher ein heikles Thema, doch wenn die Einwände von denen kommen, die sich an der Fortführung der Leiden goldene Nasen verdienen, dann ist Skepsis geboten. Es leben heute ganze Wirtschaftszweige von unseren letzten Lebensjahren und wohl jeder kennt Fälle, wo aussichtslos Kranke mit immer neuen "Therapien" gequält wurden und werden, damit sich, wie es scheint, medizinische Gerätschaften amortisieren usw. Auch die Kirche, die sich nicht zuletzt auf der Verzweiflung der Menschen vor dem Tod gründet, lehnt Hilfestellungen als "nicht vereinbar mit der Übergabe seiner selbst in die liebende Hand Gottes" ab. In meinen Ohren klingt das nur unbarmherzig.
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