Leserbrief an den Bayerwaldboten Zwiesel zu dem Artikel über die
Schulprobleme vor dem Übertritt ins Gymnasium
31.3.07 Inhumaner Hürdenlauf Noch immer nehmen wir diesen inhumen Hürdenlauf hin, in den neun bis zehnjährige Kindern getrieben werden, und lassen zufällige Zensuren darüber entscheiden, was sie in ihrem späteren Leben einmal werden können. Ich empfinde dieses frühe Ausleseprinzip, das wie das ganze dreigliedrige Schulsystem aus der Kaiserzeit, also aus einer vordemokratischen Ständegesellschaft kommt, als eine wirkliche Schande für unser Bayern! Beinahe in allen zivilisierten Ländern gehen die Kinder acht oder zehn Jahre gemeinsam in die Schule und entscheiden dann, wenn die kindliche Entwicklung weiter fortgeschritten ist, nach Fähigkeiten und nicht nach dem Geldbeutel über den weiteren Lebensweg. Doch bei uns bekämpft die schwarze Staatsregierung seit Jahrzehnten jede Änderung und führt so einen Pfründe- und Glaubenskrieg auf dem Rücken der kleinen Kinder. Dabei werden nur wenige Fähigkeiten gemessen, weder soziale Kompetenz noch Charakter, weder Phantasie noch Problemlöseverhalten. Wir brauchen eine neue Schule, die Kopf, Herz und Hand ausbildet und in der nicht Talente wegen einer Sechs in einem ungeliebten Fach ausgesiebt werden.
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