Der Film schildert die koloniale Geschichte Babylons, des heutigen Iraks,
vor allem seine strategische und wirtschaftliche Bedeutung, letzteres vor
allem wegen seiner gewaltigen Erdölvorräte. Es wird berichtet,
dass Saddam Hussein 1968 mit Hilfe des CIA an die Macht geputscht und von
den USA mit Rüstungsgütern und Krediten aus dem Westen versorgt
wurde. Erst als er 1972 die Ölfelder verstaatlichte, wurde er vom "guten
Saddam" zum "bösen Saddam". Die USA unterstützten nun den Schah.
Als 1979 die Mullahs im Iran die Macht übernahmen, wurde Saddam wieder
zum US- Freund. Im Irak-Irankrieg wurden beide Parteien mit Waffen aus den
USA versorgt. 1988, nach dem Krieg, erhöhte Kuweit seine
Ölfördermenge und verbilligte das Öl, wodurch der Irak 1/3
seiner Erdöleinnahmen verlor. Saddam drohte Kuweit, das er als irakisches
Gebiet ansieht, weil es nur durch die früheren Kolonialherrn abgetrennt
worden war. Es wird gesagt, dass Saddam indirekt von den USA ermuntert wurde
Kuweit zu besetzen und er in die aufgestellte Falle tappte. Die USA brauchten
einen Kriegsgrund gegen ihn und vor allem ein Bedrohungszenario, damit die
Saudis amerikanischen Militärbasen in ihrem Land zustimmten. Diese
Zustimmung wurde, nach der Meinung von Fachleuten, durch eine glatte Lüge
erreicht. Die USA behaupteten, Saddam wolle auch Saudi-Arabien überfallen
und habe bereits riesige Panzerverbände an ihrer Grenze zusammengezogen
("250 000 Soldaten, 1500 Panzer"), was aber nicht zutraf. Die USA reagierten
auf den Einmarsch in Kuweit sofort, ganz offensichtlich war alles von langer
Hand vorbereitet. Sie froren die Konten des Iraks ein und errichteten eine
Seeblockade. Zufällig lief auch bereits eine großangelegte
Militärübung "Internal Look".
Dann werden im Film Zahlen zum Golfkrieg genannt, etwa, dass er auf Seiten
des Iraks 150-200 000 Tode gefordert habe und die Amerikaner gigantische
Bombenmengen abwarfen (88 500 Tonnen, bei 110 000 Lufteinsätzen) und
dass der Krieg alles andere als eine präzise Aktion gegen strategische
Ziele war. Es wurde vorsätzlich die Infrastruktur des Landes zerstört,
auch Staudämme, die Wasser- und Stromversorgung und das Kommunikationssystem
des Landes.
Die Amerikaner haben auch erstmals in der Geschichte Uranabfall verschossen,
also gefährlichetn, mit Plutonium verseuchten Giftmüll, der etwa
4,5 Milliarden Jahre radioaktiv strahlt. (Diese U238 Munition hat durch ihre
enorme Härte höchste Durchschlagskraft ). Auch die eigenen Soldaten
wurden nicht von der Gefährlichkeit der Munition unterrichtet. Von 696
628 eingesetzten US-Soldaten erkrankten 183 629, 9592 GIs starben bis zum
Jahr 2000 daran. 436 000 Soldaten haben die verseuchten Gebiete betreten,
teilweise wochenlang dort campiert und verseuchte Gegenstände als Souvenirs
mit nach Hause genommen. Im Irak seien heute weite Gebiete des Landes verseucht
und die Krebssterblichkeit und die Häufung von Mißbildungen bei
Kindern sei enorm. Beduinen sammelten den radioaktiven Schrott und vertauschen
ihn gegen Lebensmittel. Die Gefährlichkeit der Munition war den US
Behörden nachweislich bekannt und wurde absichtlich verschiegen. Die
Munition wurde auch im Kosowo und in Serbien eingesetzt und auf amerikanischen
Truppenübungsplätzen auf der ganzen Welt verschossen. Der Film
verweist auch auf Parallelen. etwa im Vietnamkrieg, wo ähnliche Verbrechen
durch das Entlaubungsmittel "Agent Orange" geschehen sind, oder das GIs als
Versuchskaninchen gezwungen worden waren, sich ungeschützt radioaktivem
Fallout von Atomexplosionen auszusetzen.)
Amerikanische Teilnehmer am Golfkrieg berichten im Film, dass sie Kuweit
in 24 Stunden eingenommen hatten und praktisch auf keinen Widerstand gestossen
waren. Die große irakische Kriegsmaschinerie stellte sich als reines
Märchen heraus. Der oberste Kommandeur, Norman Schwarzkopf , ist der
Meinung, dass man in weiteren 1-2 Tagen auch Bagdad eingenommen hätte.
Doch zu seiner Überraschung wurde plötzlich von der Politik ein
Waffenstillstand beschlossen.
Im ganzen Irak waren Aufstände gegen Saddam ausgebrochen, die aber
gegenüber den Medien verschwiegen wurden. Faktisch unterstützten
die USA durch den Waffenstillstand Saddam, damit er die die Aufstände
blutig niederschlagen konnte. Eine Entmachtung von Saddam lag überhaupt
nicht im Interesse Washingtons, denn man brauchte Saddam weiter als bedrohlicher
Dämon, um in der Region Stützpunkte ausbauen zu können und
um den Anreiner Staaten Waffen verkaufen zu können. So haben die USA
nach dem Krieg jeden Monat für 1 Milliarde Dollar Waffen in der Region
verkaufen können!
Die bewegendste Zahl des Filmes ist aber, dass durch das fortgesetzte Embargo
des Weltsicherheitsrates bislang etwa 1,5 Iraker sterben mußten.(Aussage
von Dennis Halliday; Koordinator der UN für den Irak). Das Embargo habe
Saddams Macht sogar noch gefestigt, da die Bevölkerung voll in seine
Abhängigkeit getrieben wurde.
Als Aussenministerin Albright auf eine halbe Million Todesfälle bei
irakischen Kindern angesprochen wurde, sagte sie den unglaublichen Satz:
"Alles in alles denken wir, dass es das wert ist!"
Und Henry Kissinger sagte einmal: "Öl ist zu wichtig, um es den Arabern
zu überlassen"
"Die Wahrheit über den Golfkrieg" Amerikanischer Dokumentarfilm
von 2000, gesendet am 8.1.03 bei ARTE