28.1.06 Leserbrief an den BB zur geplanten gewerblichen Biogasanlage am Lohmannmühlweg in Zwiesel
Unverträgliche Anlage
Das Industriegebiet Fürhaupten liegt noch immer weitgehend brach und gleichzeitig wird seit Jahren das völlig deplazierte Gewerbegebiet hinter der Lohmannmühle in Salamitaktik immer weiter ausgedehnt. Wie weit soll die Zerstörung der ufernahen Feuchtflächen noch vorangetrieben werden? Bis Lichtenthal?
Gewerbliche Biogasanlagen gehören nicht an den Eingang zum Skilift und den anderen Sportanlagen, oder will man mit den hässlichen Gärtanks die letzten Urlauber vertreiben? Nun soll die Anlage zwar geruchsarm sein, solange sie mit Getreide betrieben wird, doch wenn dieser Wahnsinn einmal nicht mehr subventioniert wird, dann wird jeder Anlagenbetreiber alles in seine Gärtanks kippen, was er billig kriegt. Erfahrungsgemäß ist das verseuchter Grasschnitt von Straßenrändern, Schweine- oder Hühnergülle von Massentierhaltungen oder gar Schlachtabfälle oder Tierkadaver, was Fliegen und Gestank bedeutet. Und welcher Bauer wird diese Rückstände auf seine Wiesen kippen?
Wobei die Vergasung oder Verbrennung von Getreide sowieso eine Frechheit ist! Mit subventionierter fossiler Energie werden Mais und Weizen erzeugt, dann weit transportiert, vergährt, um mit dem Gas dann Strom zu erzeugen. Dies in einer Welt, in der eine Milliarde Menschen hungern!
Ich möchte an Hans Keilhofer, als ehemaligen Nachbarn, in aller Freundschaft appellieren, dass er auch der Wohnsiedlung am Klotzer, die nur hundertfünfzig Meter entfernt liegt, nicht immer noch mehr zumuten kann. Wir machen seit drei Jahrzehnten auch so schon genug mit, nicht erst seit Hackschnitzelberge rauchen oder wochenlang im Freien gehäckselt wird und man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.
Biogasanlagen gehören dorthin, wo Gülle und Biomasse anfällt, also auf Bauernhöfe, wo auch die Flächen für das Ausbringen der Rückstände vorhanden sind und mit der Abwärme die Wohngebäude geheizt werden können.
Foto 2. So sieht es heute aus.
Tote durch Unfall bei Biogasanlage